Ethan war wirklich nett. Sie kamen sehr schnell miteinander ins Gespräch und Louis erfuhr, dass er als Mediengestalter und Programmierer arbeitete. „Was machst du denn beruflich?" erkundigte er sich und sah ihn mit seinen dunklen Augen an. Er schien ernsthaft an ihm interessiert zu sein und Louis erzählte knapp: „Ich bin Streetworker und arbeite mit drogenabhängigen Jugendlichen. Wir holen sie von der Straße, machen mit ihnen Reha und versuchen, sie wieder zu integrieren." Anerkennend hob Ethan die Augenbrauen und schob die Unterlippe vor: „Wow, das ist ein ziemlich krasser Job. Bestimmt psychisch auch sehr belastend, oder?" - „Ja schon...ich habe gerade einen Fall, der mich sehr beschäftigt...aber ich möchte nicht darüber reden. Ich bin froh, wenn ich heute Abend mal an etwas anderes denken kann." sagte Louis. Das stimmte nicht und das musste er sich selber eingestehen, denn bei jedem Blick, den er Ethan zuwarf wurde er das Gefühl nicht los, einem drei Jahre älteren Harry gegenüberzusitzen. Ach, wenn dem doch nur so wäre. „Hey, denk nicht daran. Genieß den Abend." sagte Ethan, der ihm offenbar am Gesicht abgelesen hatte, dass Louis in Gedanken bei seinem Job war. Etwas berührte seine Hand und Louis zuckte zusammen, als Ethan seine Finger berührte und ihm beruhigend über den Handrücken strich. Louis hob den Blick und sah, dass sein Gegenüber ihn liebevoll anlächelte und als er seine Hand nicht zurückzog, getraute sich Ethan, sie zu greifen und festzuhalten. Die Berührung jagte ein Brennen durch Louis Körper und er begann vorsichtig mit den Fingern von Ethan zu spielen. Sie unterbrachen den Blickkontakt dabei für keine Sekunde und eine angenehme Spannung lag in der Luft. Am Liebsten hätte Louis die Hand ausgestreckt und wäre Ethan durch die Haare gefahren, doch er traute sich nicht. Die Geste wäre ihm zu intim. „Du bist wirklich süß..." hauchte er und Louis erwiderte mit leicht kratziger Stimme: „Du auch." - „Ich bin nicht süß..." widersprach Ethan und grinste. „Stimmt. Du bist heiß." Innerlich schlug sich Louis gegen den Kopf: wieso hatte er DAS denn gesagt? War er schon so durstig nach Berührung, dass sein Kopf mit ihm durchging? „Es ist schon spät. Ich muss morgen wieder arbeiten. Ich sollte gehen." sagte Ethan, ließ Louis Hand los und stand dann auf. „Was? Jetzt schon?" - „Du kannst mich gerne begleiten, wenn du magst." - „Ist das eine Einladung?" - „Vielleicht." Ethan blieb stehen und sah Louis auffordernd an. Er wusste jetzt schon genau, was passieren würde, wenn er mit Ethan mitging. Wollte er das?
Bevor er genauer darüber nachdenken konnte, stand er bereits auf den Beinen und verließ zusammen mit Ethan das Pub. Im Augenwinkel bekam er gerade noch so mit, wie Tom ihm zunickte, dann waren sie auch schon draußen auf der Straße und die kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen. Sie verließen die Straße und bogen in eine etwas ruhigere ein. In einem Schaufenster stand eine digitale Uhr. Es war schon fast 2. Die Zeit war wirklich verflogen. „Wohnst du weit von hier?" fragte er Ethan, der den Kopf schüttelte und sich die Haare zusammenband. Oh Gott, jetzt sah er noch besser aus. Sie gingen schweigend nebeneinander her und im Gehen berührten sich ihre Hände immer wieder zufällig, bis Louis seine Finger rasch um die Ethans schloss. Er sah zu ihm herunter und grinste, übte ein wenig Druck auf seine Hand aus und lies sie nicht mehr los, bis sie an einem Mehrfamilienhaus ankamen.
„Ich habe nur eine Einzimmer-Wohnung ganz oben unterm Dach. Aber immerhin wohne ich dort allein." sagte Ethan, als sie die schmale Treppe hinaufstiegen, die sich in gleichmäßigen Windungen immer höher schraubte, bis sie an einer dunkelgrünen Tür ankamen, die sich direkt auf der letzten Stufe befand. Ethan schloss auf und betrat vor Louis die kleine Wohnung. Er knipste das Licht an und Louis konnte gerade noch einen Blick auf die schwarz-braunen Möbel erhaschen, da hatte Ethan ihn schon mit den Armen umschlugen, eng an sich gedrückt und ihn geküsst.
Überrascht riss Louis kurz die Augen auf, doch als sich Ethans warme Zunge in seinen Mund schob und ihm angenehm warm wurde, schlang er die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss stürmisch. „Das wollte ich schon den ganzen Abend machen. Seit ich dich in dieser verdammt heißen Jeans gesehen habe." raunte er ihm zu und ließ die Hände tiefer wandern, legte sie auf Louis Po und drückte ihn gegen sich. Louis erschauderte kurz, als sich seine Hände unter Ethans Pullover schoben und ihn ihm über den Kopf zogen. Seine Jeans saß verdammt tief, sodass die Lendenmuskeln gut sichtbar waren. Große Hände machten sich an Louis Hemdsknöpfen zu schaffen und seine Lippen wanderten an seinen Hals. „Gott, du bist so heiß..." wiederholte er sich und zog Louis mit sich durch die kleine Wohnung.
Das Bett war weich, als sie beide darauf fielen. Ethan setzte sich auf Louis Oberschenkel, strich ihm über den Brustkorb und über die Ausbeulung an seiner Jeans. Dann griff er nach seiner Hand und drückte sie sich zwischen die Beine, wobei er genüsslich die Augen schloss. „Das fühlt sich gut an..." schnurrte er und auch Louis schloss die Augen, während er Ethans Hand spürte, die ihn durch den Stoff seiner Hose bearbeitete. Er war so lange nicht mehr angefasst worden, dass er überempfindlich war und sich eine Hitze in ihm anstaute.
Wenn sie so weitermachten, würde er kommen, bevor überhaupt etwas passiert war. „Das gefällt dir oder? Mir auch..." Ethans Stimme war direkt an seinem Ohr und er ließ von Louis ab, um ihm die Knöpfe der Hose zu öffnen, doch anstatt sie abzustreifen, zog er nur den Stoff ein wenig auseinander und senkte seine Lippen auf Louis Unterbauch. Es kitzelte und war doch gleichzeitig so unglaublich angenehm. Er krallte sich in die Bettlaken und warf den Kopf in den Nacken, als seine Boxershorts samt Jeans ein wenig nach unten geschoben wurden. „Du schmeckst gut..." kam es von unten und etwas warmes, schloss sich um ihn. Louis war im Himmel. Wie sehr er es vermisst hatte, war ihm bis gerade nicht klar gewesen und er genoss es, wie Ethan ihn verwöhnte. Louis zuckte zusammen, als die warme Zunge über ihn fuhr und ihn flatternd immer weiter trieb, bis er mit einem Namen auf den Lippen kam.
Ethan ließ von ihm ab und tauchte wieder in Louis Blickfeld auf. „Hast du mich gerade Harry genannt?" fragte er. Schwer atmend sah Louis ihn an und schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, was er gesagt hatte, als der Orgasmus ihn überrollt hatte.
„Doch, du hast mich Harry genannt. Ganz sicher." Ethans Stimme klang ganz ruhig, doch er setzte sich auf und sah Louis ernst an. „Wer ist Harry?" fragte er. „Ist er dein Freund? Versteh mich nicht falsch, das hier ist für mich eine einmalige Sache und ich mache das hier nicht zum ersten Mal, aber bisher hat noch nie Jemand den Namen eines anderen gestöhnt..." Verwirrt und noch immer außer Atem setzte Louis sich auf und fuhr sich durch die wirren Haare. „Nein, Harry ist nicht mein Freund...er...ach, ist ja auch egal." Er griff nach seinem Hemd und rutschte vom Bett. Ethan sah ihm dabei zu, wie er sich wieder anzog und in seinem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen. Louis tat es Leid was passiert war und er wünschte sich, es wäre anders ausgegangen. Doch Ethan, schien ihm nicht böse zu sein. Er sah ihm dabei zu, wie er sich wieder anzog und sagte dann: „Hör zu Louis. Ich weiß nicht, wer Harry ist, aber wenn du ihn noch nicht erobert hast, dann solltest du es schleunigst tun, denn er scheint dir ja unheimlich viel zu bedeuten." Louis schluckte, senkte den Kopf und sagte nichts. Nein, Harry bedeutet ihm nichts. Nicht mehr, als es Perrie oder Niall taten. Dass er an den Punk gedacht hatte, lag nur daran, dass Ethan aussah, wie dessen älterer Bruder. Das war alles.
Außerdem schien Harry selbst ja anscheinend mehr Interesse an seiner Drogensucht als an einer Reha zu haben und allein das machte Louis klar, dass sie sich sowieso nie wieder sehen würden.
Draußen auf der Straße zog Louis sein Handy aus der Tasche und versuchte sich zu orientieren. Die nächste Station war nur wenige Meter entfernt, doch dann fiel ihm ein, dass um diese Uhrzeit keine Bahnen mehr fuhren und er schob das Telefon resigniert wieder zurück in die Tasche. Wieder einmal musste er zu Fuß gehen.
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Way Out
FanfictionLondon - Touristenmagnet und schillernde Metropole. Aber auch Heimat von Hoffnung und Hilflosigkeit. Louis arbeitet als Streetworker und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen, die auf der Straße leben, eine neue Perspektive zu bieten. Harr...