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-Erwins Sicht-

,,Bist du zufrieden mit den Models?", fragte Nile, nachdem wir Männer und Frauen für meine Frühlingskollektion ausgewählt hatten. Ich lehnte mich zurück und legte die Unterlagen auf den Tisch. ,,Ich bin sehr zufrieden. Besonders mit Nanaba. Sie ist wirklich sehr hübsch", antwortete ich und sah Nile an.

,,Sie gefällt mir auch. Sie hat viel Potenzial. Ich bin der Meinung, dass sie die Fashion Show eröffnen sollte. Wie siehst du das?", fragte Nile. Bevor er seine Pläne umsetzen durfte, musste ich ihm meine Erlaubnis dazu erteilen. Meistens stimmte ich seinen Vorschlägen und Ideen zu. Nile war nicht umsonst meine rechte Hand.

Er kümmerte sich unter anderem um die Models und plante den Ablauf der Show. Natürlich hatte ich auch andere Angestellte, die dabei halfen. Nile hatte dabei die Entscheidungsgewalt und mein vollstes Vertrauen.

,,Das sollte sie. Ich überlasse dir die Reihenfolge", stimmte ich ihm zu. Ich erhob mich von meinem Stuhl und ging in die Richtung der Tür. Ich hielt sie Nile auf und ließ ihn an erstes den Raum verlassen. Wir gingen durch den weiten Gang. Für heute waren wir fertig.

,,Wie geht es deiner Ehefrau Marie?", fragte ich. Nile hob eine Augenbraue und sah mich an. ,,Ich stehe auf Männer", betonte ich, woraufhin Nile lachte und mir auf die Schulter klopfte. ,,Keine Sorge. Ihr und unseren Kindern geht es gut. Wie läuft es mit deinem Liebesleben?"

,,Egal wie oft du mich das noch fragst, Nile, die Antwort wird immer die gleiche bleiben."

[...]

Es war eine Woche vergangen, seit Mike und ich uns das erste Mal getroffen hatten. Und heute würde unser zweites Treffen stattfinden. Ich freute mich schon darauf, ihn endlich wieder zu sehen. Immerhin hatten wir weder Nummern ausgetauscht, noch den jeweils anderen über unsere E-Mail Adressen kontaktiert.

Ich hatte einen Tisch für zwei in einem luxuriösen Restaurant reserviert. Ich wollte Mike etwas bieten und ihn beeindrucken. Und da ich die Mittel dafür hatte, würde ich das auch in Zukunft tun.

Das Restaurant befand sich in einem Wolkenkratzer und die Aussicht von dort oben war atemberaubend. Der Tisch war für heute Abend reserviert. Ich hatte diese Tageszeit bewusst gewählt, damit Mike den Sonnenuntergang über der Stadt genießen konnte. Ich wollte, dass dieser Abend so lange wie nur möglich in seiner Erinnerung blieb.

Ich hatte Mike vorgewarnt und ihm gesagt, dass das Restaurant in der Hauptstadt lag. Er hatte sofort verstanden, dass unser Treffen teuer sein würde. In der Hauptstadt lebten immerhin Personen, die ein hohes Einkommen hatten, demnach war das Leben hier teuer. Mike brauchte sich darüber aber keine Gedanken zu machen, schließlich hatte ich ihn eingeladen.

Mein Interesse lag darin, Mike näher kennenzulernen. Ich wollte, dass er mich interessant fand und sich dazu entschied, nach und nach mein Sub zu werden. Ich hatte dieses Thema zwar indirekt angedeutet, aber ich würde später genauer darauf zu sprechen kommen.

Ich hatte keinen Zweifel daran, dass Mike ein guter Sub wäre.

,,Herr Smith."

Ich wandte mich zur Karina, die im Türrahmen meines Büros stand. Sie hatte leicht gegen das schwere Holz geklopft. ,,Ihr Chauffeur ist da. Er hat ihre Begleitung schon abgeholt", teilte sie mir mit. ,,Gut", erwiderte ich grinsend, woraufhin Frau Braun nickte und das Zimmer verließ. Ich richtete meinen Kragen und verließ den Raum ebenfalls.

Unten im Eingangsbereich zog ich meine Jacke an und trat nach draußen an die frische Luft. Die Limousine, die Mike und mich zu dem Restaurant fahren würde, stand bereits vor meiner Haustür.

Der Chauffeur hielt mir die Tür des Wagens geöffnet, woraufhin ich in die Limousine stieg. Beschweren über diesen Service tat ich mich nicht. Das war nichts, was mein Chauffeur tun musste, aber er tat es dennoch. Er gab sich wie Karina viel Mühe bei seinem Job, indem er Dinge tat, die nicht zwingend von ihm verlangt waren. Aber ich genoss diese Extras, die er mir bot.

In der Limousine fiel mein Blick sofort auf Mike. Er saß vor mir und blickte mich lächelnd an. ,,Guten Abend, Herr Smith", sagte er. Ein Grinsen zierte meine Lippen. In diesem Anzug wirkte er fast schon dominat und mächtig. Wenn sein Auftreten auch noch selbstbewusst wäre, würde man meinen, ich sei derjenige, der vor ihm kniete.

,,Guten Abend, Mike. Sie sehen gut aus", erwiderte ich, während mein Blick über den Körper des Blondhaarigen wanderte. Seine Wangen schimmerten rot. ,,Das gleiche kann ich Ihnen zurückgeben, Erwin. Sie sehen sehr gut aus."

Es dauerte nicht lange, ehe wir losfuhren und Häuser an uns vorbei zogen. Mike und ich sahen uns an, tauschten ein paar Blicke aus. ,,Wie geht es dir seit unserem letzten Treffen?", fragte ich schließlich. Mike überlegte kurz. ,,Mir ist dieser Abend nicht aus dem Kopf gegangen. Ich wünschte, dass wir den Abend in die Länge gezogen hätten."

Ich grinste.

,,Vielleicht erfülle ich dir heute deinen Wunsch, Sex mit mir zu haben", meinte ich. ,,Die Frage die ich mir stelle ist, was Sie darunter verstehen?" Das war eine berechtigte Frage, zumal ich in der BDSM-Szene tätig war. ,,Normalerweise bevorzuge ich es, keinen Vanilliasex zu haben. Elemente aus der BDSM-Szene sollten vorhanden sein. Fesseln, Würgen oder auch Knebeln."

Ich beobachtete, wie mein Gegenüber schluckte. Seine Augen waren dabei ganz auf mich gerichtet. ,,Gefällt dir das?" Ich wollte wissen, was Mike dachte, ob er das überhaupt wollte. ,,Es gefällt mir sehr." Sehr gut.

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Nothing more than... [ErwinxMike]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt