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BELLA

Es tauchten zwei Wölfe in meinem Sichtfeld auf, welche meinen Peiniger umkreisten.

Ich wusste ganz genau wer die beiden Wölfe waren. Raúl und Mateo. Ich spürte es, dass sie es waren.

Ich war so erleichtert die beiden zusehen. Dennoch liefen mir weiterhin Tränen über die Wange.

Ich fühle mich dreckig und dass nicht nur, weil dieser Typ stank wie die Pest.

Ich fühlte mich dreckig, weil er mich angefasst hatte und mich benutzen wollte.

Wie ein Taschentuch, dass man nach einem Mal benutzen in dem Papierkorb schmiss.

„Scheiße wo kommen die her?" fluchte dieser Kylo und fuhr sich frustriert durch die Haare.

„Kusch, Kusch. Nehm die da." stotterte er und machte scheuchende Handbewegungen, ehe er auf mich zeigte.

Mateo und Raul schauten kurz zu mir, ehe sie den Jungen erneut mit ihren Blicken in ihre Fänge nahmen und ihn Gefährlich anknurrten.

Der helle Wolf, welcher Mateo war, schnappte nach ihm und erwischte ihn mit seinem Fangzähnen am Oberschenkel. Sofort färbte sich seine Hose mit einem blutroten Fleck.

Kylo's Worte haben sie auf jedenfalls noch wütender gemacht. „Ahhh. Du dreckiger Hund." fluchte er und hielt sich sein Bein.

Ich zog meine Knie nah an meinen Körper und vergrub meinen Kopf darin.

Ich wollte einfach nur hier weg. Mein Körper zitterte und mein Kopf drohte zu explodieren.

Vorsichtig tastete ich meinen Kopf ab und stellte erleichtert fest, dass ich keine Platzwunde hatte.

Lediglich eine Beule an der linken Schläfe, aber die konnte ich gut, mit meinen Haaren verdecken.

Ich hörte wie sich schnelle Schritte entfernten und Pfoten ihnen folgten.

Andere Pfotengeräusche verschwanden in die entgegengesetzte Richtung.

Ich war alleine. Doch nicht lange.

Im Gang tauchten Schwere und schnelle Schritte auf, welche ich Raúl zuordnen konnte.

Langsam hob ich meinen Kopf an, und konnte ihn vor mir ausmachen, wie er zum stehen kam.

Er hockte sich zu mir nach unten und streichelte mir die Haare aus dem Gesicht, welche dort ihren Platz gefunden hatten.

Sein Blick fiel auf meine linke Schläfe. Sein Gesichtsausdruck änderte sich zu wütend und ein gefährliches Knurren verließ seine Kehle.

Er fluchte irgendwas unverständliches vor sich hin, ehe sein Blick wieder sanft wurde und er mich genauer anschaute.

„Shh, Ich bin da, kleine Mate" hauchte er und lehnte seine Stirn gegen meine. „Er wird dir nichts mehr tun. Nie wieder." flüsterte er und strich mit seinem Daumen über meine Wange um meine Tränen zu trocknen.

Dabei betonte er die Worte 'nie wieder' besonders gefährlich.

Ich schniefte einmal. Raúl griff mir unter die Arme und half mir aufzustehen.

Sanft lehnte er mich gegen die Spinde hinter mir und betrachtete meinen Körper, ob er weitere Gebrauchsspuren, dieses Widerlings, aufwies.

„Du musst nicht darüber reden, mi sol. Nur wenn du dazu bereit bist und es von alleine möchtest." flüsterte er.

Seine Hände wanderten zu meiner Hose, welche er wieder richtig rückte und schloss.

Ich nickte leicht und legte meine Arme um seinen Bauch, als er fertig war. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Brust und meine Finger krallte ich in sein weißes Hemd.

Seine Nähe gab mit Sicherheit und das Versprechen, das er mir wirklich nichts mehr tat, solange ich bei Raúl war.

„Wo ist Mateo?" nuschelte ich gegen seine Brust. „Er kümmert sich um das Problem." bekam ich zur Antwort und einen Kuss auf den Scheitel. Ich nickte lediglich.

„Ich möchte nachhause."

„Ich fahre dich."

„Danke" murmelte ich und schaute zu Raúl, welcher mir die Beifahrertür öffnete und mich aus seiner G-Klasse hob.

So wie Mateo fuhr er auch eine in schwarz. Vielleicht war es auch der selbe und sie teilten sich ein Auto.

So genau wusste ich es nicht, denn in ihrer Garage war ich noch nie.

Als er mich auf dem Boden absetzte schaute ich zu ihm hoch und lächelte ihn leicht an.

Er erwiderte mein Lächeln und beugte sich zu mir herunter. Ich stellte mich leicht auf Zehenspitzen, um ihn entgegenzukommen.

Sanft kollidierten unsere Lippen.

Als wir uns wieder lösten, hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Wange.

„Wie geht es deinem Kopf?" fragte er und strich meine Haare zur Seite, um sich die Stelle anzuschauen.

Ich lächelte ihn beruhigend an. „Es geht. Er brummt nur ein bisschen. Ich lege mich dann einfach schlafen, dann sollte es wieder gehen." versicherte ich ihm und ging dann an ihm vorbei.

„Mateo hat dich in der Schule abgemeldet. Wenn etwas sein sollte ruf ihn oder mich an. Verstanden, mi sol?" hielt mich Raúl auf. Ich drehte mich zu ihm und nickte: „Verstanden".

Nachdem ich das Haus betrat ging ich sofort nach oben in mein Zimmer.

Ich schmiss meinen Rucksack auf den Schreibtischstuhl und ging dann wieder heraus, um auf direktem Weg ins Badezimmer zu gehen.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und ging erstmal duschen.

Ich schrubbte meinen gesamten Körper, bis ich das Gefühl hatte, keine Stelle ausgelassen zuhaben, welche Kylo berührt hatte.

Durch das schrubben mit dem Schwamm war meine Haut gerötet, als ich aus der Dusche stieg und mich in ein Handtuch wickelte.

Auch die Sachen, die ich heute trug, fanden ihren Weg in den Wäschekorb.

Auch wenn ich sie lieber hätte verbrennen sollen, haben sie Geld gekostet, für das meine Mutter hart arbeiten geht.

Ich verließ das Badezimmer wieder und ging zurück in mein Zimmer.

Als ich mir gerade frische Kleidung aus dem Schrank nehmen wollte, blinkte mein Handy auf, welches auf meinem Schreibtisch lag.

Ich griff danach und erkannte, dass ich eine Nachricht von Mateo hatte.

'Wie geht es dir, mi corázon? Was machst du gerade?' - Mateo

Lächelnd ließ ich mich auf mein Bett plumpsen und antwortete ihm.

'Soweit gut, mein Kopf brummt etwas. War gerade eben duschen und wollte mich jetzt wieder anziehen.' - Bella

'Wie gerne ich mit dir duschen gewesen währe (;' - Mateo

Ich hatte Mateos Schmollgesicht genau vor Augen. Kichernd schaltete ich das Handy aus und legte es bei Seite, ohne ihm darauf zu antworten.

Ich ging zu meinem Schrank und nahm mir frische Unterwäsche und Kleidung heraus, welche ich mir direkt überzog.

Nachdem ich fertig war, entschloss ich mich etwas zu schlafen. Vielleicht gingen dann diese unerträglichen Kopfschmerzen wieder weg.

Deswegen fackelte ich nicht lange und legte mich unter meine Decke. Und mit dem Gedanken an Mateo und Raul schlief ich ein.

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt