кคթเtєl 4

77 15 5
                                    

»Vielleicht war der ... Kuss übereilt, aber ... irgendwie ... es war ja auch eher nur ein Schmatzer. Aber ... ich hab' gesagt, wir seh'n uns wieder.«

»Ja. Ich weiß schon alles.« , sagte Vincent, der ihm eine Flasche Wasser reichte und sich dann auch auf die Couch im Studio setzte. »Sie hat das schon Ina erzählt.«

»Das sie so ein Fangirlie ist, hättet ihr mir trotzdem vielleicht vorher sagen sollen.«

»Das wusste ich nicht. Also ich wusste, dass sie uns als Band kennt, daher auch ihr Interesse, dich persönlich kennenzulernen ... ich hab' da auch kein großes Problem gesehen. Meine Freundin wusste auch, wer wir sind, und war voll aufgeregt, als wir damals zum Interview kamen.«

»Ja, aber sie war trotzdem nie so ... Fangirlie-mäßig unterwegs. Du verstehst?! Ich glaub', wenn ich mich gestern auf ein höheres Podest gestellt und ihren Wunsch von einem Song in die Tat umgesetzt hätte, wäre sie kreischend auf und ab gehüpft und ihr BH wäre mir noch entgegengeflogen.«

Vincent lachte. »Also ... gibt's doch kein Wiedersehen?«

»Doch.« Dag drehte sich einen Joint. »Ich muss halt das andere ... hinter mich lassen. Ich bin die ganze Zeit hin und hergereist, für eine Frau, mit der ich lediglich ein paar Tage und Nächte verbracht habe.«

»Ich weiß.«

»Es ist ja nicht so, als hätten wir eine jahrelange Beziehung geführt. Oder ... eine Zukunft geplant. Sie hatte Recht. Wir hatten eine tolle Zeit. Haben gevögelt ... sogar oft ... und echt gut gevögelt, aber ...«

»Kopfkino.« , unterbrach Vincent ihn.

Dag grinste ihn an. »Ach komm. Sei doch ehrlich Diggerchen. Ich bin halt der Star deines Kopfkinos.«

»Oh ja. Kann mir nichts Reizvolleres vorstellen, als dir beim Bumsen zuzugucken.«

Beide lachten. »Nee jetzt mal ehrlich. Es ist vorbei ... bei ... bei. Junimond. Ich sollte halt schauen, vielleicht ... keine Ahnung.«

»Na ja Dag, es muss sich ja daraus nicht die große Liebe entwickeln.«

»Und wenn ich das aber will? Also jetzt nicht im Bezug auf Aöexa, sondern ... allgemein. Wenn ich einfach ankommen will?!«

»Wirst du schon noch.«

»Wann? Mit vierzig?«

»Ach ... und wenn?«

»Nee langsam glaube ich, bei meiner Entstehung ist irgendwas falsch gelaufen.«

»Sie wird schon irgendwann vor dir stehen. Und höchstwahrscheinlich wird dein Erwartetes wow nicht eintreffen. Es wird vermutlich normal und langsam ablaufen. So wie Liebe nun mal ...«

»Du warst direkt hin und weg.« , unterbrach Dag ihn.

»Was?«

»Ina.« , antwortete er. »Du hast mir direkt ins Ohr geflüstert, wie hübsch sie ist, und ...«

»Ja okay, aber das ist jetzt wieder etwas anderes. Du ... du erwartest irgendwie ... mehr. Du denkst, sie erscheint aus dem Nichts. Eure Blicke treffen sich. Sie lächelt dich an. Du lächelst idiotisch zurück. Die Menschen um euch herum bewegen sich nur noch in Zeitlupe, während dir die Engelchen I will always love you ins Ohr trällern und Amor dir und ihr je einen Pfeil in den Arsch schießt.«

»Jetzt übertreibst du aber.« Dag benetzte sich die Lippen, ehe er sich den Joint anzündete. »Mir ist klar, das es nicht so abläuft.«

»Also triffst du Alexa nochmal?«

»Ja. Sagte ich doch bereits.« Er blies den Qualm aus. »Sie läuft nicht weg. Und sie ist Single.«

»Wer ist denn kein Single?«

»Ich hab' die Vermutung, das Juliette keine ist oder war. Und das sie deshalb so ...«

»Weißt du was? Du wolltest die Vergangenheit in der Tat endlich hinter dir lassen.« Dag nickte daraufhin, eh Vincent weitersprach. »Dann einigen wir uns jetzt darauf, dass jedes Mal wenn du ihren Namen aussprichst, ich dir eine verpassen darf.«

»Hey.«

»Ich will dir nur behilflich sein. Ist reine Erziehungssache. Wenn du brav bist, bekommst du auch ein Leckerchen.«

»Und ansonsten Stromstöße oder was?«

Vincent zuckte mit den Schultern. »Wenn es hilft.«

Dag atmete tief ein und aus und reichte seinem besten Freund seine Hand hin. »Okay. Einverstanden. Keine Ju- ...« Er wich zurück, als Vincent seine Faust erhob. »Okay. Okay. Alley easy.« Er lachte. »Wo bleibt mein Leckerchen?«

»Soll ich jetzt immer ein Beutelchen mit mir herumschleppen?«

»Solange die mit Leckerchen befüllt sind und nicht für meine Exkremente benutzt werden.«

Vincent verzog angewidert sein Gesicht. »Iiih. Wie kommst'n jetzt auf sowas?«

»Du hast doch angefangen. Erziehen. Leckerchen.«

»Ja freundschaftliche Erziehung. Nicht, um dir beizubringen, dein Geschäft draußen zu verrichten.« , erklärte er. »Lediglich um jene Frau aus deinem Gedächtnis zu verbannen, die ... im Grunde nicht wichtig genug für dich sein sollte.«

»Amen.« , sprach Dag und versuchte, in diesem Moment nicht an Juliette zu denken, wie sie einen Lachflash bekam, als Dag beim Abendessen das Trinken aus der Nase kam, nachdem eine ältere Dame, die wahrlich zu viel intus hatte, ihm per Lippen lecken signalisieren wollte, das sie ihn appetitlich fand.

Juliettes Lachen hörte er direkt in seinen Ohren.

Er blickte zu Vincent und lächelte ihn gekonnt an. Nicht, dass er noch die Fähigkeit besaß, seine Gedanken lesen zu können.

Mit dir sieht Berlin aus wie ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt