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BELLA

„Kein grün und auch kein lila. Eine Hose erst recht nicht, da würdest du nur schwitzen. Man Bella hast du überhaupt Sachen für eine Party in deinem Schrank." beschwerte sich Max am Abend.

In einer Stunde würde die Party von Tomas beginnen und ich war immer noch nicht fertig, da sich Max ständig über mein Outfit beschweren tut.

„Nein habe ich nicht." murrte ich und stütze mich auf meinen Ellenbogen ab.

„In meinem alten Zuhause bin ich nie auf Partys gegangen. Alle wollten immer nur das gleiche wenn sie einen einluden. Körperlichen und intimen Spaß. Dafür bin ich nicht gemacht worden." erklärte ich ihr.

Seufzend wandte sie sich erneut dem Schrank zu. „Dann müssen wir eben improvisieren und nächste Woche gehen wir unbedingt shoppen. Hier wirst du wohl öfters auf Partys gehen müssen, vor allem da du dich dazu entschieden hast, meine Freundin zu sein." teilte sie mir mit und wühlte einen karierten rock und ein schwarzes top heraus. „Das muss gehen", sie drehte sich zu mir um und schmiss mir die beiden Teile zu.

„Bei dem Ding kann ich aber keinen Bh anziehen." beschwerte ich mich. „Na und. Ich würde alles für deine Oberseite geben. Schau mich an. Ich bin das reinste Flachland." kicherte Max und drückte ihre kleinen Brüste nach oben um sie fülliger aussehen zu lassen.

Ich kicherte und erhob mich von dem Bett. „Jetzt geh dich umziehen und hör auf dich zu beschweren."

Nickend verließ ich das Zimmer und verschwand im Badezimmer, wo ich mir die zwei Sachen anzog.

Ich musste ehrlich sein, das Outfit gefiel mir. Außerdem mochte ich meine Brüste, irgendwie. Und dieses top war wie für mich gemacht.

In meinem Zimmer machte ich mir noch einen Gürtel um die Taille und zog mir meine schwarzen sneaker an. Meine Haare ließ ich offen und lockte sie nur ein wenig an den Spitzen. Ich trug noch ein wenig Lippenbalsam auf. Und fertig.

„Schick. Schick." kommentierte Max erfreut und drücke mir eine schwarze Jacke entgegen. „Na komm. Wir müssen los, sonst sind wir die letzten."

Auf der Party angekommen begrüßte uns Tomas direkt. Max überreichte ihm unser geschenkt, welches sie noch kurzfristig, für uns beide, besorgt hatte.

„Hey ihr zwei. Schön das ihr da seit. Trinken findet ihr in der Küche. Wir sehen uns später sicher nochmal." damit verschwand er wieder und begrüßte noch andere.

Sofort zog Max mich in Richtung der Küche und schaute was es für Alkohol gab. Ich hingegen entschied mich dazu nichts zu trinken.

Es wäre nicht sehr schlau von mir total betrunken, bei dem Treffen mit meinem Lehrer aufzutauchen. Zumal ich keine genau Ahnung hatte was er vor hat.

Ich griff nach einem der Becher und hielt es unter den Wasserhahn. „Willst du nichts?" fragte mich Max und hielt mir ihren Becher entgegen. Verneinend schüttelte ich den Kopf. „Dann nicht. Komm lass uns tanzen gehen." grinste sie breit und verschwand im Richtung Wohnzimmer.

Kopfschüttelnd folgte ich ihr und stieß dabei gegen jemanden und schüttet der Person mein Wasser über die Kleidung. „Argh. Pass dich mal auf du Trampel. Das Kleid ist von Chanel." hörte ich die piepsige Stimme von Chantal, eine der bitches von der Schule. Max hatte mir am Montag gesagt ich solle mich von ihr und ihren Schoßhündchen fern halten.

„Beruhig dich mal. Das ist nur Wasser." versuchte ich sie zu beruhigen, was aber nur dazu führte dass sie mehr ausflippte. „Du...du kleine .... Argh. Bist du nicht die Neue die, die Aufmerksamkeit aller Typen, einschließlich der Lehrer, aus sich zieht? Die von der am Mittwoch nach Sport die Klamotten geklaut wurden?" fragte sie und schaute mich hochnäsig an, während die ihre Hand auf der Hüfte abstützte.

„Woher?" ich stockte, „Du hast mir meine Sachen geklaut!" stellte ich fest und funkelte sie wütend an. „Pff und wenn schon. Du hast es verdient. Ich versuche seit Jahren die Aufmerksamkeit von Mister Jiménez auf mich zu ziehen. Verdammt bei ihm bekommt man schon einen Orgasmus wenn man ihn sieht. Er hat sich nie einen dreck um mich geschert. Aber kaum bist du bitch hier und du hast seine volle Aufmerksamkeit." schrie sie hysterisch und sog somit die Aufmerksamkeit aller auf uns.

Genervt verdrehte ich die Augen und wollte gehen, aber sie hielt mich am Oberarm fest. „Du kannst nicht einfach gehen. Ich rede mit dir." zischte sie und fuhr sich aufgebracht durch ihre blonden Haare. „Toll. Ich aber nicht mehr mit dir." ich schlug ihre Hand weg und verließ das Gebäude.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich noch anderthalb Stunden Zeit hatte, bis ich bei der Adresse auftauchen musste, welche ich von Mister Perez bekommen hatte.

„Bella warte!" rief mich die Stimme von Max. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihr um. „Ist alles in Ordnung?" fragte sie besorgt. Ich nickte bloß.

„Hör einfach nicht darauf was Chantal sagt. Aus ihrem Mund kommt sowieso nichts vernünftiges." lästerte sie kichernd. Ich setzte ein Lächeln auf und zog dann mein Handy aus der Jacken Tasche.

„Ich muss jetzt los. Du kannst ja noch hier bleiben und dir Tomas klären." teilte ich ihr mit. Obwohl es schon beinahe dunkel war und wir nur durch die Straßenlaterne und das wenige Licht, welches vom Haus ausging, geleuchtet wurden, erkannte ich wie Max rot wird.

„Ich weiß nicht was du meinst." stotterte sie und knetete nervös ihre Finger. „Tu' nicht so." wackelte ich mit den Augenbrauen. „Wir sehen uns Montag." verabschiedete ich mich grinsend und ging dann die Straße runter.

An der Straßenkreuzung blieb ich kurz stehen und tippte die Adresse in mein Handy ein.

30 Minuten zu Fuß.
Das ging ja noch.

Ich folgte der Rute auf meinem Handy und stand dann vierzig Minuten später in der Straße. Ich war extra langsam gelaufen und dennoch war ich so schnell hier angekommen.

Ich schaute mir die von Straßenlaternen beleuchtete Gegend an und stellte fest, dass es eine Gegend mit teuren Villen war. Eine größer als die andere.

Mister Perez wohnte in der Hausnummer neunundsechzig, was ziemlich am Ende der Straße lag.

Langsam ging ich die Straße hinunter. Dabei versuchte ich jeden Stein einzeln zu treffen und sobald ich auf die Linie trat, ging ich zwei Schritte zurück und versuchte es erneut. So kam es, dass ich dann Punkt zweiundzwanzig Uhr vor dem Haus von Mister Perez stand.

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt