"Deine Haare sind fast trocken, darf ich sie dir flechten?" Bjelle, ihr jüngerer Bruder, und ich saßen nebeneinander und erzählten uns Geschichten. Es war schön, einfach für den Moment vergessen zu können, was war, und kommen mochte.
Magni hatte sich nach seinem Bad zu Gullfaxi nach draußen gesellt. Er hatte mir gedeutet, dass ich ruhig hier drinnen bleiben konnte. Also hatte ich es getan, und bereute es kein Stück.
"Du möchtest meine Haare flechten?", fragte ich bei Bjelle nach. Die Idee gefiel mir, vor allem, weil mir meine Haare dann nicht ständig ins Gesicht fielen. Außerdem hatte Bjelle selbst, und alle anderen in diesem Haushalt ebenfalls, geflochtenes Haar. Magni ja auch. War wohl hier wirklich so etwas wie ein Modetrend.
"Ja, aber nur, wenn du es auch willst. Deine Haare laden einfach dazu ein, und ich habe schon ein paar Ideen in meinem Kopf." Bjelle lächelte freundlich.
"Tobe dich aus", antwortete ich ihr amüsiert, ehe sie euphorisch aufsprang, um ein paar Sachen zu holen, damit sie meine Haare machen konnte.
Von Zärtlichkeit beim Haare frisieren und flechten hatte Bjelle noch nicht viel gehört. Aber das alles schluckte ich tapfer hinunter, solange ich endlich einmal einen Zopf bekam.
Wie sich herausstellte, bekam ich nicht nur einen geflochtenen Zopf, sondern viele. Bjelle nahm meine Haare an der Seite, und flocht sie zu engen Zöpfen, die eine Art Undercut-Look erzeugten. Zumindest stellte ich es mir so vor, einen Spiegel besaß diese Familie bedauerlicherweise keinen. Der Rest meiner Haare blieb frei, und so kamen meine Locken auch noch perfekt zur Geltung. So zumindest Bjelles Erklärung dazu.
"Oh, du siehst toll aus!", äußerste Bjelle. Auch ihre Mutter sah zu uns herüber, und lobte die Arbeit ihrer Tochter.
"Danke Bjelle! Das habe ich wirklich gebraucht!" Ich fiel ihr in die Arme, und sie erwiderte meine Umarmung freudig. Wenn uns nicht so viele Jahrhunderte trennen würden, dann wäre Bjelle definitiv ein Mensch, mit dem ich oft meine Freizeit verbringen könnte.
Ich bedankte mich ein weiteres Mal glücklich bei Bjelle, und suchte dann meinen Halb-Riesen auf. Draußen war es mittlerweile stockdunkel geworden.
"Magni? Wo bist du?", rief ich in die Finsternis der Nacht. Die Tür hinter mir schloss ich, und blickte mich suchend um.
"Ich bin hier", hörte ich Magnis Stimme nicht unweit von mir entfernt. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, außerdem schien der Mond hell. Soeben hatte er sich bloß hinter ein paar Wolken versteckt.
"Na, wie sehe ich aus?" Ich zeigte mit meinen Fingern auf meinen Kopf, und lächelte leicht. Magni lehnte an einen Baum, Gullfaxi graste neben ihm.
"Wie eine echte Nordfrau."
"Das werte ich als Kompliment." Ich war bei Magni angekommen, und legte ihm meine Arme um den Nacken. "Was denkst du so angestrengt nach?", wollte ich von ihm wissen.
"Über dies und das."
"Geht das genauer?" Ich lachte auf, drängte mich noch näher an seinen Körper.
"An morgen. An heute. Daran, dass du bald nicht mehr bei mir sein wirst. Triste Sachen eben."
Ich seufzte schwerfällig auf. Ja, das waren in der Tat triste Gedanken.
"Vielleicht sollten wir nicht an morgen denken, oder an den heutigen vergangenen Tag. Vielleicht sollten wir einfach an das Jetzt denken, und die gemeinsame Zeit genießen."
Magni tat das einzig Vernünftige, was man nach meinen Worten machen konnte. Er küsste mich.
Seine Zunge teilte meine Lippen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, drückte mich enger an seinen Körper. Magnis Zunge umspielte meine, ich seufzte leise auf.
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Verknallt in einen Gott?! | ✔️
FantasyGerade eben sind idiotische Blondinenwitze, ein mieser Chihuahua, und die Frage, was sie denn anziehen soll, Magnolias einzige Probleme gewesen. Dass sie durch die Zeit reist, kann sie anfangs nicht glauben. Ausgerechnet ein nullachtfünfzehn Souveni...