037

20.4K 630 45
                                    

BELLA

Nun stand ich hier vor dem Haus von meinen Mates und zögerte.

Ich tat es nicht aus Angst oder Bedenken, sondern eher wegen meinen Worten, die ich vorher in der Schule gesagt hatte.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat Hiram es gepetzt und die beiden haben es zu hören bekommen. Und ich werde darunter leiden.

Zu tausend Prozent werden sie sich für meine Worte rächen.

Tief durchatmend, drückte ich die Klingel und betrat das Grundstück, um vor der Haustür zum stehen zu kommen.

Obwohl mittlerweile Oktober war, waren heute ziemlich hohe Temperaturen, dementsprechend trug ich auch nichts weiter, als ein weißes Kleid und darüber eine dünne weiße Strickjacke. Natürlich trug ich auch noch einen weißen Slip, aber für den BH war kein Platz.

Das outfit hatte ich am Vortag zusammen mit Lenora und Max eingekauft. Ich fand das Kleid ganz süß, weshalb ich es mitnahm.

Und da Max meinte weiß ist sowieso so eine typische Werwolf Sache war es doch ganz passend. Zumal ich ja ab dem morgigen Tag auf eine schräge Art und Weise, verheiratet bin.

Ich muss so in Gedanken vertieft gewesen sein, das ich erst aus ihnen erwache, als ich hochgehoben wurde und über einer Schulter hing.

„Hey lass mich gefälligst runter! Mein Kleid rutscht hoch, da kann jeder meine Arsch sehen!" rief ich aufgebracht und schlug meinem Peiniger gegen den Hintern.

Eine Hand löste sich von meinen Beinen und landete auf meinem Hintern. Durch den Schlag quietschte ich auf und krallte mich an das Hemd meines Peinigers. Die Hand blieb auf meinen Hintern liegen und knetete ihn.

„Kannst du mich jetzt runter lassen?" fragte ich, als wir die Küche betraten. Zu meinem Glück wurde ich endlich abgesetzt, landete aber mit meinem Hintern auf der Anrichte der Küche.

Schmollend schaute ich auf und in das grinsende Gesicht von Mateo.

„Wo warst du mit deinen Gedanken, das du mich nicht mitbekommen hast, mi corázon?" fragte er mich und legte seine Hände auf meinen Oberschenkeln ab, welchen er ebenfalls begann zu massieren, wie vorher meinen Hintern.

„Ach hier und da." nuschelte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Ach Ja? Deine Gedanken sollten aber bei uns sein. Vor allem heute und für den Rest deines Lebens." knurrte er und drückte meinen Oberschenkel ein wenig fester, was mich unerwartet stöhnen ließ.

„Mateo reiß dich am Riemen und erinnere dich was wir vorhin ausgemacht haben. Außerdem muss unsere kleine Mate ihre Stimme schonen, damit sie morgen vielleicht noch eine hat." betrat Raúl den Raum und stellte sich neben Mateo, welcher einen Klaps gegen den Hinterkopf bekam.

Raúl beugte sich zu mir und küsste meine Lippen, das gleiche tat Mateo schlussendlich auch. Seufzend genoss ich die Küsse der beiden.

„Ich habe so einige Hühnchen mit euch zu rupfen." begann ich meine Predigt, als ich von Wolke sieben herunter kam. Beide Männer schauten mich verdutzt an.

„Wieso sagt ihr mir nicht, dass ich nach der Markierung mit euch verheiratet bin, auf wölfische Art und Weise." meckerte ich die beiden an und schlug beiden gegen die Hinterköpfe.

Nervös kratzten sich beide am Nacken und schauten sich verzweifelt an.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und beäugte die beiden abwartend. „Naja..weißt du..." begann Mateo zu stammeln und fuhr sich durch die Haare.

„Wir mussten dir soviel erklären, während uns die Angst, dass du uns nicht mehr willst, im Nacken klebte. Da haben wir wohl das ein oder andere kleine Detail vergessen." half Raúl dem blonden auf die Sprünge.

„Okay. Ausnahmsweise lasse ich euch damit jetzt mal durchkommen." nuschelte ich und schaute beide mit zusammengekniffenen Augen an, ehe ich in die Hände klatschte und sie anlächelte.

„Was machen wir jetzt? Ich werde das erste mal gebissen, ich weiß nicht wie sowas abläuft."

Die beiden schüttelten ungläubig den Kopf und kamen mir näher. „In einer Stunde geht die Sonne unter, in der Zeit werden wir etwas essen. Du brauchst nämlich viel Kraft, mi sol, damit du nicht nach einem Orgasmus schon ‚knockout' bist." erklärte mir Raúl und strich mir mit der Hand durch mein Haar.

„Eigentlich wollten wir dir etwas Zeit geben und erst kurz vor Mitternacht anfangen. Aber ein Vögelchen hat uns gezwitschert, dass wir dich nicht ordentlich genug befriedigen mit unseren übersehbaren Minischwänzen." knurrte Mateo mir entgegen und packte meinen Oberschenkel grob an. Seine Augen waren mal wieder schwarz.

Meine Worte hatten wohl an ihrem Ego gekratzt.

Ich schluckte schwer, als ich vor dem Waldrand in Mateo's und Raúl's Garten stand. Es war schon stockdunkel, obwohl die Sonne erst vor anderthalb Stunden untergegangen war, und der Wald wirkte gruselig.

Die Bäume sahen aus, als würden sie einen gleich auffressen. Wie bei Schneewittchen, als sie durch den dunklen Wald irrte.

Außerdem hallte das Geheule anderer Wölfe durch den Wald und ließ mich erschaudern.

Es war Vollmond und laut Declan und Colton, war es die Zeit in der der trieb sich Fortzupflanzen, bei Wölfen verstärkt ist.

Ich hatte Angst das ich einem fremden Wolf über den Weg laufen würde.

Ängstlich drehte ich mich zu Mateo und Raúl zurück. „Können wir das nicht hier bei euch im
Garten machen, oder im Haus? Wieso muss ich dafür durch den Wald." fragte ich abermals.

Aber wie die anderen Male bekam ich nur das Wort Tradition an den Kopf geworfen.

Seufzend drehte ich mich kurz wieder zum Wald, ehe ich meinen Blick wieder zu Mateo und Raúl schweifen ließ, welche beide nur noch eine Shorts trugen.

„Wieso darf ich nicht mit euch zusammen durch den Wald, dann würde ich mich sicherer fühlen?" fragte ich und spielte nervös mit meinen Fingern.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als abermals das Heulen eines Wolfes erklang.

„Wo bleibt da dann der Spaß, mi corázon? Außerdem sind wir dir dicht auf den Fersen. Du musst nur schnell genug auf der Lichtung ankommen, denn..." begann Mateo.

„...wenn nicht, ficken wir dich mitten im Wald. Gegen die Bäume, den Boden, das nasse Laub, sodass der gesamte dreck an uns kleben bleibt. Auf der Lichtung hast du wenigstens noch eine Decke mit Kissen, auf der du liegen darfst." Beendete Raúl, die angefangene Erzählung.

Ich ließ einen frustriert leisen Schrei von mir und funkelte die beiden böse an. „Sagt mir bitte, dass ihr das jetzt nicht macht um euch an mir zu rächen?" flehte ich die beiden an.

Wieso kann man das nicht einfach im Bett machen, wo es gemütlich ist. „Ich mach das nicht." stellte ich mich stur und ging zurück ins Haus.

Gradewegs an den beiden vorbei und ließ mich, im Wohnzimmer, auf das Sofa fallen.

„Ich geh doch nicht mitten in der Nacht in den Wald, wenn dort draußen wildgewordene Hunde herum rennen." rief ich den beiden noch zu, welche mir aber schneller als gedacht gefolgt waren.

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt