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-Mikes Sicht-

Ich schaute mir die verschiedenen Produkte an, die dieser Laden verkaufte, während Erwin und ich darauf warteten, dass das Halsband, das er für mich anfertigen ließ, endlich fertig war. Es war schwarz und würde mit Erwins Initialen in einem schönen Goldton beschmückt sein. Mein eigener Name würde auf der Innenseite des Halsbandes stehen.

,,Du bist seit gestern nicht sehr gesprächig", hörte ich Erwin sagen. Er stand genau hinter mir, seine Hände lagen auf meinen Armen und sein Atem traf meinen Nacken. ,,Ich vermisse Eld", erwiderte ich.

Erwin ließ von mir ab und nahm die Peitsche in die Hand, auf die ich ein Auge geworfen hatte. Sie war tiefschwarz und die Schnur war hart und lang. ,,Diese Peitsche wird Narben hinterlassen", sagte Erwin mit ruhiger Stimme. ,,Ich weiß", antwortete ich und lächelte schwach. Erwin wirkte gespannt. ,,Gefällt sie dir?", fragte er, woraufhin ich nickte. Dann ging er einen Schritt weiter. ,,Du möchtest sie haben, habe ich Recht?"

,,Die Spuren werden mich daran erinnern, wer sie mir hinzugefügt hat... Wem ich gehöre."

Erwin lachte zufrieden und legte die Peitsche zurück. ,,Denk gründlich darüber nach. Wenn du sie immer noch willst, werde ich sie dir bald kaufen", meinte der Blondhaarige. Er wandte sich von mir ab und ging zu der Angestellten an der Kasse. Das Halsband war nun fertig. Ich folgte Erwin und als ich sah, wie viel er für dieses Halsband bezahlte, schluckte ich hart.

Danach verließen wir den Laden und stiegen in die Limousine, in der Erwins Chauffeur saß und auf uns wartete. Erwin und ich saßen uns gegenüber. ,,Knie dich zwischen meine Beine", forderte er mich auf und ich kam seiner Aufforderung nach. Die Limousine fuhr noch nicht, sie stand am Straßenrand.

Erwin grinste zufrieden und legte mir das teure Geschenk an. Ich blickte zu ihm hoch, während meine Hände auf seinen Knien lagen und ich zwischen seinen Beinen kniete. ,,Du möchtest immer noch keine Session mit mir abhalten, nehme ich an", sagte Erwin. Ich zögerte - Ich hatte ihm gestern gesagt, dass ich viel zu erschöpft für eine Session war. Ich war schwanger, ich musste diese Tatsache erstmal verarbeiten und darüber nachdenken, wie ich das Erwin sagen sollte.

Ich vergrub mein Gesicht in Erwins Schoß und nahm seine Länge in meinen Mund. Ich möchte, dass er zufrieden ist. Während ich ihn befriedigte, spürte ich seine Finger in meinem Haar. Er drückte mich noch tiefer runter, wodurch ich noch mehr vom ihm in mir aufnahm.

Ich hatte so etwas noch nie in der Öffentlichkeit getan. Die Scheiben der Limousine waren nicht durchsichtig. Niemand würde uns sehen. Bevor ich richtig anfangen konnte, unterbrach Erwin mich. ,,Das reicht für den Anfang. Wir machen später weiter", sagte er. Ich setzte mich zurück und Erwin packte seine Erektion wieder ein. Dann wandte ich meinen Blick von ihm ab und schaute aus dem Fenster.

Ich wollte das zwischen uns nicht einfach so wegwerfen.

,,Das Video ist fertig. Ich zeige es dir, wenn wir zu Hause sind", sagte mein Gegenüber. Zu Hause? Ich sah Erwin an und realisierte, dass er dieses Wort in Bezug auf mich zum ersten Mal in seinen Mund genommen hatte. Ich nickte und verbarg mein Lächeln.

Als die Limousine vor Erwins Villa zum Stehen kam, stiegen wir aus und betraten diese. Als ich Erwin zu seinem Büro folgte, kamen wir an Karina vorbei. Sie stoppte in ihrem Tun und blickte zu uns. Ich runzelte meine Stirn. Normalerweise schenkte sie uns keinerlei Beachtung.

,,Setz dich auf meinen Stuhl", befahl Erwin, woraufhin ich mich auf seinen Bürostuhl setzte. Er stellte sich neben mich und öffnete eine Schublade, in der DVD-Hüllen waren. ,,Was haben die Farben zu bedeuten?", fragte ich. Erwin legte die DVD ein und während er das Video öffnete, erklärte er es mir: ,,Sie kennzeichnen die Härte der Session. Grün, Gelb, Rot - nach der Reihenfolge."

Ich nickte und schaute mir das Video an. Ich lag auf dem Tisch und befriedigte mich vor Erwin. Ich rief seinen Namen und stöhnte, während Erwin mir dabei zusah. ,,Es ist seltsam, mich dabei zu beobachten", brachte ich hervor, ,,aber es gefällt mir, dich anzusehen... deine Reaktionen zu beobachten."

,,Schaust du dir die Videos auch im Privaten an? Alleine...?", fragte ich, woraufhin Erwin nickte. ,,Ich würde gerne noch mehr Videos von dir besitzen", hauchte Erwin in mein Ohr, ,,rote Videos, aber ich werde sie für dich so gestalten, dass du zufrieden mit ihnen sein wirst."

,,Was geschieht bei roten Sessions?", wollte ich wissen und sah Erwin neugierig an, ,,darf ich die Videos sehen?" Erwin hob eine Augenbraue und suchte mir eine DVD mit einer roten Markierung heraus. Er spielte sie ab und das, was ich da sah, ließ mich sprachlos werden. ,,Du hast Flocke aufgenommen?"

,,Es war seine Idee, diese Session durchzuführen. Er wollte mich an meine Grenzen bringen", erklärte Erwin, während ich dabei zusah, wie Flocke für mehrere Stunden an einem Bett gefesselt war, es war aber kein Bett, das in Erwins Villa stand. Flocke trug eine Augenbinde und ein Knebel. Um seinen Armen, Beinen und seinem Oberkörper lagen Seile.

Das Video wurde im Zeitraffer abgespielt, sobald Flocke alleine im Raum war. Er und Erwin waren aber nicht alleine. Ich erkannte Artur und einen weiteren Mann. Sie alle wechselten sich ab und verbrachten mehrere Stunden mit dem Sub. Der fremde Mann hatte nicht nur Sex mit ihm, er verletzte Flocke - so wie Ian damals mich. Mir wurde schlecht, als sich rote Flecken auf Flockes Haut bildeten, die sich ganz sicher violett färben würden.

,,Gefällt ihm das?"

,,Er hat das Safeword nicht genannt", war alles, was Erwin sagte. Das hieß aber nicht, dass er das auf Arturs Wunsch hin mit sich lassen machen hatte. Weil er Artur liebte.

,,Wie viele Stunden lag er da?", fragte ich. ,,Vier Stunden", antwortete Erwin. Ich nickte und spulte das Video so weit vor, dass die Session endete. Flockes Körper zierten Striemen und rote Flecken. Er erhob sich vom Bett und noch bevor er einen Fuß auf den Boden setzen konnte, brach er zusammen.

Erwin war es, der zu den Kameras ging und sie abschaltete.

,,Ist es dein Wunsch, mich genauso zu behandeln...?", fragte ich, ohne Erwin dabei anzusehen. Gefiel es ihm, seine Subs so zu behandeln - zuzusehen, wie sie geschlagen werden? ,,Nein", sagte Erwin, ,,ich werde keine Session mit dir abhalten, in der andere, gewalttätige Männer beteiligt sind. Und anders als sie, würde ich dich niemals verletzen. Ich könnte dir niemals ein Haar krümmen, Mike."

Ich spüre seine Finger in meinem Haar und seinen Atem an meinen Lippen. ,,Erwin." Ich schloss meine Augenlider etwas, doch dann ließ Erwin von mir ab.

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Nothing more than... [ErwinxMike]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt