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BELLA

Freitag. Wie ich diesen Tag liebe. Er ist der Vorbote von Wochenende. Und ließ einen wissen dass man eine Woche Schule hinter sich hat. Zwei Tage extrem Couching.

Mit Max war ich grade auf den Weg zur letzten Stunde für heute. Spanisch bei Mister Perez.

„Hey" sprach uns plötzlich ein Junge von der Seite an, weshalb wir stehen blieben und zu ihm schauten. Ich erkannte ihn. Er ging in unserem Jahrgang, war aber in der Klasse von Mister Jiménez, wie ich ihn ab jetzt nannte, Mister J. Auch wenn er mir absolut keine Joker Vibes gab.

„Was gibts, Tomas?" fragte Max ihn und wickelte eine Strähne ihrer roten Haare, um ihren Finger. Halleluja, da scheint aber jemand verknallt zu sein.

„Ich schmeiße heute Abend eine Geburtagsparty. Wir feiern in meinen Geburtstag rein. Ihr zwei seid eingeladen. Währe wirklich toll wenn ihr kommen könntet." teilte er uns mit. Dabei lagen seine Augen die gesamte Zeit über auf Max.

„Klar" „Wieso nicht" antworteten wir gleichzeitig. „Cool. Dann..bis später.." winkte er uns noch zu und verschwand dann um die nächste Ecke. Im nächsten Moment klingelten unsere handy's. Tomas hatte uns die Uhrzeit und die Adresse gesimst.

...

Als es zum stunden Ende klingelte stürmten alle aus dem Raum raus. Max verabschiedete sich von mir und ging ebenfalls, da sie von ihrer Mutter abgeholt wurde.

Ich war die letzte, von Mister Perez abgesehen, im Raum. Ich schmiss grade mein Mäppchen in meinem Rucksack, als ich einen betörenden Männerduft, dicht hinter mir, wahrnahm, welchen ich schon einmal am Anfang der Woche gerochen habe.

Ich wusste das es Mister Perez war. Wer auch sonst? Es war niemand anderes da.

Mit schwitzigen Händen schloss ich meinen Rucksack und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie nervös ich gerade eigentlich war.

Langsam schob ich den Stuhl nach hinten und erhob mich aus den diesem. Sofort spürte ich seinen warmen Atem an meinem Nacken.

Unauffällig zwickte ich mich im den Arm, um sicher zu gehen, dass es nicht wieder ein Traum war, dich diesmal schien es real zu sein. Ich schloss kurz meine Augen und atmete seinen maskulinen Geruch ein.

Ich wollte hier weg? Es war mir plötzlich so unangenehm so auf ihn zu reagieren. Erst er, dann Mister J und jetzt wieder er.

Als ich meine Augen wieder öffnete stand er plötzlich vor mir, weshalb ich erschrocken zusammenzuckte und einen Satz nach hinten machte.

Tollpatschig stolperte ich über den Stuhl und war schon bereit mit dem Tisch hinter mich Bekanntschaft zu machen, als sich seine Hände auf meine Hüfte legten und er mich vor einem Sturz bewahrte.

Mein Herz pochte wild und ich krallte meine Hand halt suchend in sein Hemd.

„Verdammt, erschrecken sie mich doch nicht so." meckerte ich schweratmend. Mister Perez schnaubte amüsiert und wandte sich von mir ab.

Seine Hände verließen meinen Körper und hinterließen Kälte.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er zu seinem Schreibtisch ging und darauf nach einem Zettel griff.

Ich ignorierte es einfach und schulterte meinen Rucksack, um Richtung Tür zu gehen.

Um ehrlich zu sein verstand ich seinen Annäherungsversuch von vor nicht einmal zwei Minuten nicht. Es verwirrte mich. Genauso wie mich Mister J verwirrte und doch ließ ich mich von ihm Fingern.

Doch kurz bevor ich die Tür erreichte, griff eine große Hand nach meinem Oberarm und hielt mich fest. „Lassen sie mich los." meckerte ich und drehte mich zu meinem Lehrer. „Sicher?" fragte er und hob eine Augenbraue. 

Er zog mit seinem Daumen leichte Kreise auf meinem Oberarm, was dafür sorgte, dass ich Gänsehaut bekam. Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum.

Mister Perez hob seine freie Hand und hielt mir den Zettel vor die Nase. „Du kommst heute Abend zu dieser Adresse." sagte er. Ich zeigte keine Reaktion und schaute ihn einfach nur an.

„Wieso sollte ich?" stellte ich ihm die Frage, die mir durch den Kopf ging.

Sein grinsen änderte sich und es wirkte jetzt so, als wüsste er etwas, was schlecht für mich war. „Ich weiß was du und Mister Jiménez am Mittwoch gemacht haben." grinste er breit und drückte mir den Zettel in die Hand.

Erschrocken weiteten sich meine Augen und ich schluckte schwer. Mister Perez schnaubte amüsiert über meine panische Reaktion. „I-ich weiß n-nicht was sie meinen." stotterte ich und versuchte die Panik herunter zu schlucken.

„Ich sage niemanden etwas. Solltest du nicht kommen, ändere ich meine Meinung." erpresste er mich und grinste selbstgefällig. „Verstanden?" hakte er nach. Ich nickte einfach. Mister Perez ließ meinen Arm los. Ich drehte mich so schnell ich konnte um und verließ den Raum. „Zweiundzwanzig Uhr." rief er mir noch hinterher.

Mit schnellen Schritten verließ ich das Gebäude und lief nachhause.

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt