-Mikes Sicht-
,,Und du bist wirklich glücklich mit ihm?", fragte Eld, als wir am Flughafen ankamen. Ich parkte mein Auto, bevor wir ausstiegen. ,,Wie gesagt, das zwischen uns ist nichts Ernstes, aber ich bin glücklich mit ihm", erklärte ich meinem Sohn, der mich schon wieder über mein Date ausgefragt hatte. Ich hatte ihm nicht viel Neues erzählt.
Wir gaben Elds Gepäck ab und bevor sich unsere Wege trennten, nahm ich meinen Sohn in die Arme. ,,Ruf mich an, wenn ihr gelandet seid", sagte ich. Eld erwiderte meine Umarmung und ließ mich nach einigen Sekunden wieder los. Ich würde ihn sehr vermissen. ,,Das werde ich", erwiderte er.
,,Und richte deiner Verlobten schöne Grüße von mir aus", setzte ich noch an. Eld lächelte. ,,Das mache ich, bis bald." Mein Sohn winkte mir zu und ich blieb so lange auf dem selben Fleck stehen, bis er aus meinen Augen verschwand. Dann machte ich mich auf den Weg zurück, aber bevor ich zu Erwin fuhr, machte ich einen kurzen Zwischenstopp bei einer Drogerie, die auf dem Weg lag.
Meine Übelkeit war immer noch nicht verschwunden und ich befürchtete, dass das kein gutes Zeichen war.
Ich betrat die Drogerie und nach kurzer Suche fand ich das, was ich brauchte - Schwangerschaftstests. Viel Auswahl gab es nicht. Ich zögerte und nahm dann zwei Packungen aus dem Regal. Eine andere Wahl blieb mir nicht. Während meiner Beziehung mit meinem Ex-Mann hatte ich nicht nur einmal einen Test kaufen müssen. Bis auf ein einziges Mal waren sie immer negativ ausgefallen.
Doch die Übelkeit und mein empfindlicher Geruchssinn waren viel zu real, als dass ich nicht schwanger sein könnte. Während meiner Schwangerschaft mit Eld hatte ich genauso empfunden. Und mal abgesehen davon, hatten Erwin und ich regelmäßig Sex. Ich seufzte, bevor ich mich an die leere Kasse begab.
,,Guten Tag", sagte ich und holte mein Portemonnaie hervor. ,,Guten Tag", erwiderte die junge Kassiererin. Sie scannte die Produkte und nannte mir den Preis. Es war irrelevant, wie teuer die Schwangerschaftstests waren. Ich wohnte bereits seit ein paar Wochen bei Erwin. Die Kosten meines eigenen Hauses übernahm er, genauso wie meine Versorgung bei ihm.
Das einzige, wofür ich selbst Geld ausgeben musste, waren nur Kleinigkeiten. Mit dem Geld, das ich nicht hatte ausgeben müssen, könnte ich mir einem teuren Ulaub am Strand in einem Hotel leisten.
Hatte Erwin wirklich so viel Geld, dass es ihm nichts ausmachte, es mit mir zu teilen? Er hatte mir teure Geschenke gemacht - eine Armbanduhr und ein maßgeschneideter Anzug. Vielleicht war das seine Art, mir Aufmerksamkeit zu schenken, mich zu beglücken. Oder aber er wollte mich mit seinem Reichtum beeindrucken...
Ich hatte ihm gesagt, dass ich das alles nicht brauchte.
Nach meinem Einkauf fuhr ich zurück zu Erwin. Ich parkte mein Auto in der Garage und ging dann durch den Keller in Villa. Erwin ist nicht hier. Mit diesem Gedanken begab ich mich in das Badezimmer, das ich immer nutzte. Ich schloss die Tür ab und stellte sicher, dass niemand hereinkommen würde.
Dann verwendte ich den ersten Schwangerschaftstest und legte ihn auf das Waschbecken. Mein Herz begann heftig gegen meine Brust zu schlagen und mein Blick lag auf dem Test - die wenigen Minuten, die es zum Ergebnis brauchte, zogen sich quälend in die Länge.
Positiv.
Ich verharrte in meiner Position. Das bedeutete nichts. Rein gar nichts. Ich öffnete mit zittrigen Händen die andere Packung und während ich auf das Ergebnis wartete, hatte ich das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich blickte auf die Uhr, deren Zeiger wie eingefroren schienen. Wieso dauerte das so unfassbar lange? Nach einigen Minuten wurde mir das Ergebnis des zweiten Tests endlich angezeigt.
Positiv.
Auch wenn ich den Verdacht gehabt hatte, schwanger zu sein, traf mich das Ergebnis der beiden Tests härter als ich geglaubt hatte.
Ich atmete tief ein und aus und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Hatte die Pille Danach nicht gewirkt, nachdem Erwin und ich ohne Kondom Sex gehabt hatten? War das Kondom gerissen und wir hatten es nicht bemerkt? Die Wirkung der Pille lässt nach, je länger man wartet. Wie viele Stunden waren nach dem Sex vergangen?
Ich wusste es nicht.
,,Scheiße."
Ich hielt mich am Waschbecken fest und sackte zu Boden. Mein Körper fühlte sich mit einem Mal so schwer an. Er will keine Kinder. Erwin wollte kein Vater werden. Wie sollte ich ihm in seine Augen schauen? Ich würde früher oder später mit ihm reden müssen, bevor es zu spät war. Ich musste nur ein paar Nächte darüber schlafen und nachdenken.
Als ich mich am Waschbecken hoch auf meine Beine ziehen wollte, überkam mich erneut diese Übelkeit. Ich kniete mich vor die Toilette und erbrach. Ian. Ich wollte das nicht wieder durchmachen. Ich würde das kein zweites Mal verkraften. Was soll ich tun?
Tränen liefen über meine Wangen und ich drohte, keine Luft mehr zu bekommen. Ich hatte Angst, dass es wieder darauf hinauslief, dass ich mich zwischen meiner Beziehung und meinem Kind entscheiden musste - dass ich wieder alleine war.
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Nothing more than... [ErwinxMike]
FanfictionErwin Smith ist ein erfolgreicher Unternehmer, der spezielle Interessen hat. Er ist in der BDSM-Szene tätig und sieht in Mike Zakarius seinen neuen Sub. Erwin findet an diesem Mann sofort Gefallen und lädt ihn bei der nächsten Gelegenheit zu sich ei...