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»Also Herr Kopplin ...« Der Polizeibeamte traf Stunden später nach einem Anruf, in Dags Wohnung ein. Ina und Vincent waren selbstverständlich ebenso anwesend. »... leider bekommen wir von Frau Richter keine Informationen bezüglich des Aufenthaltsortes von Frau Morgenstern.«

»Was? Sie ... Sie haben nichts Brauchbares?« Dag konnte es nicht fassen.

»Seit Stunden sagt sie kein Wort. Sie schweigt.«

»Lassen Sie doch Dag mit ihr reden, und ...« , begann Vincent, aber wurde sofort unterbrochen.

»Wir können keinen Zivilisten eine Befragung durchführen lassen. Das ist nicht möglich.«

»Aber wenn Sie doch nicht weiterkommen.«

Der Polizist schüttelte den Kopf. »Ich kann mir vorstellen, das dies keine angenehme Situation für sie ist, aber ...«

»Keine angenehme Situation? Diese Bekloppte hat meine Freundin verschleppt.«

»Zwei Kollegen von mir befragen gerade die Nachbarschaft. Momentan gehen wir davon aus, dass die Tat, wenn in unmittelbarer Nähe geschehen ist. Frau Morgenstern hatte hier übernachtet laut ihrer Aussage. Demzufolge ist hier ihr letzter Ort, wo sie ... gesehen wurde.«

In Dags Gedanken flimmerte das fehlende Wort auf ... wo sie lebend gesehen wurde.

»Sie denken, das jemand etwas gesehen hat?« , hakte Vincent nach.

»Die Chance ist eher gering, dass eine Entführung unbemerkt bleibt. Es kann auch sein, dass jemand etwas gesehen hat, dies aber nicht als ... dringend ... oder gefährlich eingestuft hatte. Wir müssen nun abwarten ...«

»Wieder abwarten?« Dag schlug mit der Faust auf den Tisch. »Die Frau, die ich mehr als mein eigenes Leben liebe, wurde entführt. Wie können Sie mir dann sagen, ich soll einfach nur doof rumsitzen, und warten bis ...«

»Dag, beruhige dich.« , sagte Ina. »Sie machen auch nur ihren Job.«

»Aber anscheinend nicht gut genug. Es muss doch etwas geben, diese ...« Er schluckte das Schimpfwort hinunter. »... man muss sie doch irgendwie zum Reden bekommen.«

»Wir können sie nicht zwingen. Niemand ist verpflichtet, sich durch eine selbst Aussage zu belasten. Frau Richter hat das Recht zu schweigen.«

»Das Recht?« Dag wurde dieses Mal immens laut. »Sie hat auf Fotos, wo Juliette zu sehen war, ein Rest in Peace hingekritzelt. Das ist eine Morddrohung. Meine Freundin ist weg. Nicht auffindbar, wie viel ...?«

»Herr Kopplin, beruhigen Sie sich. Wir sind uns dessen bewusst, das sie auf jeden Fall etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, denn sie meinte anfänglich noch, das Sie endlich wieder frei für sie wären, und Frau Morgenstern es nicht anders verdient hätte, dort wo sie jetzt steckt.« , sagte er. »Das spricht natürlich nicht für eine Tat, wenn sie ihren ... sagen wir mal, Wunsch geäußert hat, aber ... sie meinte ebenso das wir sie mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals finden werden.«

Dags Augenbrauen zogen sich mehr und mehr zusammen. »Wollen Sie mir damit gerade Mut machen, indem Sie mir hier erzähl'n, dass ...?«

»Dag.« Wieder war es Ina, die versuchte ihn zu beruhigen.

»Was denn?« , erhob er abermals seine Stimme.

»Herr Kopplin. Frau Richter hat in keiner Weise die Vergangenheitsform benutzt, wenn sie über ihre Freundin gesprochen hat.« , sagte der Beamte in einem ruhigen Ton. »Das ist ein gutes Zeichen.«

»Das vielleicht, aber falls sie nicht den Aufenthaltsort nennt, könnte sich das schnell ändern.« , meinte Vincent. »Selbst wenn jemand etwas gesehen hat, und somit Alexa richtig belasten kann, gehe ich nicht davon aus, das ihr jemand gefolgt ist und gesehen hat, wo Juliette nun steckt.«

»Das nicht, aber ... wenn wir sie damit konfrontieren, könnte das ihr Schweigen brechen.«

»Wenn ... falls ... das ist mir zu gering. Ich will, dass meine Freundin gefunden wird. Und zwar lebend.«

»Herr Kopplin, wir tun unser Bestes.«

»Jaja. Abwarten und Tee trinken.«

»Wir ermitteln.« Sein Handy ging und er trat ein Schritt beiseite, ehe er den Anruf entgegennahm. »Ja? ... Okay, das ist gut. Ich komme gleich zur Wache, und nehme die weitere ... oh ... okay ...« Seine Mimik änderte sich und er blickte kurzzeitig zu Dag rüber. »... ja, schick' mir die Adresse. Wir treffen uns da.« Er legte auf und trat wie gehabt ein wenig näher. »Ein Nachbar hat gesehen, wie, der Beschreibung nach, Frau Richter die Vermisste in den Kofferraum hat steigen lassen.«

»Und das hat Herr oder Frau Nachbar nicht als verdächtig eingestuft?« Dag blickte ihn mit verständnislosen Blick an.

»Sie würden sich wundern, was Menschen übersehen, um nicht in irgendwas hineingezogen zu werden.«

Der Lockenkopf runzelte trotz dieser Aussage mehr und mehr die Stirn. »Sie haben aber noch mehr Infos, oder nicht?« Er sah dem Polizeibeamten an, dass er ihm etwas verheimlichte.

»So lange ich keine genauen ...«

»Wollen Sie mich verarschen? Ich bin kein Außenstehender der Informationen für Klatsch und Tratsch benötigt. Es geht hier um das Leben meiner Freundin.«

»Ich kann nur weiterhin dabei bleiben, das Sie uns, uns're Arbeit machen lassen. Wir müssen Hinweisen nachgehen, und ... können erst dann, sofern wir mehr wissen, dies auch mit Ihnen kommunizieren. Es nützt rein gar nichts, wenn wir Sie über jeden unserer Handlungen informieren. Das würde Sie nur noch mehr kirre machen.« Er schritt zur Türe. »Ich werde mich bei Ihnen melden Herr Kopplin. Machen Sie sich keine Sorgen.« Mit einem geräuschvollen Ton knallte die Haustüre ins Schloss.

»Keine Sorgen machen? Hat der einen am Sender?« Dag sah zu Vincent. »Komm wir müssen los.«

»Wohin?« , fragte der Größere der beiden irritiert.

»Ihm nach. Er fährt zu irgendeiner Adresse, wie du gerade mitbekommen hast.«

»Du willst doch jetzt keine wilde Verfolgungsfahrt auf dich nehmen?« Ina blickte ihn erschrocken an.

»Nein. Still und heimlich. Wir dürfen nicht auffallen.«

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