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BELLA

Mateo und Raul verwandelten sich zurück und zogen ihre Hosen über, ehe sie auf mich zukamen.

Raúl hob meinen Kopf an und bettete ihn auf seinem Oberschenkel, während Mateo meine Beine anhob und sie ebenfalls auf seinen Oberschenkeln wieder herunter ließ.

„Es gibt da noch eine Sache über die wir reden müssen." begann Mateo, weshalb ich zu ihm aufschaute. „Wir hatten es vorher schonmal angesprochen, als wir dir unsere Welt erklärt hatten."

Sie hatten mit sehr viel auf einmal erzählt, sodass ich nicht genau wusste, was genau er jetzt meinte.

„Wir hatten dir doch erklärt, dass sich Werwölfe gegenseitig markieren." begann Raúl weiter zu erzählen. Ein kleines Nicken meinerseits und er sprach weiter.

„Das ist jetzt nicht so wie du wahrscheinlich denkst. Wir pinkeln uns nicht gegenseitig an, um unser Revier zu markieren, wie es Hunde oder normale Wölfe tun."

Ich legte mir kichernd eine Hand auf den Mund. Tatsächlich hatte ich sowas in der Richtung gedacht.

„War ja klar, dass du an sowas denkst." kommentierte Mateo und schüttelt ungläubig seinen Kopf.

„Werwölfe markieren sich in zwei Phasen. Einmal mit einem Biss in den Nacken." erklärte er nun wieder ernster und deutete auf die besagte stelle an seinem Nacken. „Raúl und ich tragen beide den Biss des jeweilig anderen."

„Dieser Biss ist nur für Werwölfe und deren Mate's sichtbar, deswegen kannst du es bei uns nicht sehen." fügte Raúl, auf meinen verwirrten Blick hin, hinzu.

Das war genau das was ich mich gefragt hatte, denn keiner der beiden wies auch nur einen Hauch von einem Biss oder einer Narbe auf.

„Noch nicht zumindest." hörte ich wieder Mateo sagen. Jetzt schaute ich ihn verwirrt an. „Wie meinst du das?" hakte ich nach.

„Der Biss vereint die Seelen der seelenverwandten. Sie werden eins. Hat der eine schmerzen, spürt es sein Gegenstück. Wir spüren die Gefühle des anderen. Und unser Geruch vermischt sich."

Interessant.

„Du wirst das nicht so mitbekommen, da dein Geruchssinn nicht so ausgeprägt ist, wie der eines Wolfes. Aber der Geruch von Mateo und mir ist der selbe." Raúl streichelte mir sanft über den Kopf und schaute zu mir herunter.

„Wir fühlen uns durch den Biss noch stärker zu einander angezogen, als ohne. Für andere Wölfe ist dieser Biss ein Zeichen, dass die Person schon seinen Mate hat. Auch ist es dieser Person dann verboten, sich einer markierten anzüglich zu nähern. Bei weiblichen Wölfen ist sowas besonders wichtig, denn an Vollmonden ist der Trieb eines männlichen Wolfes stärker und verlangt gestillt zu werden."

„Aber heißt das dann nicht, ihr müsst mich auch beißen, wenn ich eure Mate bin?" fragte ich und schaute die beiden nacheinander verstört an.

Beide nickten, was mich stark schlucken ließ. Ich wollte nicht gebissen werden. Das tut doch höllisch weh.

„Du brauchst davor keine Angst haben, mi sol. (Meine sonne) Es tut nicht weh, es zwickt nur kurz. Wie als wenn ich dich kneifen würde." versuchte Raúl mich zu beruhigen und zwickte mir demonstrativ in den Oberarm.

„Hey!" beschwerte ich mich und zog meinen Arm weg. Es tat nicht weh, aber auch wahrscheinlich nur, weil er mich nicht verletzen wollte. Grinsend schaute er mich an.

„Hat es weh getan?" fragte Mateo. Verneinend schüttelte ich den Kopf.

„okay. Nehmen wir mal an, ihr würdet mich markiert - was ihr scheinbar auch vor habt, so wie ihr mich gerade anschaut - was würde mit mir passieren? Ich meine ich bin kein Werwolf wie ihr." erkundigte ich mich bei den beiden.

„Im Prinzip sollte das gleiche passieren wie bei Werwölfen. Deine Gefühle, egal welche du im Zusammenhang mit uns verspürst, sie verstärken sich. Unsere Gerüche werden eins und du wirst ihn stärker wahrnehmen. Was auch bedeutet, dass deine Sinne sich um einiges verstärken. Hören, fühlen, sehen, schmecken, riechen. Außerdem wirst du ab diesem Zeitpunkt für jeden männlichen Wolf taboo sein. Und du kannst die Markierung jedes Matepaares sehen können." erklärte mir Mateo.

Verstehend nickte ich. Das bedeutet also ich würde mich nicht in ein Plüschtier verwandeln. Auch gut. Es reicht wenn es die beiden können.

„Ihr meintet es würde zwei Phasen der Markierung geben?" erinnerte ich sie daran, mir noch die zweite Phase zu verraten.

Die erste war also eine nicht schmerzhafter Biss und die zweite....

Ein böses Lächeln schleicht sich auf das Gesicht der beiden Männer, weshalb ich leicht Angst bekam.

„Dieser Teil der Markierung gefällt uns persönlich am meisten." unterrichtet mich Raúl und zwickte mir in die Wange, wie eine alte Großmutter, die ihr Enkel nach langer Zeit wieder sieht.

„Ach Ja. Was ist es den? Ein Kuss im Mondschein?" fragte ich amüsiert und drückte Raúl's Hand weg, welche mich schon wieder zwicken wollte.

„Besser"

„Sex im Mondschein." antworteten die beiden Männer gleichzeitig, wie aus einem Mund.

Verstört schaute ich sie an. Wie trocken das auch noch rüber kam, als ob sie keinen Scham spürten über dieses Thema zu reden.

Ich fand es schon immer peinlich, wenn meine Mutter mit dem Thema anfing. Ich konnte damit nicht über sie reden, obwohl sie selbst eine Frau war. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass sie meine Mutter war.

Mit hochroten Wangen schloss ich die Augen und versuchte mir die Peinlichkeit nicht anmerken zu lassen.

„Schämt sich da jemand?" neckte mich Mateo, weshalb ich ihn mit leichter Gewalt mit meinem Fuß gegen den Bauch trat.

„Du kleines Biest." knurrte er und zog mich an meinen Beinen von Raúl weg und näher zu sich.

Jetzt war mein Hintern auf seinem Oberschenkel und an meinen Armen zog er mich rauf, sodass ich saß.

Mit großen Augen schaute ich in seine blauen. Unschuldig blinzelte ich ihn an.

„Mierda, schau mich nicht so an, sonst bekomm ich 'nen Steifen." knurrte er und legte seine Hand auf meine Augen.

Grinsend entfernte ich sie wieder und hielt sie in meiner Hand fest, seine andere Hand hielt ich auch fest.

Ich schaute ihn weiter provokant mit diesem unschuldigen Blick an.

„maldito Raul haz algo. (Verdammt Raul Mach was)" flehte Mateo und schaute zu dem Braunhaarigen, welcher sich vom Sofa erhob und auf uns zu kam.

Ich drehte den Kopf von Mateo wieder zu mir und schaute ihn an. Ich spürte wie sich unter meinem Hintern etwas regt und bewegte meine Hüfte deswegen provokant ein wenig hin und her.

Knurrend löste er seine Hände aus meinen und legte sie auf meine Hüfte, um dafür zu sorgen, dass ich still halte.

Raúl legte seine Hand von hinten um meinem Hals und drückte meinen Kopf nach hinten, sodass ich ihn anschauen musste.

Er drückte mir seine Lippen auf die meinen. Er löste sich wieder und entfernte sich ein wenig. Seine Lippen bewegte sich und die folgenden Worte ließen mich erschaudern.

„Dir bleiben noch zehn Tage, bis zum nächsten Vollmond. Du weißt was das bedeutet."

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt