„Ich hab heute schon um 19 Uhr Feierabend, dann können wir nochmal auf die Piste gehen, oder was meinst du?" fragte Tom wenig später, als er in die kleine Küche kam, wo Louis am Computer saß. „Wen meinst du mit 'wir'?" fragte er und Tom grinste: „Na wen wohl. Die üblichen Verdächtigen: Ash, James, Paul und Callum." Louis seufzte. Sie waren erst gestern ausgegangen und er hatte eigentlich heute keine große Lust dazu. „Ach komm schon, das wird sicher lustig. Am Südufer der Themse ist ein Konzert in einem kleinen Club, das wir uns ansehen können und es ist für Londoner Verhältnisse nicht mal so teuer." bettelte Tom und Louis wusste genau, dass er heute mitkommen würde, egal was er jetzt sagte, also nickte er. „Super, ich geb den Anderen Bescheid." sagte Tom, winkte und verließ die Wohnung.
Louis chillte den ganzen Tag. Er las viel, kümmerte sich um den Wasserfleck über seinem Bett und konnte sich sogar dazu aufraffen, das Badezimmer zu putzen. Der Tag flog schnell vorbei und ehe er sich versah, war es 19 Uhr und Tom meldete sich per SMS: „Ich treffe mich mit den Jungs vor dem Club. Kommst du in 30 min?"
Heute beschloss er, sich nicht sonderlich sorgfältig anzuziehen, denn er wollte nich noch einmal ein solches Erlebnis, wie in der letzten Nacht haben. Also schlüpfte Louis nur in eine Jeans, ein T-Shirt mit Vans-Logo und Adidas Sneakers. Seine Haare ließ er so, wie sie waren und zog sich wieder einen Beanie darüber, dann schnappte er sich eine Jacke und seinen Hausschlüssel und machte sich auf den Weg. Hoffentlich fiel heute kein Wort über Harry. Er hatte sich vorgenommen, den Abend zu genießen und sich mal um sich selbst zu kümmern.
Alle Gedanken, die ihm irgendwie die Stimmung versauen würden, würde er aus seinem Kopf verbannen. Und der Lockenkopf gehörte ganz gewiss dazu. So senkte Louis den Blick, als er die U-Bahn Station betrat, damit er ja Niemanden ansehen musste und gar nicht erst in Versuchung kam, die Menschenmasse nach Jemandem abzuscannen. Die Anonymität der Großstadt brachte ihn schnell zum Ziel und als er die Westminster Bridge überquerte, blieb er einen Moment stehen und betrachtete das Riesenrad, das in bunten Farben angestrahlt wurde und sich im schnell treibenden Wasser der Themse spiegelte. Mit diesem Ding war Louis noch nie gefahren, obwohl er in London lebte. Doch irgendwie sträubte sich etwas in ihm, als Einheimischer eine typische Touristenattraktion mitzumachen. Also sah er sich das Ding eben nur von Weitem an, konnte aber nicht verleugnen, dass es gigantisch aussah.
Ein kalter Wind fegte über die Brücke und ließ ihn frösteln, sodass er den Kragen seiner Jacke hochschlug, den Kopf zwischen die Schultern zog und sich schnell weiter bewegte. Der Club befand sich fast direkt am Ufer der Themse, zumindest hatte man einen Blick auf das Wasser. Es schien heute Abend voll zu werden, denn auf dem Bürgersteig standen schon einige Menschen herum und warteten darauf, dass sie eingelassen wurden. Seine Freunde hatte er schnell gefunden, denn sie standen fast am Anfang der Schlange und winkte ihm, als er auf sie zukam. Unauffällig schob er sich zu ihnen dazu und hopste kurz auf der Stelle, um seine kalten Füße aufzuwärmen. „Wieso muss es gerade dieser Club sein? Ich hab mir auf dem Weg hierher fast den Hintern abgefroren." fragte er, grinste aber. „Callums Band spielt heute dort." antwortete Ashton begeistert und fügte hinzu: „Er hat uns auf die Gästeliste gesetzt, deswegen kommen wir umsonst rein und ich finde, das ist es wert, dass man sich mal ein bisschen den Hintern abfriert." er grinste Louis breit an und der war erleichtert, als er bemerkte, dass Ashton ihm offenbar nicht mehr böse war. „Callum hat eine Band?" fragte er neugierig und war wieder einmal überrascht, wie wenig er manchmal von den anderen Jungs wusste. „Ja, zusammen mit zwei Kumpeln. Sie machen schon seit einiger Zeit zusammen Musik, haben es aber bisher nie über die Clubszene hinaus geschafft. Was mir ein Rätsel ist, wenn du mich fragst, denn sie sind wirklich gut. Du wirst es ja gleich selber hören." Sie mussten nicht mehr lange warten, denn bereits 10 Minuten später wurden die Türen geöffnet und sie betraten den Club.
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Way Out
FanfictionLondon - Touristenmagnet und schillernde Metropole. Aber auch Heimat von Hoffnung und Hilflosigkeit. Louis arbeitet als Streetworker und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen, die auf der Straße leben, eine neue Perspektive zu bieten. Harr...