Plötzlich fiel es mir so leicht, die drei berühmt-berüchtigten Worte über die Lippen zu bringen, nach denen sie sich immer verzehrt hat. Das bedauerliche daran ist nur, dass sie nicht in der Lage dazu war, sie wahrzunehmen. Ich hätte ihr alles gesagt, was sie hören will, um das Passierte rückgängig machen zu können.
Sollte sie ihren schlimmen Verletzungen erlegen, werde ich's mir nie verzeihen können, denn mein größter Albtraum ist Realität geworden.
Nahezu in jeder Nacht, hatte ich diese schrecklichen Bilder vor Augen, doch als sie vor mir stand, war ich einfach zu blindwütig, die Situation zu realisieren.
Es war das Ultraschallbild, dass sie mir in meinen Träumen zeigte, jetzt sehe ich es klar und deutlich, halte es in meinen Händen und meine Freude darüber ist betrübt.
Wie soll ich mich noch länger darüber freuen können, wenn die Frau die dieses Baby in ihrem Bauch trägt, droht an ihren Verletzungen zu sterben?
Fuck man, wie konnte ich so verdammt blind sein?!
Es klebt Blut an meinen Händen.
Viel Blut.
Ihres.
Nicht nur physisch sondern auch im Geist.
Ich bin schuld an dem, was ihr angetan wurde.
Schuld daran, dass ihr das Herz gebrochen wurde.
Schuld daran, dass ich meinen verdammten Schwanz nicht unter Kontrolle hatte und immer wieder zu ihr zurückkehrte, um es erneut in Stücke zu reißen.
Schuld daran, dass ich so verdammt
gut darin war, sie immer wieder um den Finger zu wickeln.
Ihr von meinem größten Geheimnis, meinem größten Fehler zu erzählen.
Mich ihr nicht fern halten zu können, in dem Moment, wo es am notwendigsten gewesen wäre.
Ich habe eine Mauer aus Lügen um mich herum gebaut, so hoch, dass ich dachte ich könnte es schaffen, mich dahinter zu verstecken.
Aber keine Mauer der Welt könnte so beständig sein, dass sie dieser Anhäufung an Lügen, hätte standhalten können.
Diese Mauer ist in genau diesem Augenblick zusammengestürzt, wie ein fucking Kartenhaus.
Es ist vorbei und es wird Zeit für die Wahrheit.
Die Wahrheit gegenüber meiner Familie.
Die Wahrheit gegenüber mir selbst.
Ich muss mir eingestehen, dass ich verloren habe, auch wenn es mir schwerfällt, mir selbst das Geständnis zu machen, vollkommen versagt zu haben.
Erst jetzt wird mir klar, dass all die Drogen, die ich mir gedankenlos einwerfe mein Ventil sind, um mir nicht eingestehen zu müssen, dass ich verdammt noch mal am Abgrund stehe.
Nur dort zu stehen wäre ein Privileg, aber ich habe mich längst blindlings hinunter gestürzt.
Noch schlimmer als Schuld an diesem Übel zu sein, ist es nicht bei ihr sein zu können, in der Zeit, in der sie mich am meisten braucht.
Wenn der Teufel einen Namen trägt, dann heißt er Beatrice Russo.
Naja, zumindest macht sie meiner Wenigkeit ziemlich starke Konkurrenz.
Kennt ihr diese Menschen die man sieht und auf Anhieb nicht leiden kann?
Ich hab's gar nicht erst versucht, dieser Frau zu imponieren, denn für mich war von Anfang an klar, dass die Animosiät auf beiden Seiten liegt.
Ganz gleich, wie viel Mühe ich in unsere erste Begegnung gesteckt hätte, sie hätte mir sowieso nie eine ernsthafte Chance gegeben.
Ihr Antlitz ist wie ein blanker Spiegel, der meine eigenen finstersten Wesenszüge erkennbar werden lässt.
Ich kann's ihr gewiss nicht übel nehmen, denn in diesem einen wesentlichen Punkt, muss ich ihr verdammt recht geben.
Ich bin nicht gerade die beste Partie Mann, die an Maja's Seite weilen sollte.
Jede Mutter dieser Welt, die einen halbwegs gescheiten Verstand hat, würde mich von ihrer Tochter fern halten.
Ich werde niemals Schwiegermutters Liebling sein, auch wenn ich diese Rolle gewiss perfekt beherrsche.
Ich hab's einfach zu spät gemerkt, dass mein erbarmungsloses Herz, für diese Frau schlägt.
Kann es möglich sein, dass ich scheinbar für zwei Frauen ein und dieselbe Liebe empfinde?
Zita holt in mir die Stärke hervor, die ich brauche, um in meinem abgefuckten Leben zu überstehen. Sie bringt den empfindsamen sanftmütigen Teil in mir hervor, der bereit dazu ist Stunden um Stunde in ihren Karteikarten zu blättern, um sie bei ihrem Lernpensum zu unterstützen. Der Teil, der besser werden wollte, um der Mann für sie zu sein, den sie sich in ihren kühnsten Träumen ersinnt hat. Der Mann, der ihr aus dem Augenblick heraus vor der Bibliothek begegnet ist, wie eine unverhoffte Bestimmung.
Ich brauchte sie erst in meinem Leben, um zu erfahren, dass ich tatsächlich in der Lage dazu bin, Liebe zu empfinden. Zu lernen, dass Liebe nichts verwerfliches ist, sondern eine Geschenk.
Andersherum verlangt sie mir einiges ab, hat gewisse Anforderungen an mich, die mir widerum abverlangen in eine vorbildliche Rolle zu schlüpfen.
Sie will diesen meisterhaften Mann, der sich mit ihrer Familie, insbesondere ihrem Vater gut stellt und der sie mit Harmonie umgibt.
Warum zur Hölle ist es ihr so wichtig, was dieser Barbar von mir hält, wenn er sie all die Jahre wie ein Stück Dreck behandelt hat?!
Sie sieht in mir ihren Retter, einen Held, der ihr dabei helfen soll, die grauen Regenwolken an ihrem kleinen perfekten Horizont in Luft aufzulösen.
Sie ist naiv, viel zu gutherzig und wird es niemals verstehen, dass die Welt auf der wir leben ein grauenvoller Ort ist, an dem kein Platz für Unschuld herrscht.
Maja hingegen hat mich gleich von meiner finstersten Seite kennengelernt. Gleich nach einem geschäftlichen Abendessen zusammen mit unseren Vätern, habe ich sie in meiner Karre gefickt, obwohl wir uns gerade mal wenige Stunden kannten und bis dato nicht mehr als ein wenig belangloses formelles Geschwafel miteinander ausgetauscht haben.
Was ein Bitchmove, würde der ein oder andere behaupten, aber ich behaupte, dass diese Frau einfach wusste, was sie wollte. Sie wollte ihren Spaß und dieser kam mir gewiss zu Gute.
Nach unserem kleinen Amüsement, hat sie sich nie wieder bei mir gemeldet, denn ich war derjenige, der den Kontakt zu ihr suchte, da mir ihr ungestümer Fick nicht mehr aus dem Kopf ging.
Ich habe sie gewissermaßen in meine Falle gelockt, bis sie sich Hals über Kopf in mich verliebte.
Unsere amourösen Treffen passierten immer öfter, bis es so weit war, dass kein Tag verging, der nicht mit einer gemeinsamen Nacht endete.
In gewisser Weise kann ich nicht abstreiten dass es eine Art von Beziehung war, in der wir unausgesprochen steckten.
Für sie war es mehr als eine spannende frivole Liebschaft.
Ich hingegen lebte ständig nach meinem Motto: Lieber immer eine, als eine immer.
Ich würde alles dafür tun die Zeit zurück zu drehen, um ihr ihre kleinen banalen Mädchenwünsche zu erfüllen.
Mit ihr gemeinsam ins Restaurant gehen, ihr die Tür offen halten und gentlemanlike ihren Stuhl zurückziehen, sodass sie sich setzen kann.
Zusammen Pasta schlemmen wie Susi und Strolchi und sie selbstverständlich einladen wie ein Grandseigneur.
Mit ihr das Filmtheater besuchen, um uns gemeinsam einen Tränendrücker reinzuziehen. Zusammen aus einem Liter Krug Pepsi Max schlürfen und aus einer gemeinschaftlichen Popcorntüte schnökern, bis sich unsere Fingerspitzen dabei berühren.
Ja verdammt, selbst die unsinnigen Bilder aus dem Fotokasten habe ich ihr verwehrt, weil ich schlichtweg keinen Bock auf diesen trashigen Shit hatte. Jetzt würde ich diesen Dreckskasten für sie kaufen, wenn ich die Uhr noch einmal zurückstellen könnte.
Maja wusste worauf sie sich einlässt, sie hat sich verliebt in all meine abgefuckten Facetten, ohne dass ich mich je verstellen brauchte. Ich musste nie etwas beschönigen oder übertünchen.
Ich habe Lines vor ihren Augen gezogen, Bitches in ihrem Wissen gefickt und mir in einem schwachen Moment, die Augen bei ihr ausgeheult. Sie war nie nachtragend, denn das sie diejenige war, der ich meine schwachen Momente offenbarte, hat alles andere für sie wieder ausgebügelt. Sie war nicht nur für mich jederzeit da, sondern auch für meine Familie, die sie gleich in ihr Herz geschlossen hat.
Wenn ich darüber nachdenke, wie liebevoll sie sich stets um Rosalia gekümmert hat, laufen mir wieder Tränen über die Wangen.
Pussy.
Ich hab's in ihren Augen gesehen, dass sie nie vor hatte dieses Baby fortzutreiben. Sie wollte es nur von mir hören, dass sie es nicht tun soll. Wenn sie sich nur ansatzweise so liebevoll um dieses Kind gekümmert hätte, wie sie es bei Rosalia tat, wäre sie gewiss die beste Mutter für dieses ahnungslose Baby geworden.
Ich erwische mich dabei, wie ich im Präteritum denke, weil ihre Chancen laut des Notarzt gleich Null stehen.
Drei Schüsse haben ihren makellosen Körper durchlöchert.
Noch immer habe ich ihren panischen Blick vor Augen, weil sie in diesem Augenblick, als die Kugeln sich durch ihr Fleisch bohrten nicht realisieren konnte, was gerade geschehen ist.
Nur einen Sekundenbruchteil später ist sie in sich zusammengesackt wie ein Klappmesser und bühnenreif in meine Arme gefallen.
Ich habe es selbst viel zu spät realisiert dass mir die Situation bekannt vorkam, anderenfalls hätte ich alles in meiner Macht stehende dafür getan, um es zu verhindern.
Nun klebt ihr Blut an meinen Händen und ich hadere mit mir es abzuwaschen, weil es vielleicht das Letzte sein könnte, dass mir von ihr bleibt.
Ein einziger Schuss kann durch Zufall passieren.
Aber drei Schüsse die allesamt eine einzige Person treffen, die sind wohl-überlegt.
Ich brauche nicht lange darüber nachdenken, wer ihr das angetan hat.
Eine der Regeln der Mafia ist die, keine anderen Frauen an seiner Seite zu wissen.
Dass Donatella jedoch jemals so weit gehen würde, damit habe ich niemals gerechnet.
Ich habe ihn mehrfach versucht zu erreichen und ihn mit unzähligen Nachrichten bombardiert, doch der Bastard reagiert nicht darauf.
Vielleicht ist es besser so, bevor ich durch eine leichtsinnige Kurzschlussreaktion einen dummen Fehler begehe.
Ich war kurz davor mir die nächste Line zu ballern, um mein Elend in einem weiteren Rausch zu ertränken, aber stattdessen beschließe ich eine heisse Dusche zu nehmen, um mich von ihren Hinterlassenschaften auf meiner Haut zu befreien.
Es ist einer der Tage an denen es mir wie gerufen kommt, dass mein alter Herr zuhause ist.
Nur er und ich, um alle Fakten auf den Tisch zu legen, die längst überfällig sind.
Ich wickele mir ein weißes Duschtuch um die Hüften und schlenze zögerlich in Richtung Wohnbereich, wo mein Vater mit seinem aufgeklappten Laptop am Küchentisch sitzt.
Erinnerungen an die letzte Nacht mit Maja schießen mir augenblicklich durch den Kopf.
Die Nacht, die alles zwischen uns verändert hat.
Ich gieße mir ein Glas Wasser aus der Karaffe in eines der schweren Kristallgläser und spüre gleich die skeptischen Blicke meines Vaters auf mir.
„Alles gut, mein Junge?", kommt es misstrauisch über seine Lippen, während er mich kritisch dabei mustert.
Es ist dieser typische Blick über seine Brille hinweg, der gleich meinen Wunden Punkt quälend kitzelt.
Ihm ist es immer sofort ins Auge gefallen wenn mich etwas bedrückte, so wie auch jetzt.
Jeder kennt diese gefühlsbetonten Fragen, bei denen sich gleich ein fetter abscheulicher Kloß an seelischen Regungen im Hals bildet, kurz bevor man anfängt zu flennen.
Eigentlich war ich fest davon überzeugt, dass ich all meine Tränen heute Nachmittag vergossen habe, doch in diesem Augenblick, werde ich besseren gelehrt.
Wie ein geprügelter Hund, breche ich vor ihm zusammen und lasse meinen Emotionen ihren Lauf.
„Maja liegt im Krankenhaus, ihr Zustand ist kritisch", stoße ich japsend aus, während ich mein Gesicht in den Händen vergrabe.
Ich habe noch nie erlebt, dass mein Vater so schnell alles stehen und liegen lässt, um neben mir auf dem Boden Platz zu nehmen.
Um für mich, seinen Sohn da zu sein, auf eine andere Art und Weise, die ich bislang kannte.
Wir lehnen am marmornen Küchenblock, während er seine Hand umsichtig auf meiner Schulter platziert.
„Ich hab's vermutet, dass etwas passiert sein muss, da ihre Mutter mehrere Anrufe hinterlassen hat. Ich begleite dich ins Krankenhaus, wenn du das möchtest Fidelio", erwidert er fürsorglich, während er mich väterlich in seinen Arm zieht.
„Ich war dort, Beatrice hat mich weggeschickt. Ich kann's ihr nicht verübeln, denn es ist meine Schuld...", wimmere ich in seinen Armen, wie ein kleiner zerschundener Junge.
Es ist das erste Mal dass ich vor meinem Vater weine, denn ich wurde stets so von ihm erzogen, dass Tränen etwas für Weicheier sind.
Aber jetzt sitzen wir hier und ich genieße es, meine momentane Gefühlswelt nicht länger verbergen zu müssen. Zumindest so lange, bis wir an dem Teil angelangt sind, der ihm den Boden unter den Füßen wegziehen wird.
„Ich verstehe nicht, Fidelio. Worauf willst du hinaus? Beruhig dich und erzähl mir genau, was passiert ist", versucht er mich zu beruhigen, während er fiebrig meinen Blick dabei ersucht.
„Sie wurde angeschossen und ich hätte es verhindern können. Nicht nur das, denn es ist meine Schuld, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Sie hatte mir gerade gesagt, dass sie schwanger ist, als es passiert ist. Sie wird dieses Kind...mein Kind verlieren und womöglich selbst ihr Leben lassen, weil ich verdammte Scheiße gebaut habe", erwidere ich unter Tränen, die es mir unglaublich erschweren, meine Worte deutlich über die Lippen zu bringen.
Je mehr ich darüber nachdenke, dass sie dort in diesem Krankenhaus liegt und um ihr Leben kämpft, desto mehr nimmt es mir die Luft zum atmen.
„Ich verstehe. Aber ich verstehe nicht, warum du dir die Schuld dafür gibst. Was ist diese Scheiße, von der du sprichst? Ich bin immer auf deiner Seite Fidelio, also musst du ehrlich zu deinem Vater sein. Ich habe schon lange Zeit das Gefühl, dass es Dinge gibt, die du mir vorenthältst".
„Ich bin...vielmehr ich war mit Felizitas Donatella zusammen. Ich habe nicht im Traum damit gerechnet, mich zu verlieben, aber dann ist es einfach passiert. Ich hab's euch verheimlicht, um sie zu schützen und weil du diese Beziehung sowieso nie gebilligt hättest. Abgesehen davon, bin ich mir ziemlich sicher, dass es Dinge gibt, die du mir ebenfalls unterschlägst".
„Was ist wenn ich dir sage, dass ich längst darüber Bescheid weiß, weil deine Mutter euch zusammen gesehen hat und ich nur darauf warten wollte, dass mein Sohn allein auf mich zu geht?".
„Dann würde ich sagen, dass es nichts an der Tatsache ändert, dass du mir bis heute nicht verraten hast, welche Beweggründe du hattest, sie von mir beschatten zu lassen".
„Ich werde mit offenen Karten spielen, wenn auch du endlich Farbe bekennst".
„Nicht nötig Vater, ich hab's selbst auf hässlichen Art und Weise herausgefunden. Zumindest kenne ich nun die eine Seite der Medaille".
„Du stehst in Kontakt zu Bernardo Donatella?".
Die Konversation mit meinem Vater schlägt mit einem Mal um, wie ein düsterer Schleier, der sich um diese prekäre Situation legt.
Maja rückt für einen Sekundenbruchteil in den Hintergrund und ich erhole mich zunächst von meinem unentwegten Tränenausbruch.
Verdammt cringe, wie ich lediglich mit einem Handtuch bedeckt auf dem Boden kauere und kurz davor stehe, meinem Vater von meinem wahnschaffenden Doppelleben zu erzählen.
„Es steckt viel mehr dahinter, als bloßer Kontakt. Gewissermaßen sitzen er und ich im selben degoutanten Boot".
Seine Stirn legt sich in krause Falten, während sein Blick im Raum umherschweift, als würde er versuchen etwas zu greifen, dass ihm auf die Sprünge hilft.
„Ich verstehe nicht...".
„Doch Vater, du verstehst. Revolviere deinen ersten Gedanken und du hast die Antwort".
Er zögert einen Augenblick, doch er versteht.
„Warum, Fidelio?".
„Weil Fehler im Leben passieren, die man nicht wieder rückgängig machen kann. Ich erwarte deine Hilfe nicht, denn diesen Schund muss ich selbst ausbaden. Wenn du mir dennoch helfen willst, dann hilf mir, in dem du herausfindest, wer ihr das angetan hat".
„Ich weiß nicht was ich sagen soll, Fidelio. Was hat dich dazu bewegt, dich diesem Gesindel anzuschließen? Ich hoffe du bist dir bewusst darüber, dass es sich hierbei um keine deiner albernen Kindereien handelt".
Das muss er mir nicht erzählen, wie ernst die Lage wirklich ist. Maja hat's am eigenen Leib zu spüren bekommen, wohingegen es mir das Herz entzwei gerissen hat.
Mir war völlig klar, dass die Cosa Nostra ein völlig anderes Kaliber ist, als meine bisherigen Gesetzwidrigkeiten, aber dass sie soweit gehen würden, damit hätte ich nicht gerechnet.
Seit Wochen halte ich meine Schnauze, erledige ihre Drecksarbeit und als Dank dafür, rammen sie einen Dolch direkt in meine Seele.
Wenn sie bereit dazu sind Maja bluten zu lassen, dann sind sie auch bereit dazu, sich an meiner Familie zu vergehen; wenn es drauf ankommt. Möglicherweise haben sie ein ungeborenes Kind auf dem Gewissen und eine Frau, die ich liebe. Ich habe nichts mehr zu verlieren, denn ich habe bereits alles verloren, was wiederum bedeutet, dass ich keinerlei Scheu davor habe, sie auf bestialischster Art und Weise zu rächen.
„Mehr Beweis, als eine Frau dessen Leben auf der Kippe steht gibt es nicht, um mir darüber im Klaren zu werden, worauf ich mich eingelassen habe. Sag mir Vater, wie viele Dinge hast du schon aus Liebe getan, die der Grund dafür sind, dass nun Blut an deinen Händen haftet? Wie war ihr Name?".
Mein Vater nickt gedankenlos und ich sehe ihm an, dass er mit allem gerechnet hätte, aber nicht damit, dass sein Sohn aus eigenem Antrieb die Seite gewechselt hat.
„Ihr Name?".
„Der Name deiner verstorbenen Tochter. Meine Schwester, von der du mir nie erzählt hast. Die Tochter der Frau, der du monatlich einen Haufen Kohle von deinem Konto überweist".
„Ilva, war ihr Name", erwidert er mit kratziger gebrochener Stimme.
„Donatella hat nicht nur sie auf dem Gewissen, sondern womöglich auch mein Kind und im schlimmsten Fall sogar Maja gleich mit. Jetzt sitzen wir gewissermaßen im selben Boot, also hilf mir herauszufinden, wer ihr das angetan hat".
Ich hätte mit allem gerechnet.
Damit, dass er mich ohrfeigt, meine Koffer packt und mich aus dem Haus schmeißt.
Damit, dass seine väterliche Gutmütigkeit endet und er mich den Wölfen zum Fraß vorwirft.
Aber es dauert bloß einige Minuten, ein paar Telefonate querbeet durch's Land, bis er mir den Namen des Mannes nennt, dessen letzten Stunden geschlagen haben.
„Edoardo Esposito".
Ein Auftragskiller, ermächtigt von Bernardo Donatella.
Mit dem Befehl, mir einen kleinen Gedankenanstoß zu verpassen.
Womöglich weil ich seiner Tochter Leid zu gefügt habe.
Womöglich weil ich nicht nach seinen Regeln gespielt habe.
Womöglich weil ich das Omérta gebrochen habe.
Fest steht dass ich nun den Namen dieses Bastards kenne und zudem weiß, wo er sich aktuell befindet.
Fest steht auch, dass dieser Killer sich mit dem falschen angelegt hat.
Mein letztes Ziel steht fest, bevor ich am Montag die Stadt für geraume Zeit verlasse.Einführung in das nächste Buch:
Das Eis muss besonders gut schmecken, wenn man nur Stunden vorher versucht hat, einer jungen Frau, dessen gesamtes Dasein noch bevorsteht, das Leben auszuhauchen.
Sie spazieren gemeinsam durch die Stadt, wie eine Horde Enten, an einem eigentlich wunderschönen Sommerabend.
Neben ihm eine brünette Frau mittleren Alters, die scheinbar in Umständen steckt. Wenn mich nicht alles täuscht, könnte es jeden Augenblick passieren, dass ihre Fruchtblase platzt und sie mitten in der Stadt, das vierte aller Kinder gebärt.
Gleich hinter ihnen watschelt Händchen haltend ein kleines Zwillingspärchen.
Zwei Jungs, die diesem Barbaren wie aus dem Gesicht geschnitten sind.
Auf seinen Schultern ein kleines Mädchen, dessen Zöpfe im Takt seines Gangs auf und ab wippen.
Seltsamerweise sind es immer die heuchlerischen Vorzeigedaddy's, die den größten Dreck am stecken haben.
Betrüger, Mörder, Triebtäter.
Ich verfolge ihre rosefarbene Erdbeereis Spur durch die halbe Stadt, bis sie an dem Brunnen Platz nehmen, an welchem vor wenigen Stunden noch der Tatort gesichert wurde.
Der Boden geziert von neonfarbenen Markierungen, sitzt er dort und lacht aus voller Kehle, als würde der Schleier der Vergessenheit, sein Antlitz zieren.
Weiß er dass er mir unter Umständen die Möglichkeit genommen hat, dieses Kindsglück je zu erfahren?
Weiß er dass ich es bin, der auf der anderen Seite des Brunnens Platz nimmt, um das Schauspiel zu beobachten?
Natürlich wird er wissen wer ich bin, schließlich wird er uns eine Weile in der Menge beobachtet haben, bevor seine Schüsse gefallen sind.
Die Klinge meines Butterfly's welches ich seit gefühlt Stunden innerhalb meiner Hosentasche umher wälze, ist verdammt scharf.
Das Metall ist erwärmt und bereit dazu, sich augenblicklich in sein Fleisch zu bohren.
Ich war drauf und dran, ihn auf offener Straße zu erledigen, als er vor dem Eisladen stand, wie die Scheinheiligkeit in Person.
Es war der perfekte Moment.
Das perfekte Motiv.
Er war mir so nah dass ich bloß meinen Arm nach ihm hätte ausstrecken müssen, um ihn berühren zu können.
Dann aber hat seine Entenfamilie das Café verlassen, um sich ihm freudestrahlend und Eis schleckend anzuschließen.
Weiß seine Frau, dass er ihren Designerfummel, diese hässlichen Fellschlappen und ihre schwarze GG Bag von Blutgeldern zahlt?
Es juckt mir verdammt in den Fingern mich zwischen sie zu setzen, das Vögelchen zu spielen dass ihr zu zwitschert, was für ein elender Hurensohn ihr vermeintlicher Vorzeigedaddy ist.
Anschließend würde ich ihn vor ihren Augen abstechen, genau an der Stelle an der er Maja hat bluten lassen. Ich würde ihm das Eis aus der Hand nehmen und genüsslich daran lecken, während ich meinen Heimweg antrete.
Aber so bin ich nicht und es fuckt mich ab, dass dieser gute gewissenhafte Kern in mir immer präsenter wird.
Abgesehen davon, was würde es mir bringen?
Ihn in wenigen Sekunden sterben zu lassen, hätte nicht den ausschlaggebenden Effekt, den ich mir für diesen Dreckskerl wünsche.
Er soll leiden und es soll Stück für Stück passieren, bis es ihn zerreißt, so wie es mich zerrissen hat.
Auch wenn ich mir nichts lieber als seinen schnellen Tod herbeiwünsche, hat diese unschuldige Frau in Umständen es nicht verdient, dieses Massaker mit anzusehen.
Schon gar nicht ihre Kinder, die unschuldigsten Wesen auf unserem Planeten.
Vielleicht lasse ich ihn nicht sterben, um dieser Frau die Fröhlichkeit nicht zu nehmen, die sie pausenlos mit einem stetigen Grinsen auf ihrem Gesicht zum Ausdruck bringt.
Außerdem hat es kein Kind dieser Welt verdient, dass man ihm die Eltern nimmt.
Gerade die Väter, sind Vorbilder und Abgötter vieler Kinder.
Woher sollen diese kleinen Unschuldsengel denn wissen, dass ihr heiliger Padre nichts weiter als ein Galgenvogel ist?
Aber eins steht fest, er wird so verdammt unter meiner Rache leiden, dass er sich wünsche er wäre tot.
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Just like the guys in my books
Teen Fiction„Man empfindet es als Segen ihnen zu begegnen. Man fühlt sich entflammt und belebt. Doch am Ende entpuppen sie sich als bitterer Fluch". Devil Dick 😈 [ deh • vl • dik ] „Exceptionally good dick that happens to be attached to a fuckboy, who knows h...