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»Ist irgendwas vorgefallen?« , fragte Ina, als sie mit Dag alleine im Studio war, nachdem Vincent für einen Augenblick rüber zur Tanke geflitzt war.

»Bei?« Befremdet blickte er sie an.

»Alexa und du.« , beantwortete sie seine Frage. »Sie hat mir gesagt, du antwortest nur so kurz und knapp und ... na ja ...«

Er runzelte die Stirn. »Mehr hat sie nicht erzählt?«

»Nein. Wieso?«

»Ich hab' ihr nach dem letzten Treffen gesagt, das es nett war, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, aber ich da einfach nicht mehr sehe.«

»Oh, aber ... das waren zwei Dates Dag. Kannst du da ...?«

»Ja, kann ich. Und ... bitte ... komm' nicht mit einem Aber. Das konnte ich mir andauernd anhören, nachdem sie offensichtlich von mir denkt, ich würde meiner Freundin untreu sein, wenn ich auf Tour bin.«

»Ach sie ist halt ... so hat sie es bestimmt nicht gemeint.«

Dag warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Sie hat es im Grunde genau so in Worte gefasst.«

»Hat nicht jeder ein bisschen ... diese Verlustangst?!« Die Blondine mit den dunklen Augen sah ihn an.

»Vertraust du Vincent?«

»Ja.« Sie nickte. »Total.«

»Siehst du.«

»Nein Dag. Vertrauen ... daran arbeitet man. Ich glaube, es gibt nur wenige Menschen, die in eine Beziehung rutschen und der Person voll und ganz Vertrauen entgegenbringen können. Im Grunde, auch wenn man ein Kennenlernen, sprich Dates, vorher hat, lernt man einen Menschen doch erst nach einer Zeit so richtig kennen, verstehst du?«

»Klar, verstehe ich das.«

»Du ... du stehst in der Öffentlichkeit. Viele Frauen schwärmen dich regelrecht an. Es ist nicht ... wie bei Normalos, wo du es nur mal flüchtig mitbekommst. Deine Freundin sieht so etwas im Grunde täglich. Social Media. Konzerte. Die Frauen sabbern.« , sprach sie. »Damit erst einmal ... klarkommen, ist Arbeit. Das ist schon nicht toll anzusehen.«

»Ja ... du hast ja auch Recht, Ina. Verstehe ich in jeder Hinsicht. Dennoch ... hat sie schon sehr angedeutet, dass sie mir das zutrauen würde, schwach zu werden.« , gab nun Dag an. »Das ist etwas ... anderes. Vertrauen aufbauen, gut und schön, aber mit dem Gedanken zu leben, das man mir das zutrauen würde, ist wieder eine komplett andere Schublade, in die ich da gesteckt wurde.«

»Sie ist doch nervös. Sie ... sie fährt voll auf dich ab.«

»Ja. Fangirlie. Hab' ich schon gemerkt.« Er lehnte sich mehr zurück. »Ich bin euch ja dankbar. Ihr habt es versucht, mir da ... also ... mich irgendwie zu verkuppeln, aber ... sie ist es nicht.«

»Fangirlie ist echt übertrieben. Hättest du lieber eine, die eure Musik zum Kotzen findet?«

»Du verstehst das nicht.«

»Du bist richtig kompliziert.«

»Ich ... ich bin nicht kompliziert. Ich ... ich will halt einfach ...« Er stoppte ab.

Hatte Ina eventuell Recht, dass er es sich umstandslos in der Tat komplizierter machte, als es wahrlich war?

Dass er doch zu schnell aussortiert hatte, weil sie ... nicht sie war?!

Wie so oft dachte er nun trotzdem wieder an Juliette. Und wie sehr er direkt von ihr entflammt war.

Es gab kein anderes Wort dafür. Er war wie in Flammen.

Ihre Art. Ihr Aussehen. Ihre ... er hatte sich ... euphorisch gefühlt. Es war keine Beziehung und dennoch ... die Zeit mit ihr war unvergleichlich gewesen. So etwas hatte er einfach noch mit keiner gehabt. So hatte er bisher bei keiner empfunden.

Stutzig blickte er ins Leere.

War es vielleicht bloß das ... Abenteuer?

Dass es nicht mal an der Frau lag, sondern der Reiz?

Er hatte vor ihr schon nur rein sexuelle Dinge mal am Laufen gehabt, aber dennoch war es bei ihr ein wenig anders gewesen. Womöglich lag das auch am Drumherum. Strand. Sonne. Viel Haut.

Im Urlaub lebt man generell ... lockerer.

Alles, was er da empfunden hatte, was ihn ausgelassen hatte fühlen lassen, war einfach nur diese Impression, der Teil seiner Reisezeit war.

Mehr nicht.

Auf irgendeine Weise verspürte er nun ... Enttäuschung.

Dag atmete tief ein. »Okay. Ich ... ich treffe mich nochmal mit ihr ... und ... aber ich kann da nichts versprechen Ina.«

»Wieso versprechen? Denkst du echt, ich würde dich zwingen, eine Beziehung mit Alexa zu führen? Wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Ich ... ich will dir doch nur helfen, und dir zeigen, dass Gefühle sich entwickeln können. Und wenn nicht, ... vielleicht ist sie ja auch ein schöner Zeitvertreib, ich weiß es nicht. Aber ... Dag, du musst den Dingen generell Zeit lassen.«

»Das weiß ich selbst. Ich bin davor auch nie so in Beziehungen gerutscht, weil eine Frau mich mal versehentlich angerempelt hat.«

»Das habe ich ja auch nicht behauptet, aber ... kann es sein, dass du denkst, es muss jetzt hopplahopp gehen?«

»Vielleicht. Ein bisschen. Ich weiß nich'.«

»Dag, versuch', mal gar nicht mehr darüber nachzudenken und den Dingen einfach seinen Lauf zu lassen. Was kommt, das kommt. Was geht, das geht. Kontrollieren kann man es eh nicht.«

Recht hatte sie.

Man hatte keine Kontrolle darüber.

Er nahm sein Handy und schrieb Alexa, um mit ihr nun doch noch ein weiteres Treffen auszumachen.

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