Der fremde Krieger hatte mich brutal zu Boden geworfen, sodass er nun über mir beugte. Mein Rücken war so hart gelandet, dass mir das Atmen schwerfiel.
Mit einer Hand hielt er das Ende des Schwertgriffes fest umschlungen. Er holte aus, und die Klinge sauste mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu.
Irgendwo in meinem Körper befand sich noch mein Lebenswille. Und dieser war zum Glück so stark, dass ich mich zur Seite rollte. Allerdings streifte mich das scharfe Metall am rechten Oberarm, und ich schrie vor Schmerzen auf. Warmes Blut floss meinen Arm hinab.
Nicht hinschauen. Nicht hinschauen. Weglaufen!
Meine Knie schlotterten, als ich versuchte, mich hochzustemmen. Aber der Wikinger war schon bei mir, fasste mich grob am verletzten Körperteil. Zischend sog ich die Luft ein. Salziges Wasser lief meine Wangen hinab. Ich konnte nichts mehr kontrollieren, meinen Körper nicht mehr retten.
Er drückte mich gegen die Hütte, und schaute mich zornig an. Dass ich ihm zwischen die Beine geschlagen hatte, nahm er mir wohl übel.
"Sag leb wohl", wiederholte er seine Worte von eben. Nur dieses Mal klang er wütend und sein Gesichtsausdruck war gefährlich.
"Leb wohl!"
Diese Stimme ... Diese Worte ... Das war nicht ich, die gesprochen hatte.
Der Wikinger, der mir noch immer in die Augen starrte, öffnete den Mund. Blut quoll heraus, spritze mir ins Gesicht. Angewidert wandte ich den Kopf ab, wollte mich am liebsten übergeben. Doch meine Überlebensinstinkte gewannen, und ich wand mich aus seinem festen Griff.
Eine starke Hand warf den Wikinger mit Leichtigkeit zur Seite, sodass dieser zu Boden kippte. Warme vertraute Finger legten sich unter mein Kinn, und zwangen mich, den Kopf zu heben.
"Magnolia", wisperte Magni gepresst. "Bist du verletzt?"
Ich schüttelte den Kopf, deutete aber zeitgleich mit der anderen Hand auf meinen verwundeten Oberarm.
"Darum kümmere ich mich später. Es sieht schlimmer aus, als du denkst. Jetzt musst du erstmal weg von hier. Es kommen noch mehr." Noch mehr?!
Magni hob mich auf Gullfaxis Rücken, der plötzlich neben uns stand. Auf dem silbernen Fell konnte ich rote Flecken erkennen, und auch Magni sah aus, als hätte er mehr als nur einen Krieger zu Fall gebracht.
"Ingrid", wisperte ich. "Ingrid. Das Mädchen. Wir müssen ... Ingrid ist im Wald ... Wir müssen sie suchen." Ich schaute Magni in die Augen. Er nickte, er verstand. Vor Erleichterung flossen noch mehr Tränen über meine Wangen.
"Modi!", rief er harsch. Ich sah, dass sein Bruder nicht weit von uns entfernt stand. Er war noch nicht mit so viel Blut befleckt wie Magni. "Such das Mädchen im Wald, und komm dann zu uns!"
Sein Bruder nickte knapp, und verschwand sogleich im angrenzenden Wald. Ich hoffte so sehr, dass Modi das Mädchen finden konnte.
Magni sprang mit einem Satz auf seinen Hengst, und saß wieder hinter mir. Sein Arm umfasste meine Taille, und zeitgleich gab er Gullfaxi das Zeichen für den Galopp. Mein Halb-Riese presste mich stärker als sonst gegen seinen Körper, als wollte er spüren, dass ich wirklich da war.
Diese Geste, selbst wenn sie Magni nicht wahrnahm, ließ nur noch mehr Tränen aus meinen Augen fließen. Ich konnte es absolut nicht mehr kontrollieren. Im Moment wusste ich einfach nicht wohin mit meinen Gefühlen und Empfindungen. Außerdem schmerzte mein Rücken, mein Oberarm fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen, und ich hatte fremdes Blut im Gesicht.
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Verknallt in einen Gott?! | ✔️
FantasyGerade eben sind idiotische Blondinenwitze, ein mieser Chihuahua, und die Frage, was sie denn anziehen soll, Magnolias einzige Probleme gewesen. Dass sie durch die Zeit reist, kann sie anfangs nicht glauben. Ausgerechnet ein nullachtfünfzehn Souveni...