41 | Süße Qual

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"Magnolia." Magni wisperte meinen Namen dicht an meinem Ohr, sodass ich aus meinem kuriosen Traum erwachte, der mir den Schweiß aus allen Poren drückte.

Ich blinzelte ein paar Mal, doch konnte kaum etwas erkennen. Es war einfach zu dunkel in dem Raum über der Gaststätte. Lediglich eine Kerze brannte, die jedoch nicht viel Licht spendete. Es musste mitten in der Nacht sein, und von draußen vernahm ich, dass es noch immer regnete. Der typische Regengeruch lag mir in der Nase.

Magni kniete neben dem schmalen Bett, auf welchem ich geschlafen hatte, und musterte mich kritisch. Meine Augen schauten direkt in einen ruhigen, dunklen Mondsee.

"Ich konnte mir das nicht länger mitansehen. Entschuldige, dass ich dich wecken musste. Du hast so viel gejammert, und geweint."

Meine Hand fuhr von selbst zu meinen nassen Wangen, um mich zu überzeugen. Doch ich wusste schon längst, dass er die Wahrheit sprach. Denn ich konnte mich lebhaft an meinen Traum erinnern. Außerdem schmeckte ich das Salz an meinen Lippen.

"Ich habe von Greta geträumt. Und davon, dass du es nicht rechtzeitig zu mir geschafft hast", murmelte ich in die Stille hinein. Unglaublich, aber die Menschen in der Taverne hatten wohl tatsächlich die Gaststätte irgendwann verlassen. Als ich mich in das Bett gelegt hatte, war unten noch so einiges los gewesen. "Und jetzt ist mein neues Kleid wieder verschwitzt. Ich habe also keine vierundzwanzig Stunden durchgehalten", seufzte ich, als wäre das an mir klebende Leinenkeid mein einziges Problem.

"Ich habe vorhin dein schon getragenes Kleid von den Bediensteten der Taverne waschen lassen. Es trocknet unten neben dem Kamin. Genauso wie meine Klamotten. In den Morgenstunden sollte also alles trocken sein."

"Danke." Ich lächelte. Dann schaute ich mir Magni genauer an. Weil meine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten, konnte ich endlich mehr als nur die Umrisse seines Körpers, und seinen wunderschönen Augen erkennen. "Was hast du da eigentlich an?" Die Belustigung in meiner Stimme wollte ich erst gar nicht verbergen.

"Der Wirt hat mir ein paar seiner Ersatzkleider geliehen."

"Das ist nicht zu übersehen", schmunzelte ich. Denn die Kleidungsstücke, die er nun am Körper trug, waren ihm um Welten zu klein. Durch seinen muskulösen Oberkörper, und seine ohnehin schon beachtliche Körpergröße, sprengte er das Oberteil beinahe.

"Ich weiß", brummte er. Aber auch Magni konnte nicht verhindern, dass er amüsiert klang.

"Vielleicht solltest du das Hemd einfach ausziehen." Sonderlich gemütlich stellte ich es mir nämlich nicht vor.

"Das wäre eine Möglichkeit. Vor allem, da ich weiß, wie gerne du mich dort berührst."

Ein kleines Lächeln bildete sich um meine Lippen. Ein kurzes Gespräch mit Magni, und schon war mein Traum in den Hintergrund gerückt. Er schaffte es, dass ich mich nach einem schrecklichen Albtraum besser fühlte. Dafür war ich ihm ehrlich dankbar.

Magni streifte sich tatsächlich das Leinenhemd über den Kopf, und warf es neben sich auf den Holzboden. Ich beobachtete jeden seiner Handgriffe genau.

"Darf ich mich zu dir legen?", fragte Magni.

Ich nickte. "Wenn du denn Platz findest."

Kaum hatten diese Worte meinen Mund verlassen, legte sich Magni neben mich, sodass er die kühle Holzwand an seinem nun nackten Rücken spürte. Das Bett war wirklich sehr, sehr schmal.

Mit einer Hand umfasste er meinen Unterleib, und zog mich noch enger an sich heran, wobei mir ein überraschtes Quieken entkam. Mit der anderen Hand fuhr er durch meine Haare und massierte meine Kopfhaut.

Verknallt in einen Gott?! | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt