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-Erwins Sicht-

,,Weiß dein Sub, dass du hier bist?", fragte Artur, während sein eigener Sub zwischen seinen Beinen kniete und seine Erektion im Mund hatte. Ich beobachtete die beiden und wünschte, dass Mike hier wäre und sein Halsband trug. ,,Er weiß es nicht und das wird auch so bleiben."

Die Striemen und blauen Flecken, die Artur ihm bei der Session im Club zugefügt hatte, waren immer noch nicht verblasst und sie waren deutlich auf seiner Haut zu sehen. Es waren aber keine neuen Blutergüsse oder Spuren von Peitschen zu sehen - Artur gab seinem Sub eine Pause, er musste sich erst erholen, bevor er wieder beschmückt werden würde.

Als Flocke von Artur abließ, wandte er seinen Blick zu mir. Er grinste leicht. ,,Darf ich dir auch dienen, Herr Smith?", fragte der Sub. Er kniete nach wie vor völlig nackt vor seinem Herren und trug eine Leine um seinem Hals.

,,Du darfst in dein Zimmer und dich ausruhen, ich komme später nach", sagte Artur. Er beugte sich zu Flocke herunter und küsste ihn. Flocke lehnte sich seinen Lippen entgegen und berührte mit seinen Fingern sanft die Wangen seines Doms - Er sehnte sich nach Zärtlichkeiten.

Sie liebten einander auf ihre Art.

Als Flocke den Raum verließ, blickte Artur ihm noch hinterher und lächelte bei diesem Anblick. Ich würde verleugnen, wenn ich sagen würde, dass Flockes Körper mir nicht gefiel. Ich blickte ihm ebenfalls nach, jedoch unbeeindruckt. Mit Mike würde ich mich heute Abend viel mehr Vergnügen.

,,Mike schien eifersüchtig gewesen zu sein, als wir uns geküsst haben", sagte Artur. Er sah mich an. ,,Mir ist das nicht entgangen", entgegnete ich, ohne zu erwähnen, dass sein Ex-Mann ihn Jahre lang misshandelt hatte. Liebe und Zärtlichkeiten waren für ihn ein Fremdwort gewesen oder waren es immer noch.

Es gab einige Dinge, die anderen nichts angingen. Mike hatte sich mir anvertraut; meine Lippen waren versiegelt. Auch bei Levi würde ich das Thema nicht vertiefen.

,,Einem Sub tut es ab und zu mal gut, diese sanfte Form von Zuneigung zu erfahren", erklärte Artur. Er lehnte sich vor und nahm sein Weinglas in die Hand, ,,mein Sub hat mir von Anfang an klargemacht, dass er nach einer Session kuscheln und geküsst werden wollte. Unsere Beziehung wurde dadurch inniger und viel intimer, ich habe mich in ihn verliebt. Es war erstaunlich, dass ich nicht nur in der Lage war, ihm Schmerzen zuzufügen", erklärte Artur.

Wenn es das war, was Mike wollte, würde ich es ihm geben, damit er sich für mich entschied und nicht für das Kind. Ich würde ihm die Zuneigung geben, die ihm sein Ex-Mann nicht gegeben hatte. Er sehnte sich nach bedingungsloser Liebe.

Ich lehnte mich zurück und dachte an den Tag zurück, an dem ich Mike das Video mit Flocke gezeigt hatte. Ist es dein Wunsch, mich genauso zu behandeln?, hatte er gefragt. Die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören gewesen. Er hatte mir noch nicht einmal richtig in die Augen schauen können.

Was wäre passiert, hätte ich ihm mit Ja geantwortet? Hätte er sich mir meinetwillen unterworfen? Glaubte Mike auf diese Weise seinem gewalttätigen Ex näher sein zu können, indem ich ihn schlug? Vermisste er ihn?

Ich war ein sadist, aber kein Monster wie sein Ex-Mann. Ich würde meine Hand nicht heben. Viel eher würde ich selbst vor Mike knien.

,,Macht Flocke das alles seinetwegen oder deinetwegen mit?", fragte ich schließlich. Diese Frage brannte vermutlich auch auf Mikes Zunge. Artur lachte. ,,Wie meinst du das, Erwin? Er unterwirft sich mir gerne. Er bittet darum, es tun zu dürfen." Ich nickte. ,,Er wird mir schon sagen, wenn er etwas nicht tun möchte. Um seine Grenzen zu erreichen, braucht es schon einiges."

,,Ich habe einen Freund, der alles getan hat, was sein Partner wollte, weil er ihn liebte."

,,Dann muss dieser Freund ziemlich arm dran gewesen sein. Mein Sub weiß, dass ich ihn niemals ersetzen könnte", sagte Artur mit fester Stimme. Wusste Mike das denn auch? Musste ich ihm extra sagen, dass ich ihn bei mir behalten wollte?

[...]

Ich wünschte Karina einen schönen Tag und ging geradewegs in mein Spielzimmer, in dem Mike nackt und nur mit einem Halsband gekleidet in dem Bett lag. ,,Erwin?", brachte er schwer atmend hervor. Er lag seit zwei Stunden gefesselt und mit Vibratoren beschmückt in dem Bett.

Das Handtuch, das unter Mike lag, war völlig durchnässt und auf seinem Bauch klebte Sperma. ,,Wie oft bist du gekommen?", fragte ich und setzte mich zu ihm auf das Bett. ,,Drei Mal, mein Herr", antwortete er.

Ich schaltete die Vibratoren auf eine höhere Stufe. Mike stöhne laut und warf seinen Kopf zurück in den Nacken. ,,Bitte... Erwin", brachte er hervor, ,,ich kann nicht mehr. O-Orange." Ich genoss es, wenn er bettelte. Orange - Mike erreichte seine Grenzen. Ich betrachtete Mikes Gesicht und nutzte die Tatsache, dass er mich wegen der Augenbinde nicht sehen konnte.

,,Halt noch ein kleines Bisschen aus", raunte ich in sein Ohr und begann, seine Erektion zu massieren. Mike stöhnte umso lauter. ,,Gleich hast du es geschafft", setzte ich noch an. Dann streifte ich mit meinen Lippen über seine Ohrmuschel bis hin zu seinen Lippen. ,,Ich belohne dich, wenn du ein weiteres Mal kommst."

,,W-Womit?" Mikes Stimme brach, als er in meiner Hand kam. Sein Brustkorb hebte und senkte sich stark und bevor er richtig zu Atem kommen oder seinen Orgasmus abklingen lassen konnte, unterbrach ich seinen nächsten Atemzug, indem ich ihn küsste. Mike erwiderte zuerst nicht, ließ sich dann aber fallen.

Ein hauchdünner Faden aus Speichel spannte zwischen unseren Lippen, als ich mich von ihm löste. Ich sah Mike für einen Moment an und hörte ihn meinen Namen wispern. ,,Sei still!." Dann packte ich erneut sein Gesicht, und schmeckte seine Lippen.

Wir wechselten den ganzen Abend kein Wort miteinander.

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Nothing more than... [ErwinxMike]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt