30 | Zum irren Entlein

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Oh huii, ich bin tatsächlich schon bei Kapitel 30 angelangt! Und es ist bei Weitem noch kein Ende in Sicht! Wahnsinn, ich glaube, die Geschichte wird richtig lang :D. Ich freue mich über alle LeserInnen hier, ihr seid großartig!

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Mein Erster Eindruck von Svartalfaheim war ... eintönig und dunkel.

Halvar hatte uns die Augen mit einem Stück ekligem Stoff verbunden, um uns in die Heimat der Zwerge zu führen. Anfangs war ich dagegen gewesen und wollte mich sträuben, vor allem, wenn ich mir den Stoff genauer ansah. Der hatte bestimmt noch nie etwas von einer Seife, oder gar reinem Wasser gesehen. Doch als ich mitbekam, dass Magni nicht protestierte, ließ ich es mit angewidertem Gesichtsausdruck ebenfalls geschehen.

Dabei hatte ich mir einfach wieder Magnis Hand geschnappt, und fühlte mich durch seine Körperwärme sofort ruhiger. Selbst jetzt, wo kein lästiger Stoff mehr meine Augen bedeckte, ruhte meine Hand in seiner.

Magni hätte unsere Hände schon längst trennen können, doch, dass er es nicht tat, zauberte trotz der düsteren Stimmung hier ein Lächeln auf mein Gesicht. Also marschierten wir stumm Hand in Hand hinter Halvar her, der uns durch die Minen des riesigen Berges führte, durch den wir momentan gingen.

Magni hatte Gullfaxi in der Nähe der Felsspalte Halvars gelassen, denn seiner Meinung nach hatte sein Hengst hier nichts zu suchen. Ich konnte Magni sehr gut verstehen, denn ich fühlte mich auch absolut fehl am Platz. Lieber würde ich jetzt neben Gullfaxi im Gras sitzen, und Grashalme zählen.

"Svartalfaheim besteht größtenteils aus Bergwerken und die Dvergr sehen kaum das Sonnenlicht", flüsterte mir mein Halb-Riese zu.

Dankbar über diese Information lächelte ich Magni an. Alles hier erinnerte mich tatsächlich an die Zwerge aus Mittelerde. Vermutlich hatte der Autor J. R. R. Tolkien die nordische Mythologie als Vorbild genommen. Also wusste ich ungefähr, was mich erwarten würde. Zumindest dachte ich das. Allerdings konnte ich auf die Orks und alle anderen Schurken gut verzichten.

Wir waren bestimmt schon fünf Minuten unterwegs, als Geräusche zu hören waren, die immer lauter wurden, je näher wir kamen. Außerdem wurde es mit jedem weiteren Schritt wärmer, bis dass ich mir am liebsten mein Kleid vom Leib gerissen hätte. Verdammt, war das eine Hitze hier!

Halvar führte uns durch einen Torbogen hindurch, und hätte ich Magnis Hand nicht gehalten, wäre ich vermutlich beeindruckt stehen geblieben. Nun musste ich mir das alles ansehen, während mein Begleiter mich mit sich zog.

Alle Zwerge waren stark in ihrer Arbeit vertieft, und keiner von ihnen bekam uns mit. Halvar marschierte auch einfach weiter, sodass wir ihm wie ein brav folgendes Hündchen hinterhertrotten mussten.

Ich sah einige Dvergr, die mit einem Amboss auf Metall schlugen, sodass hunderte kleine Funken sprühten. Andere bearbeiteten Gegenstände mit Hammerschlägen, durch das ein helles Geräusch erzeugt wurde. Generell war es in dem Bergwerk unglaublich laut.

Dann gab es auch noch unendlich viele Zahnräder, die irgendwelche Rüstungen oder Werkzeuge auf sich hängen hatten. Manche Rüstungen sahen schon fertig aus, andere waren noch in-the-making.

Es war deshalb so heiß hier, weil in den meisten Öfen Feuer brannte, welches die Zwerge zum Schmieden benutzten. Es gab einige von Rost überzogene Tonnen, in denen ich Kohle erkennen konnte.

Die Zwerge selbst waren schlicht und dunkel gekleidet, trugen lange geflochtene Bärte, und sahen dreckig und verschwitzt aus. Bei dieser Hitze aber auch vollkommen verständlich. Wie sehr ich für die Dvergr hoffte, dass sie sich nach der Arbeit eine kühle Dusche gönnen durften!

Verknallt in einen Gott?! | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt