035

21.9K 606 27
                                    

BELLA

Zusammen mit Max und Tomas verließ ich das Schulgebäude. Die beiden würden mich mal wieder bei mir zuhause absetzten. Das positive dabei, ich musste nicht in den überfüllten Bus oder musste laufen.

Der Nachteil, ich musste mir ihr endloses geflirtet antun. Ein Wunder das Tomas noch nicht gegen einen Baum gefahren ist, denn er hatte seine Augen ständig auf Max.

Wie waren grade auf dem Weg zu Tomas Auto, als ich von etwas blonden in eine feste Umarmung gezogen wurde, welche mir beinahe die Luft zum Atmen nahm.

„Lenora du erdrückst sie." ertönte die Stimme von Lydian, welcher im nächsten Augenblick in meinem Suchfeld auftauchte und seine Freundin von mir entfernte.

Erleichtert atmete ich aus, als ich wieder Luft bekam. Lenora schaute mich kichernd an und begann auch sofort zu sprechen.

„Mein Bruder hat mich Übels zum Fuchs gemacht, weil ich dir Alkohol verabreicht habe. 'Hast du sie nicht mehr alle Lenora, sie ist immer noch ein Mensch, sie verträgt nicht ansatzweise so viel Alkohol wie du' Er hat mir sogar verboten dich zu sehen, aber hey...ich währe nicht ich, wenn ich auf ihn hören würde."

Während sie das sagte gingen wir weiter zu den Autos. „Außerdem ist morgen ein großer Tag für dich, dass bedeutet wir müssen shoppen gehen. Meinem Bruder und Raúl müssen die Augen ausfallen wenn sie dich sehen." grinste Lenora weiter und hüpfte erfreut auf und ab.

„Wieso?" fragte ich verwirrt nach. Ich konnte doch auch weiße Sachen von mir zuhause anziehen. Ich hatte immerhin genug davon.

Geschockt hielt sich Lenora die Hand vor den Mund. „Dir hat das keiner gesagt?" fragte sie ungläubig und fuhr sich durch die Haare. „Mein Bruder ist so ein Hund."

Verwirrt schaute ich sie an. „Max meinte nur, dass es an Vollmond stattfindet, weil sie Anführer sind und somit der Mondgöttin ihren Respekt zollen. Und eben das Werwölfe immer etwas weißes tragen, um das gleiche zutun." faste ich Max ihre Worte kurz.

Lenora atmete angestrengt aus. „Ja, das ist richtig. Aber die Markierung, egal bei welcher Art von Wölfen, wird auch wölfische Hochzeit genannt. Im Sinne der Mondgöttin und ihren Kindern, bist du ab morgen, nach der Markierung, mit Mateo und Raúl verheiratet." erklärte mir Lydian und strich seiner Mate über den Rücken. „Natürlich heiratet jeder Wolf noch einmal auf Menschliche Art, um auch im Auge des Gesetzes verheiratet zu sein. Doch das ist etwas anderes."

Wie viel verschwiegen sie mir noch? Jetzt stellte sich heraus ich würde ab morgen verheiratet sein. Verheiratet? Mit siebzehn? Mit zwei heißen Typen, die nicht genug von mir bekommen, von denen ich nie genug bekomme?

„Zerbreche dir deinen Kopf nicht darüber. Es mag absurd für dich klingen, da du mit diesem Thema erst seit fast anderthalb Wochen etwas zutun hast, aber du gewöhnst dich da schon noch dran." lächelte mich Lenora aufmunternd an, ehe sie euphorisch in die Hände klatschte.

„Ab ins Auto, mi futura cuñada (meine zukünftige Schwägerin)"

Lächelnd betrat ich mein Zuhause, und stellte erst einmal die ganzen Tüten ab, welche ich mit mir herum trug.

Eigentlich wollten Lenora und Max nur nach etwas heißem für mich schauen, damit meine Mates aus den Socken rutschen, aber am Ende habe ich selber noch einiges gefunden, was mir gefallen hat.

„mi amada nieta (meine geliebte Enkelin)" erschrocken zuckte ich zusammen, als mein Abuelo plötzlich vor mir stand.

„abuelo, ¿qué haces aquí? (Opa, was machst du den hier?)" lächelnd fiel ich ihm in die Arme.

Ich hatte ihn seit dem 'ziemlich plötzlich und überstürzen' Umzug vor einigen Wochen nicht mehr gesehen.

Meine Mutter kam ein paar Tage zuvor nachhause und meinte sie habe eine neue Stelle bekommen und schneller als ich schauen konnte, waren wir hier in dieser Kleinstadt.

„¿cómo está la abuela? (Wie geht es Oma?)" fragte ich ihn sofort weiter, als ich keine Antwort auf meine vorherige Frage bekam.

Meine Großeltern verstanden nur die spanische Sprache, weshalb ich nur so mit ihnen kommunizieren konnte.

„todo está bien, lunita, la abuela lo está haciendo de maravilla. (Alles gut, kleiner Mond, Oma geht es wunderbar.)" versicherte er mir und strich sich über seinen Schnauzer, ehe er mich breit anlächelte.

Verdutzt blinzelte ich. Meine Mutter sagte doch sie läge im Krankenhaus. Sie hat zwar nie genau gesagt was sie hat, außer das sie wieder Probleme mit der Lunge hat, aber wenn man ins Krankenhaus muss, ist es schon etwas schwerwiegenderes.

„¿ella también está aquí? (Ist sie den auch hier?)" Hakte ich nach und schaute meinen Abuelo mit großen Augen an. „Si, pequeña luna. (Ja, kleiner Mond)"

Schnell lief ich an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo meine Abuelita auf dem Sessel saß und strickte.

Meine Mutter saß ihr gegenüber und tippte angestrengt auf dem Handy herum. „Abuelita!" rief ich erfreut und fiel ihr in die Arme.

„Dios mío, más despacio. (Gütiger Gott, mach langsam.)" lachte sie herzlich und legte ihre Arme um mich.

„pensé que estabas en el hospital. (Ich dachte du währst im Krankenhaus.)" Sie strich mir über den Kopf und lächelte.

„Nada puede impedirme presenciar el cumpleaños número 18 de mi nieta. (Nichts kann mich davon abhalten, den 18. Geburtstag meiner Enkelin zu erleben)"

Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf. Ich hatte total vergessen, dass ich am Freitag Geburtstag hatte.

„Abuelita hat die gesamte Familie eingeladen." warf meine Mutter ein, was ein genervtes schnauben von meinem Großeltern entlockte, da sie kein einziges Wort verstanden.

„Y me olvidé por completo de que se acercaba mi cumpleaños. (Und ich habe völlig vergessen, dass mein Geburtstag naht)" nuschelte ich und kassierte einen Schlag gegen den Hinterkopf, von meiner Oma.

„¿Quién te volvió la cabeza para que olvides tu propio cumpleaños? (Wer hat dir den Kopf verdreht, damit du deinen eigenen Geburtstag vergisst?)" fragte mein Opa in Gedanken versunken.

„Es sind um genau zu sein zwei Jungs. Sie gehen auf meine Schule. Ich mag beide sehr gerne. Ich könnte, nicht einmal wenn ich müsste, mich zwischen einen von beiden entscheiden. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit." schwärmte ich über Mateo und Raúl. „Sie behandeln mich beide wie ihre Königin."

Ich erhob mich, da ich noch halb auf den Sessel meiner Oma saß. „Ich gehe dann mal nach oben, hab noch ein paar Hausaufgaben auf." verabschiedete ich mich von meiner Familie und verließ das Wohnzimmer.

„¿piensas lo que yo pienso? (Denkt ihr das, was ich denke)"

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt