Magnis warme, große Hände lagen noch an meiner Taille, als unser Kuss endete. Lächelnd betrachteten wir den jeweils anderen, ohne irgendetwas zu sagen. Aber Worte waren hierfür auch nicht mehr notwendig. Ich konnte plötzlich spüren, dass ich ihm etwas bedeutete. Seine Augen verrieten es mir.
Irgendwann zog mich Magni noch näher an sich heran, und drückte mich gegen seine nackte Brust. Ich genoss die Umarmung, und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Wäre nicht langsam die Nacht hereingebrochen, dann hätte ich mich wohl niemals von ihm gelöst.
"Es wird frisch. Vielleicht solltest du dir wieder etwas anziehen", meinte ich, da ich die kühle Luft auf meiner Haut fühlen konnte.
"Im Moment ist mir alles andere als kalt, aber du hast recht. Wir sollten uns langsam wieder auf den Weg machen, wir werden die Nacht durchreiten."
"Im Galopp?"
Magni schmunzelte. "Im Schritt. Damit du schlafen kannst."
"Was ist mit dir? Du solltest auch schlafen."
"Ich bin es gewohnt, oft länger wach zu bleiben. Mir macht das nichts aus."
"Schlaf ist dennoch wichtig für die Gesundheit, und man sieht nach einem erholsamen Schlaf jünger aus", sagte ich - ratterte mein Mantra runter, welches mir meine Oma Herta vor Jahren eingetrichtert hatte. Doch da kamen mir plötzlich die goldenen Äpfel wieder in den Sinn. "Obwohl, durch eure Wunderäpfel brauchst du wohl keinen entspannenden Schlaf mehr. Du siehst immer jung und gut aus."
Magni lachte in sich hinein, während er sein Leinenhemd vom Boden hob, und es sich wieder überzog. Mit dem Gürtel und seinen Waffen machte er das gleiche.
Gullfaxi kam auf uns zu, und blieb direkt vor uns stehen. Ich streichelte einmal kurz über seine Nüstern, um die Nervosität nach hinten zu schieben. Das Kaltblut betrachtete mich mit einem so treuherzigen Blick, dem ich einem Pferd nicht zugetraut hätte. Gullfaxi war ein sanfter Riese, schoss es mir durch den Kopf. Er war stets ruhig, und ausgeglichen. Ja, er war verdammt schnell, aber ich hatte ihn noch nie buckeln, beißen, ausschlagen, oder sonst etwas gesehen. Eigentlich brauchte ich keine Angst mehr vor dem Ritt haben, denn Gullfaxi würde niemals etwas tun, wodurch ich die Balance verlieren würde, und Magni, welcher stets hinter mir saß, würde mich nicht fallen lassen.
Also sammelte ich meinen Mut zusammen, und ging auf Magni zu. Er wartete neben Gullfaxis Rücken auf mich, und hob mich mit Leichtigkeit hoch. Kaum saß ich auf dem Hengst, schwang sich auch Magni auf dessen Rücken. Für mich war es noch immer erstaunlich, wie er einfach so auf sein Pferd aufsteigen konnte. Wohlgemerkt, ohne Steigbügel. Aber wenn er tatsächlich schon weit länger als ich auf dieser Welt weilte, dann hatte er schließlich genügend Zeit zum Üben gehabt.
Sein vertrauter Geruch drang mir in die Nase, und sein starker Arm, der sich um meinen Bauch legte, breitete eine angenehme Wärme in mir aus. Ich fühlte mich sicher bei ihm.
"Du kannst dich an mich lehnen, und versuchen, zu schlafen. Letzte Nacht hast du nicht sonderlich viel davon abbekommen", murmelte er an mein Ohr. Ich kam seiner Aufforderung sofort nach, und ließ mich gegen seine Brust sinken. Meinen Kopf drehte ich so, dass ich seinem Herzschlag lauschen konnte. Es war zwar noch nicht gänzlich finster, doch als ich die Augen schloss, blieben sie es auch. Denn die Müdigkeit, obwohl ich sie vorhin bei unseren Küssen nicht mitbekommen hatte, siegte.
~ ~ ~
In Asgard, Jahre nach dem Thingmeeting später ...
Magni ging durch den dunklen Wald, an den Grenzen Asgards. Sein Bruder Modi war anderweitig beschäftigt, doch das machte ihm nichts. Schon lange war er nicht mehr ohne seinen Bruder unterwegs gewesen.
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Verknallt in einen Gott?! | ✔️
FantasyGerade eben sind idiotische Blondinenwitze, ein mieser Chihuahua, und die Frage, was sie denn anziehen soll, Magnolias einzige Probleme gewesen. Dass sie durch die Zeit reist, kann sie anfangs nicht glauben. Ausgerechnet ein nullachtfünfzehn Souveni...