кคթเtєl 55

79 15 8
                                    

»Was hast du bitte alles zu dir genommen?« , hörte Dag Vincent hinter der verschlossenen Badezimmertüre in seiner Wohnung fragen. »Du kotzt dir ja die Seele aus dem Leib.«

»Ich weiß nich'. Vielleicht ist das auch die Erkenntnis, wen ich gevögelt habe.«

»Apropos. Der Haussperling ruft dich andauernd an.«

»Geh' nich' dran.« , hörte man Dag rufen, ehe er wieder lautstark in die Schüssel spie.

»Hatte ich auch nicht vor.« , antwortete Vincent mit angewidertem Blick. »Ich fahr' dich danach besser mal ins Krankenhaus. Das ist nicht normal. Du verlierst mehr Inhalt, als überhaupt drin ist.«

»Das ist normal. Das ist eine Abwehrfunktion des Körpers.« , erklang Dags Stimme.

»Dann hol' ich dir Wasser wegen der Hydrierung.« Er entfernte sich und ging in die Küche, um Dag ein Glas Trinkwasser ohne Kohlensäure einzuschütten.

Des Lockenkopfs Handy erklang zum hundertsten Mal. Wieder Alexa. Kurz danach eine Nachricht, die Vincent umstandslos las. Sie war auf dem Weg hierher.

Super.

Etwas, was sein bester Freund jetzt am wenigsten gebrauchen konnte.

Er schlurfte zurück und klopfte an die Badezimmertüre. »Komm rein.« , murmelte Dag. Vincent hielt sich die Nase zu und öffnete diese. Sein Kumpel saß auf dem Boden mit dem Rücken angelehnt. »Ich bin so gefickt.«

Er setzte sich zu ihm und nahm nach einem kurzen Schnüffeltest die Finger von der Nase. »Sie ist gerade hierher unterwegs.«

»Prima. Hab' jetzt auch so 'nen Bock die zu sehen.«

»Ich werd' sie an der Türe schon abwimmeln. Keine Sorge.«

Dag rieb sich über die Stirn. Sein Kopf hämmerte so extrem. »War sie da?«

»Wer war wo da?«

»Alexa. Als du noch da warst. Hab ich sie ... angemacht?«

Vincent schüttelte den Kopf. »Nein. Sie war definitiv nicht da, als ich noch anwesend war.«

»Wie bin ich dann verfickt nochmal in ihrem Bett gelandet?«

»Ich hab kein'n Plan. Wäre ich doch länger geblieben, dann hätte ich auf jeden Fall besser aufgepasst.«

»Wär' ich doch gar nicht gegangen.« , moserte Dag. »Das ist nur geschehen, weil ich mir selbst beweisen wollte, das Juliette unwichtig für mich ist.«

»Du kannst es nicht rückgängig machen, aber ... du solltest jetzt eine ... Ausrede parat haben.«

»Sorry Alexa, das meine Erektion dich auf eine falsche Fährte geführt hat?! Im Grunde hab ich kein'n Bock auf dich.« , gab er von sich und schielte Vincent an. »So etwa?«

»Mit der Wahrheit konfrontieren, wäre immer noch die beste Lösung.«

»Welche Wahrheit denn? Ich kann mich nicht mal erinnern, mit ihr mitgegangen zu sein. Geschweige denn der Akt selbst. Ich weiß nicht mal, in welcher Stellung ich sie gebumst habe.« Er wurde lauter. »Oder wie oft.« Er verzog sein Gesicht.

»Das verdrängen wir jetzt mal, und ...«

»Was soll ich denn noch alles verdrängen? Jeden Fehler den ich begeh', ad acta legen?«

»Nein, aber ... das war ein Ausrutscher. Nicht gewollt von dir.«

»Da liefen so viele Frauen rum. Wieso bin ich nicht mit irgendeiner anderen nach Hause gegangen? Ich hätte tausendmal lieber irgendeine in der dreckigen sanitären Einrichtung gevögelt als sie.«

»Vielleicht solltest du es ihr auch so in etwa sagen. Damit sie weiß, dass es nicht gewollt von dir war.«

»Es wundert mich ja, das überhaupt etwas lief. Wie habe ich bitte einen hochbekommen bei der Alkoholmenge?«

»Bist du denn sicher, dass etwas gelaufen ist?«

»Sie war nackt. Ich war nackt. Benötige ich noch mehr Indizien? Ach ja ...« Er zog sein Shirt vorne ein wenig runter und präsentierte die leichten Knutschflecke. »Sie hat mich markiert.«

»Solang' sie dir ja kein Brandmal auf den Hintern verpasst hat, geht's noch.«

»Das ist nicht witzig.«

»Sag' ihr einfach die Wahrheit. Keine Ausflüchte oder ... schlechtes Gewissen. Zudem sollte sie selbst eines haben. Sie hat deinen Zustand ausgenutzt. Wie du sagst, du warst bestimmt fast gar nicht mehr in der Lage deinen Pillemann in eine aufrechte Position zu bringen.«

»Ja aber irgendwie stand der kleine Mann anscheinend parat, damit sie einen Sitzplatz hatte.«

»Sag ihr ... ehm ... das wäre ein Abschiedsfick gewesen. Wollte sie damals nicht einen?«

»Ich denke, das war nur so dahergesagt von ihr. Weil sie offensichtlich der Meinung ist, mein Herz befindet sich in meiner Hose.«

»Dann sag' ihr, wie es war.«

»Wie denn? Ich erinner' mich ja an nichts.«

»Genau. Sag ihr, du weißt davon nichts. Stell' dich absichtlich so richtig dumm.«

»Vincent, ich bin neben ihr wach geworden und aus ihrer Wohnung geflohen. Irgendein Grundwissen muss ich ja besitzen.«

»Schlafwandeln?«

»Ich bin geschlaf-flucht-wandelt?«

Vincent zuckte mit den Schultern. »Wäre doch eine Idee.«

Dag bewegte sich wieder Richtung Kloschüssel. »Ich glaub', da kommt noch was.«

Sein Freund sprang direkt auf die Beine und verließ die Räumlichkeit.

Bleiben wollte er dennoch bei ihm. Zumindest um Alexa jetzt fürs Erste abzuwehren, sobald sie dort eintrudeln würde.

Mit dir sieht Berlin aus wie ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt