Ich bin gespannt, wie euch das Kapitel gefällt 🙊 langsam kommen sie sich näher 🔥 seid ihr auch gespannt, wo er sie hinbringt?
Ich weiß, es war nicht die feine englische Art, die Bombe platzen zu lassen, während er mir versucht einen Antrag zu machen. Da tut er mir fast schon ein bisschen leid.
Es ist aber auch nicht die feine englische Art, seine Freundin zu betrügen mit einer Klassenkameradin.
Dann noch mit dieser geschmacklosen hinterhältigen Schlange!
Der Herr Gott hatte definitiv seine Hand im Spiel, als ich sie bei ihrem kleinen privaten Plausch ertappte.
Wie heißt die eine Redewendung noch gleich?
„Der Lauscher an der Wand, hört seine eigene Schand".
Lieber lausche ich, als dass ich am Ende wie ein Dummerchen dastehe.
Die arme Zita, die von ihrem tugendhaften Paolo betrogen wurde.
Erfährt es erst verheiratet und mit Baby im Bauch, welch ein Jammer.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch gar nicht mehr mit einem Antrag gerechnet, nach dem Stunden um Stunden vergangen sind.
Ich dachte wenn er es tut, dann vor allen Anwesenden meines Geburtstags.
Welche Gelegenheit wäre es besser, als diese zu nutzen, in der die Familie, Freunde und Nachbarschaft an einem Ort zusammen kommen?
Jedes Mal wenn ein Sektglas klirrte und jemand einen Toast aussprach, geriet ich für einen kurzen Augenblick in Panik.
Bei jedem weiteren Glas, dachte ich, jetzt ist es soweit.
Schnappatmung und Herzrhythmusstörungen am laufenden Band.
Ich bin ihm bis zum Schluss aus dem Weg gegangen. Habe mit jedem der anwesenden Gäste, ein ausgiebiges Gespräch geführt. Darüber, wie groß ich geworden bin. Darüber, dass ich jetzt selbständig Auto fahren darf. Darüber, dass mein Kleid mir ausgezeichnet steht.
Mit jedem einzelnen Gast, habe ich angestoßen. Dementsprechend berauscht fühle ich mich.
Mein Kopf voller Watte. Meine Beine weich wie Wackelpudding.
Jedenfalls ist dieser Zustand besser, als phobisch auf seinen Heiratsantrag zu warten.
Als er mich raus auf die Terrasse führt, hätte ich mir denken können, dass es gleich soweit ist.
Irgendein herausfordernder kampfeslustiger Teil in mir schrie „Tu's doch", weil ich nur darauf wartete, diesem endlich nachzugeben.
Seit gestern Mittag tobt dieser wutentbrannte Teil in mir, wie ein zügelloser Sturm.
Als er vor mir auf die Knie gehen will, handele ich völlig reflexartig und fremdgesteuert.
Ich stehe neben mir und beobachte mich selbst dabei, wie ich meinen einstigen Traum, in Null Komma Nix zerstöre.
Der kampfeslustige Teil ist zu feige, hat sich ganz tief in mir vergraben. Doch da ist ein anderer Teil, der nun zum Vorschein kommt. Ein viel schlimmerer elendigerer, der sich scheinbar ungemein nach meiner Seele verzehrt.
Widerliche und zugleich qualvolle Enttäuschung, durchzuckt meinen Körper.
Ummantelt ihn vollkommen, sodass ich regungslos und mit leeren Blick da stehe.
Ein grausames Gefühl, dass ich selbst meinem schlimmsten Feind nicht wünsche.
Würde ich mich in diesem Augenblick besser fühlen, wenn ich nicht gelauscht hätte?
Oder hätte ich mich, wenn ich tief in mich hinein horche, sowieso gegen die Verlobung mit ihm entschieden?
Kommt es mir vielleicht sogar gelegen, dass er diesen Fehler begangen hat?
Ist es seltsam, dass mir in diesem Augenblick, Fidelio in den Sinn kommt?
Ich warte auf Antworten, Erklärungen, irgendeine Art von Rechtfertigung aus seinem Mund.
Doch es passiert nichts. Er kriegt kein Wort, über seine zu einem schmalen Strich verzogenen Lippen.
Ich bin der Mensch, der ihn am besten kennt, ihm immer zur Seite stand, ihn bedingungslos liebte und das ist alles, was er in diesem Augenblick zustande bringt?
Ein mickriges Schulterzucken?
Fick dich, Paolo. Fahr zur Hölle!
Noch bevor meine tiefe Enttäuschung die Chance bekommt, sich in Wut und Trauer zu verwandeln, beschließe ich die Flucht zu ergreifen.
Die Gäste hängen an den unzähligen kleinen Fenstern wie Schaulustige, die es gar nicht erwarten können, über die prekäre Situation aufgeklärt zu werden.
Das kannst du tun, mein lieber Freund.
Erklär meinem Vater, dass du seine geheiligte sakrosankte Tochter betrogen hast, mal sehen auf wessen Seite er dann steht.
Er wird dich in die Hölle jagen. Ein Oneway Ticket, direkt in die lodernden Flammen des Gehörnten.
Will ich das?
Ein wenig verlockend klingt es.
Ich weiß gerade überhaupt nicht mehr, was ich will.
Das einzige was ich weiß ist, dass ich hier schnellstmöglich weg muss.
Einmal in meinem verdammt anspruchslosen Leben, möchte ich etwas selbst entscheiden.
Ohne, dass mich jemand aufhält, mir folgt.
Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente, in denen man spürt, man ist zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Denn gerade, als ich die Straße fluchtartig überqueren will, hält ein mattschwarzer TT vor mir. Ich wusste gleich wer es ist. Nicht, weil man in der Stadt selten einen mattschwarzen TT zu Gesicht bekommt.
Nicht, weil nur er es sein kann, der mit einem Affenzahn durch die Stadt jagt.
Sondern weil ich den ganzen Abend gespürt habe, dass mein Geburtstag nicht ohne ihn endet.
Er öffnet die getönte Fensterscheibe, der Beifahrerseite und ich rechne gleich mit einem blöden Spruch.
Zu einem seiner blöden Sprüche, gehört auf jeden Fall immer mein dämlicher Kosename.
Maria.
Nur zu, heute bin ich bereit, es mit jedem aufzunehmen.
Auch dir werde ich eine Abreibung verpassen, Fidelio.
Doch es passiert nichts.
Heute hat es scheinbar allen Männern in meiner Nähe, die Sprache verschlagen.
Als er mich von oben bis unten anheimelnd betrachtet, fällt mir wieder ein, dass ich im wohl schönsten Kleid, dass ich jemals getragen habe, stecke.
„Du bist wunderschön", kommt es mit rauer Stimme, leise über seine Lippen.
Du bist wunderschön.
Du bist wunderschön.
Du bist wunderschön.
Die drei nächsten unfassbaren Worte aus seinem Mund, die ich als kleines Singsang auf meiner Festplatte abspeichere, um sie jederzeit wieder abrufen zu können.
Ein freudenreiches Lächeln schleicht sich über mein Gesicht und ich kichere wider Erwarten, wie ein kleines verliebtes Mädchen.
„Danke, Fidelio", erwidere ich mit sanfter Stimme völlig gefühlsschwanger.
Um mich herum Abertausende rosa Wölkchen und ich gefühlsduselig inmitten von ihnen.
Aus dem Hintergrund, ertönt vom Außenbereich des Restaurants, gedämpfte Harfenmusik.
Man könnte meinen, das hier, ist inszeniert.
Mein rettender Engel in der Not. Fühlt sich so der Himmel an?
„Steigst du jetzt ein, oder wartest du bis Pepito dich eingeholt hat?", fragt er nun vorlaut mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.
Jetzt hör ich's auch, Paolos Stimme, die immer näher kommt.
„Steck dir dein Amore in deinen betrügerischen Arsch", würde ich am liebsten laut ausrufen.
Stattdessen sehe ich ihm ein letztes Mal vehement in die feuchten Augen, bevor ich gedankenlos in Fidelios Wagen steige.
Wie Cinderella die ihren Schuh verliert, öffne ich die Schleife an meiner Taille, um die Schleppe zu lösen. Niemals hätte ich's sonst so schnell in seinen Wagen geschafft. Der Tüll weht eine Weile im Wind, ehe er federleicht zu Boden fällt.
Irgendwie fühlt es sich an wie eine Metapher.
Ich habe die rote Flagge gehisst.
Noch bevor Paolo den Wagen erreicht, drückt er das Gas voll durch und fährt uns in Richtung Stadtende.
Wir fahren eine ganze Weile, ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Ich bemerke nur, wie er jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um mich aus dem Augenwinkel zu betrachten.
Ich spüre wie sich vor Nervosität, kleine Hitzepickelchen auf meiner Haut bilden. Wie immer, wenn ich dermaßen aufgeregt bin.
„Hast du das geplant, oder warum bist du so plötzlich aufgetaucht?", frage ich ihn von großer Neugier erfüllt.
An der nächsten Ampel kommt er ins Stehen, um diesmal den direkten Blickkontakt zu mir zu suchen.
Da ist es wieder, sein dreckiges verdammt fesselndes Lachen.
Luzifers bester Casanova.
„Klar, alles geplant. War mir sicher, dass du dir von deinem Pepito keinen Ring an den Finger stecken lässt. War echt ne miese Nummer von dir, Badgirl", kontert er selbstmörderisch.
Wenn er weiter so macht, ist er gleich der nächste, vor dem ich die Flucht ergreife. Aber erst nachdem ich mich auf ihn gestürzt habe, um ihm seine dämlichen Witze auszutreiben.
„Woher weißt du überhaupt von der Verlobung? Und außerdem hast du überhaupt keine Ahnung worum es überhaupt geht, bild dir bloß nicht's ein, Fidelio", erwidere ich und versuche dabei eingeschnappt zu sein, was in seiner Nähe nur semi gut funktioniert.
„Entspann dich, Sweetheart. Sollen dir die restlichen Stunden deines Geburtstags in guter Erinnerung bleiben oder willst du weiter die Oberzicke spielen?", kommt es mit einem herausforderndem Zwinkern über seine Lippen.
Ich strecke ihm kess die Zunge entgegen und gebe ihm einen spielerischen Hieb mit dem Ellenbogen in die Seite.
Er lacht und mein Herz tut es ihm gleich.
„Also, was stellen wir an? Wenn alles andere geplant war, dann wirst du sicher auch hierfür einen Plan haben", necke ich ihn weiter.
„Alles was du willst, Zita", erwidert er kess.
Spätestens als er sich danach grüblerisch in die Unterlippe beißt, ist es um mich geschehen.
Alles was du willst, Zita.
Ich will gar nicht wissen, welche Schandtaten er in seinen finsteren Vorstellungen bereit hält.
Oder will ich es etwa doch?
Jetzt wo Paolo es mit irgendeiner belanglosen Schlange getan hat, kann ich es doch auch einfach tun oder?
Dann wären wir quitt.
Damit wären wir dann beim Thema Emanzipation angelangt.
Aber nein, ich bin nicht so wie er. Auch wenn ich finde, dass das „Erste Mal" für viel zu heilig gehalten wird, möchte ich, dass ich es in schöner Erinnerung behalte, wenn es passiert.
„Ich möchte ein Tattoo", werfe ich wagemutig in den Raum.
„Das erste was dir in den Sinn kommt, ist es, dir an deinem 18. Geburtstag klischeehaft ein Tattoo stechen zu lassen?", lacht er und schüttelt dabei belustigt mit dem Kopf.
„Ja. Und anschließend möchte ich mit deinem Wagen fahren", erwidere ich waghalsig.
„Du legst es heute wohl richtig drauf an, was? Das Tattoo kriegen wir hin, mit meinem Wagen fahren, dass muss ich mir noch überlegen".
An der nächsten Kreuzung biegt er in eine kleine unscheinbare Gasse. Ziemlich verlassen und leicht zu übersehen.
Die meisten Fensterläden der Cafés, Restaurants und Boutiquen sind geschlossen.
Außer der kleine schmucklose Laden, dessen Gemäuer von Graffitis besprayed ist, hat seine Klappladen noch geöffnet.
Durch die beschmutzten Fenster, fällt blässliches Licht.
Erst als er den Wagen mitten auf der Straße abstellt und wir das Geschäft erreichen, kann ich den Namen dessen entschlüsseln.
„Ignite Ink" steht in verschnörkelten Buchstaben unleserlich über der Tür.
Er öffnet die Tür und ich folge ihm schweigend.
„Fidelio, Alter. Als hätt ich's gewusst, dass du noch kommst", begrüßt ihn der volltattowierte vollbärtige Typ hinter der Theke. Er sitzt auf einem schwarzen Drehhocker und zeichnet kleine Motive auf ein Stück Schweinehaut.
Wie kommt man darauf, sich sein gesamtes Gesicht zu tättowieren?
Tattoos hin oder her, aber nie würde ich auf die absurde Idee kommen, mir das ganze Gesicht zu verschandeln.
„Meine Kleine, will ein Tattoo", erwidert Fidelio eigenwillig.
Meine Kleine.
Die kleine Zita in mir, wiederholt seine Worte immer und immer wieder mit trällerndem Gesang.
So viele schöne Worte aus seinem Mund, bin ich gar nicht gewohnt.
Heute zu meinem Geburtstag scheint er sich wohl vorgenommen zu haben, ganz besonders nett zu sein, bevor er morgen wieder der Alte ist.
Solange will ich es in vollen Zügen genießen.
„Lässt sich einrichten. Hast du schon eine Idee, Ciccina?", erwidert er in meine Richtung und deutet dabei auf die beleuchteten Tafeln über seinem Kopf, auf denen unzählige Motive aufleuchten. Von kleinen Tattoos, großen Tattoos, Zahlenkombinationen bis über realistischen Zeichnungen, ist alles dabei.
Mein Blick fällt auf die Tafel rechts außen, mit der Überschrift „Angel Numbers".
Darunter stehen verschiedene Zahlenkombinationen mit jeweils drei identischen Ziffern.
222.
Diese Zahlenfolge bedeutet, dass man immer zur richtigen Zeit, am richtigen Ort ist.
Ich schmunzle.
Genau dieser Satz kam mir gerade eben noch in den Sinn, als Fidelio unverhofft auftauchte.
Ob das ein Zeichen vom Universum ist?
„Ich hätte gerne das da, über meinem linken Schulterblatt", erwidere ich entschlossen und deute dabei mit dem Finger auf die Tafel mit den Engelszahlen.
„Damit siehst du aus wie eine Knastschwester", lacht Fidelio, während er die dazugehörige Bedeutung liest.
Jetzt lacht er nicht mehr, sondern lächelt lautlos vor sich hin.
„Unsere Begegnung vor der Bibliothek. Warst du da auch zur richtigen Zeit, am richtigen Ort?", fragt er nun mit weicher Stimme.
Bei diesem dumpfen Licht, scheinen seine Grübchen gleich noch viel mehr hervor zu treten.
Mein Gott, haben es mir diese Grübchen angetan.
„Ich weiß nicht, sag du es mir", entgegne ich ihm geheimnisumwoben.
„Lass es uns herausfinden, Kleines".
Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust, als ich seine Worte lautlos in meinem Kopf nachbete.
Es vergehen nur wenige Minuten, bis der mysteriöse vollbärtige Typ, den Platz gereinigt, sich die Handschuhe übergezogen und seine Tättowiermaschine bereit gelegt hat.
Ich nehme Platz auf der schwarzen Liege, lege meine Schulter frei und blicke über diese hinweg in Richtung Fidelio.
Er hat gleich neben mir auf einem kleinen Hocker Platz genommen und beobachtet fieberhaft das Geschehen.
Aus dem Nichts, legt er seine Hand behutsam auf meine und streichelt sanft mit dem Daumen darüber.
„Nur für den Fall, dass du seelische Unterstützung brauchst", kommt es gefühlvoll über seine Lippen. Nur sein laszives Zwinkern verrät mir, dass hinter dieser charmanten Fassade, immer noch der diabolische Badboy steckt.
Ein rätselhaftes Mannsbild mit Abertausenden Fassetten und ich will es mir zur Aufgabe machen, jeder dieser zu begegnen.
Seine Berührungen auf meiner Haut, erwecken wieder das Feuer in mir, dass er jedes Mal aufs Neue entfacht, wenn er mich näher kommt, als es mir lieb sein dürfte.
Doch es kommt noch besser. Als das Tattoo nach einer guten halben Stunde gestochen ist, nutzt er die Gunst der Stunde, in der wir einen kurzen Augenblick allein sind, um die frisch tätowierte Stelle an meinem Schulterblatt zu küssen.
Sie einfach zu küssen ohne jegliche Vorwarnung.
Das kannst du nicht einfach so mit mir machen, Fidelio!
In diesem Sekundenbruchteil, in welchem er seine warmen Lippen auf meine Haut legt, stellen sich mir alle Härchen auf.
Ein kalter Schauer durchzuckt meinen Körper und ich spüre ein unerforschtes Kribbeln in meiner Mitte.
Ja verdammt, in meiner Mitte.
Aus dem Augenwinkel vernehme ich, wie sein einnehmender Blick intensiv meinen Körper auf und - abwandert, als würde er sich jedes noch so kleine Detail in sein Gedächtnis brennen wollen.
Der reizvolle Rausch verpufft, als mein iPhone zwischen meinen Brüsten beginnt zu vibrieren.
Ja, ich hab's in meinem Ausschnitt platziert, da ich heute keine Tasche bei mir trage.
Er schmunzelt, als ich es herausfische, um nachzusehen, wer anruft.
Mehrere verpasste Anrufe von meinem Vater.
Zwei von Damaso.
Unzählige Nachrichten von Paolo, Ambra und meiner Mom.
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Just like the guys in my books
Teen Fiction„Man empfindet es als Segen ihnen zu begegnen. Man fühlt sich entflammt und belebt. Doch am Ende entpuppen sie sich als bitterer Fluch". Devil Dick 😈 [ deh • vl • dik ] „Exceptionally good dick that happens to be attached to a fuckboy, who knows h...