MATEO
„Was macht sie hier?" fragte ich Raúl über den Mind-Link und schaute neben ihn, wo Bella stand und mir ein liebevolles Lächeln schenkte, welches ich nur erwidern konnte.
„Sie hat mich nicht gehen lassen. Ich musste sie mitnehmen. Außerdem ist sie unsere Luna, sie muss normalerweise bei dieses Treffen dabei sein."
Raúl hatte recht, also konnte ich nichts dagegen machen, außer auf die beiden zu zugehen und Raúl sowie Bella einen Kuss zu geben.
Als meine Lippen die von Raúl trafen, konnte ich im Augenwinkel sehen wie sich Bellas Augen erhellten und sie uns vertraumt anstarrte.
Euphorisch klatschte sie in die Hände und schaute von Raúl zu mir und wieder zurück. „Wann kommen den diese Alphas?" hakte sie nach, doch ich kannte sie mittlerweile so gut, dass mir klar war, dass es sie nicht sonderlich interessierte sondern sie einen Hintergedanken heckte.
„Laut Wyatt sollten sie in fünfzehn Minuten eintreffen." beantwortete ich ihre Frage und küsste ihren Scheitel, was sie zufrieden seufzen ließ.
„Schade. Und wie lange dauert das Treffen?" stocherte sie weiter nach und tippte gedankenverloren auf meinem Unterarm herum.
„wir müssen sie aber vorher noch umziehen. So kann sie nicht mitkommen." teilte ich Raúl mit.
„Ein paar Stunden, es kann sich bis heute Abend ziehen." gab Raúl ihr eine Antwort und hob sie dann auf seine Schulter.
„Hey wieso das den jetzt?" grinsend verdrehte ich meine Augen, so viele Fragen.
„Du trägst einen Rock und verdeckst deine Markierung, das lassen wir nicht zu. Wenn du schon bei dem Treffen dabei bist, sollen sie sehen, dass du nicht ihr Frühstück bist, sondern unsere bessere Hälfte." erklärte Raúl ihr.
„Außerdem ist dein Rock zu kurz." demonstrativ schlug ich ihr sanft auf den Arsch, welcher frei lag, da der Rock nach oben gerutscht war, als Raúl sie über seine Schulter geworfen hatte. „Autschi" schmollte sie beleidigt und ließ den Kopf hängen.
Im Ankleidezimmer ließ Raúl sie wieder herunter, während ich auf den Schrank zu ging und eine Jogginghose sowie einen Pullover heraus holte.
„Ich kann das auch alleine." schmollte Bella abermals, als Raúl ihr das Oberteil über den Kopf ziehen wollte. Ergeben hob er die Hände und trat einen Schritt von ihr zurück.
„Wieso ist sie heute nur so anstrengend?" fragte er erschöpft, ohne das sie es mitbekommt. Grinsend zuckte ich lediglich die Schultern.
Sie zog sich ihr Oberteil über den Kopf und liess auch ihren Rock zu Boden gleiten. Schwer schluckend überreichte ich ihr die Kleidung, welche sie sich auch schon im Handumdrehen anzog. Dabei lagen Raúl und mein Blick, ohne Unterbrechung, auf ihr.
„Ich habe mich grade angezogen, ihr müsst mich nicht wieder mit euren Blicken ausziehen."
—
„Bleib bei uns und sprich am besten nicht mit den anderen Alphas." forderte ich Bella auf, bevor wir den Konferenzraum, im Rudelhaus, betraten. „Oki doki" tadelte sie und schaute sich interessiert in dem Raum um.
Zuvor war sie noch nie hier, da unser Rudelhaus etwas im Wald versteckt lag.
Am Kopfende des großen ovalen Tisches blieben wir stehen. Als wir Platz nahmen zog Raúl Bella auf seinen Schoß und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
Ich hieß alle einmal herzlich willkommen und begann sofort mit den Besprechungen.
—
„Hör auf Alpha Gael anzustarren" knurrte ich in Gedanken zu Bella, welche schon eine Weile nachdenklich in dessen Richtung starrte.
„tut mir leid, Mateo. Aber er kommt mir irgendwie bekannt vor, zumindest seine Statur." entschuldigte sich Bella und wandte ihren Blick ab, um dann in Gedanken versunken mit Raúl's Fingern zu spielen.
Als dann ihr Handy klingelte, lag alle Aufmerksamkeit auf ihr und die Gespräche der anderen Alphas verstummten, während dessen Gefährten/-innen ebenfalls ihre Köpfe hoben.
Knurrend schaute ich die anderen an, ehe meine Aufmerksamkeit auf Bella gerichtet war.
Mit großen Augen und roten Wangen zog Bella ihr Handy aus der Hosentasche. „Meine mamá" flüsterte sie zu Raúl, welcher seine Hände zurück zog, damit sie aufstehen konnte.
Peinlich berührt erhob sie sich und lief in schnellen Schritten aus dem Raum.
„Bella wo bist du?" hörte man noch aus dem Telefon erklingen, ehe die Tür ins Schloss fiel und man ihre Stimme, auch mit Wolfsgehör, nur noch gedämpft hörte, da dieser Raum aus speziellen Material gebaut wurde.
Alpha Gael erweckte meine Aufmerksamkeit, als dieser sich kurzzeitig anspannte und Bella hinterher schaute, was wiederum mich und Raúl anspannen ließ.
„Ich muss nachhause" vernahm ich die Stimme von Bella in meinem Kopf. „Ich bringe sie" erhob sich Raúl kurze darauf und verließ den Konferenzraum.
—
„Entschuldigt mich Alpha Mateo." hielt mich Alpha Gael auf, nachdem ich die Sitzung für beendet erklärt hatte. Die Alphas würden noch bis morgen bleiben, ehe sie wieder die Heimkehr antreten.
Das treffen an sich, lief relativ gut und entspannt, alle sind in einvernemlichkeit aus dem Raum marschiert.
Außer Gael. „Das Mädchen... eure Luna, wie lautet ihr Name?" fragte er mich während er sich gedankenverloren durch die Haare strich.
„Wieso wollt ihr das wissen?" stellte ich eine Gegenfrage und beäugte ihn kritisch.
Er seufzte und rang mit den Worten. „Sie erinnert mich an jemanden...aus meiner Vergangenheit. Jemanden den ich seit mehr als achtzehn Jahren suche." seine Augen begannen verdächtig zu schimmern und seine Stimme klang gebrochen.
Man konnte nicht mehr den großen und starken Alpha des Südlichen Rudels erkennen, sondern einen gebrochenen Mann.
Wenn ich mir Gael Mal genauer anschaute, kamen mir seine braunen Augen sehr bekannt vor und auch seine Gesichtszüge, glichen den ihren.
Bella.
—
Verlangend presste ich meine Lippen auf die ihren. Zog sie an ihrer Taille näher zu mir. Unsere Zungen umspielte sich und erkundeten das Zuhause des anderen.
Mit meinen Lippen küsste ich ihre Wange entlang, bis hin zu ihrem Ohr. „feliz cumpleaños, mi corazón (Alles Gute zum Geburtstag, mein Herz)" mit meinen Zähnen knabberte ich an ihrem Ohrläppchen.
Erregt krallte sie ihre Finger in mein Hemd und ließ ein Keuchen über ihre wunderbar geschwungenen Lippen gleiten.
„gracias rubia (danke, Blondie)" flüsterte sie zurück und küsste meine Wange, ehe sie sich von mir entfernte, was ich mit einem Knurren kommentierte.
„Tut mir leid, mi oso de peluche (Mein Teddybär) aber ich muss zum Unterricht. Und den habe ich nicht mit dir."
Murrend küsste ich ihre Stirn und anschließend ihre Lippen. „Auch wenn wir dich heute nicht haben können, wirst du morgen ganz uns gehören." raunte ich ihr noch zu, ehe ich sie aus dem Raum schob und wenig später die Schüler den Raum betraten, mit denen ich nun Unterricht hatte.
Sehnsüchtig schaute Bella nochmals zu mir, ehe sie in dem Strom der anderen Schüler unterging und ich sie aus meinen Augen verlor.

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Two Mate
Lobisomem»Werwölfe gibt es nicht? Tja das dachte ich auch. Zumindest bis zu dem Moment, in dem ich Raúl und Mateo begegnete und sich herausstellte das mein gesamtes Leben auf einer Lüge basiert hat.« »»----- ★ -----«« Keine Halluzination. Keine Einbildung...