Louis gähnte und streckte sich. Diese Nachtschicht wollte einfach nicht vorbeigehen. Die Uhr schien langsamer zu gehen, je öfter er darauf sah. Es war kalt und er schon zweimal am Schreibtisch eingenickt, weil er so müde war. Ein Klopfen an der Glastür lies ihn aufschrecken und er hob den Blick. Ein Junge stand in der Dunkelheit. Dunkle Locken, müdes Gesicht. Er erkannte Harry sofort und sprang auf. War er etwa aus dem Hilfswerk abgehauen? Louis stolperte um den Schreibtisch herum und öffnete die Tür, worauf Harry ihm sofort entgegen taumelte. Er klammerte sich an seinen Pullover und suchte Louis Blick. „Harry, was ist los? Wieso bist du nicht bei Nick?" fragte Louis und sank mit dem Jungen in den Armen auf den Boden. „Ich konnte da nicht bleiben...ich musste wieder zu dir...ich wollte dir etwas sagen..." keuchte Harry und seine Stimme rasselte bei jedem Wort. „Was ist, was wolltest du mir sagen?" fragte Louis und suchte den Blick des 19-Jährigen.
„Ich weiß, dass du nicht zurückkommst...deswegen wollte ich dir etwas geben, als Zeichen, dass mein Herz immer dir gehört..." sagte der Punk, schob die Hand in die Tasche seines Pullovers, der an der Brust völlig durchnässt und dunkel war und zog ein Herz hervor. Es pulsierte noch leicht und Louis riss erschrocken die Augen auf, als er es sah. „Ich will, dass mein Herz bei dir bleibt...ich brauche es nicht mehr..." wisperte Harry und ihm fielen die Augen zu.
„Nein....NEIN!" Louis schreckte hoch. Sein Puls raste und er war schweißgebadet. Was war das denn? So eine kranke Scheiße hatte er ja noch nie zusammengeträumt. Er atmete, als ob er gerannt wäre und sah sich im Halbdunklen Zimmer um. Die Möbel standen anders und es roch so fremd und doch vertraut. Wo war er? Nach einigen Augenblicken des Nachdenkens, hatte er alle Puzzlestücke wieder zusammengesetzt und ihm wurde klar, dass er sich in Harrys Wohnung befand. Fahrig tastete er auf der Matratze nach dem Körper neben sich und seine Finger berührten Harrys Brust.
Es war nur ein Traum gewesen!
Lange konnte er nicht geschlafen haben, denn der Himmel draußen vor dem kleinen Fenster war noch nicht sonderlich hell. Er konnte den Lockenkopf allerdings halbwegs erkennen: er lag auf dem Rücken, eine Hand auf seiner Brust und schlief. Obwohl Louis mittlerweile realisiert hatte, dass das alles nicht Wirklichkeit gewesen war, musste er sich einfach vergewissern, ob Harry okay war. Vorsichtig schob er seine Hand beiseite und den Stoff des Shirts nach oben, legte ein Ohr auf die warme Haut und hörte das Herz kräftig schlagen. Gott sei Dank, es war noch da. „Was machst du da?" fragte Harry und hob verschlafen den Kopf. „Ich vergewissere mich nur, dass du noch lebst..." murmelte Louis abwesend und richtete sich wieder auf. „Wieso sollte ich nicht?" gähnte Harry, griff Louis an den Schultern und schob ihn von sich, knipste dann das Licht an und musterte ihn verschlafen. „Alles klar bei dir?" fragte er verwundert und Louis nickte: „Ja, ich hatte nur einen ziemlich kranken Traum..." Harry fragte nicht weiter und Louis war dankbar dafür, denn er war nicht gerade erpicht darauf, noch einmal von dem pulsierenden Herz zu sprechen, dass er im Traum gesehen hatte. Es hatte so verdammt echt ausgesehen.
„Schlaf weiter und träum' was Schöneres, ja?" Mit Louis in seinen Armen ließ sich Harry wieder in die Kissen sinken, küsste ihn auf die Stirn und schaltete das Licht wieder aus. „Ich bin da, okay? Und ich sterbe auch so schnell nicht weg." sagte er und strich beruhigend durch Louis' Haare bis er eingeschlafen war.
Die Wintersonne fiel direkt auf sein Gesicht, als er erneut aufwachte und blinzelnd die Augen aufschlug. Tatsächlich hatte er beim zweiten Versuch ziemlich gut geschlafen und fühlte sich erholt und entspannt. Durch das helle Licht, konnte er nur schemenhaft seine Umgebung erkennen. Harry lag nicht mehr neben ihm, kam aber gerade aus dem kleinen Badezimmer, als sich Louis aufgesetzt hatte. „Morgen, Lou." sagte er und grinste ihn glücklich an. Sein Haar war nass und tropfte ein wenig und um die Hüfte hatte er ein Handtuch gewickelt.
„Gehts dir wieder besser?" fragte er und kam auf ihn zu. Louis nickte und lies den Blick über Harrys Oberkörper streifen, wobei er sich gleichzeitig darüber wunderte, dass er diesem Mann so verfallen war. Immerhin war er jetzt 28 Jahre alt und verhielt sich gerade wie ein Teenager, beim ersten Date. Harry trat noch ein wenig näher an Louis heran und sah zu ihm herunter, ließ sich dann neben ihn auf die Matratze sinken und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Doch Louis drehte den Kopf weg: „Ich hab meine Zähne noch nicht geputzt..." protestierte er, doch Harry hielt ihn fest: „Wenn du wüsstest, wie egal mir das gerade ist." Und schon hatte er seine Lippen auf Louis' gepresst, drückte ihn auf die Matratze und schob sich auf seinen Schoß. Es war wie beim letzten Mal, als sie gemeinsam im Hilfswerk gewesen waren und Harry ihn darum gebeten hatte, mit ihm zu schlafen. Die nassen Haare kitzelten auf der Haut, während sich Louis unter den Berührungen des Anderen wand. Harry hielt seine Hände fest und küsste sich an seinem Hals entlang, hinterließ eine brennende Spur auf seiner Haut und Louis seufzte genüsslich. „Lou...würdest du mit mir schlafen? Bitte..." brummte er und lies von ihm ab, um ihn anzusehen. „Wäre es immer noch dein..." - „Ja. Ich habe mit Niemandem geschlafen. Ich war immer sicher, dass ich dich wiedersehen würde und ich wollte, dass du der Erste bist.
Würdest du mir diese Ehre erweisen?" fragte Harry. Die Worte hätte kitschig klingen können, so unglaublich kitschig, doch Louis war nur gerührt davon. Er hatte sich für ihn aufgespart – hatte auf ihn gewartet. „Wow, das...das rührt mich total Harry..." - „Heißt das ja?" - „Natürlich...oh Gott ich wollte schon so lange mit dir schlafen." keuchte Louis, schob Harry von sich und krabbelte stattdessen auf seinen Schoß.
Unter dem Handtuch konnte er schon jetzt eine ziemliche Verhärtung spüren und drückte sich darauf, während er den Lockenkopf in einen Kuss verwickelte. Harrys große Hände glitten an ihm auf und ab und zerrten ihm das Shirt über den Kopf. „Du bist so schmal..." stellte er mit einem Blick auf seinen Oberkörper fest und zog ihn fest an sich, sodass zwischen sie nicht einmal mehr ein Blatt Papier gepasst hätte. Mit einer Hand schob er sich das Handtuch von der Hüfte und saß nun komplett nackt unter Louis. „Hey, du kannst es wohl kaum noch abwarten, was?" neckte Louis ihn, als er spürte, dass Harry sich am Bund seiner Boxershorts zu schaffen machte. „Nein kann ich nicht..." keuchte der Rettungsassistent und zog Louis den Stoff vom Körper.
Wäre Harry nicht so verdammt dominant und erwachsen, hätte Louis den anderen Part übernommen, doch weil es Harrys erstes Mal war, wollte er ihn nicht gleich verschrecken, weil es vielleicht wehtun könnte. Stattdessen spuckte er in seine Hand und umschloss Harry, der überrascht die Augen aufriss und den Kopf in den Nacken warf. Louis nutzte die Gelegenheit und hauchte ihm einen Kuss auf den Adamsapfel und das Schlüsselbein. „Oh Lou..." seufzte Harry und zuckte in seiner Hand. Ein Blick nach Unten und Louis sah einen klaren Lusttropfen, der ihm über die Hand lief. Er richtete sich ein wenig auf und ließ sich dann auf Harry herabsinken, ohne dabei den Blick von dessen Gesicht zu nehmen.
Er wollte jede noch so kleine Regung sehen.
Harry kniff die Augen zu, presste die Lippen aufeinander und legte die Hände auf Louis Hüfte, um ihn ein wenig zu führen.
„Wow...ist das gut..." stellte er mit einem animalischen Knurren fest und stieß vorsichtig zu. „Halte dich bloß nicht zurück Curly...du tust mir nicht weh." beruhigte Louis ihn, was sich Harry nicht zweimal sagen ließ und tiefer in ihn stieß. Er ließ es langsam angehen und verwickelte Louis in leidenschaftliche Küsse und eine Weile war nichts zu hören, außer ihrem schnellen Atem. „Ich liebe dich..." brachte Harry hervor, biss Louis in den Hals und kam mit einem tiefen, grollenden Stöhnen, krallte sich an seinem Rücken fest und zog ihn so fest an sich, dass sie regelrecht aneinander klebten. Louis Erregung rieb sich an Harrys Bauch und er kam Sekunden nach ihm. Schwer atmend hielten sie inne, hielten einander fest und verharrten in ihrer Position, bis Harry sich mit Louis in den Armen einfach nach hinten fallen lies und aus ihm herausglitt. „Wow...wenn ich gewusst hätte...ich hätte dich im Hilfswerk schon verführen sollen." Er grinste dreckig und küsste Louis noch einmal liebevoll. „Danke Lou."
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Way Out
FanfictionLondon - Touristenmagnet und schillernde Metropole. Aber auch Heimat von Hoffnung und Hilflosigkeit. Louis arbeitet als Streetworker und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen, die auf der Straße leben, eine neue Perspektive zu bieten. Harr...