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War das noch zu fassen?

Jetzt wurde ihm zusätzlich genau vorgeschrieben, mit wem er was haben durfte und wen nicht.

Sie hatten ihn doch Alexa vorgestellt. Wer konnte denn ahnen, dass Juliette ebenso eine Freundin von Ina war?

Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas eintraf, war ... minimal. Man durfte ihm jetzt nicht die Schuld dafür geben, wenn er der einen wehtun musste. Vincent wusste, wie sehr er das mit Juliette wollte. Er war ja nicht umsonst immer wieder nach Paris gereist.

Sollte er es ihr sagen? Würde das vielleicht etwas ändern, sofern sie wüsste, wie wichtig ihm das wirklich war? Oder würde sie ihn dann ... in den letzten Zwinger schicken, wenn sie schon mit dem Vergleich des Tierheimes ankam.

Er musste an seine Hundemarke von damals denken? Wie hätte Juliette wohl darauf reagiert?

Vincent hatte Recht. Sie hatte nur Sex gewollt. Keine Geschichte würde daran etwas ändern. Sie war, wie sie war.

Was hatte sie gesagt?

Sie ließ sich dahin treiben, wohin der Wind wehte.

Das passte irgendwie.

Aber ... wieso hatte sie so eine Abneigung gegen ... eine Beziehung? Oder hatte sie vielleicht doch eine gehabt, in der Zeit, wo Ina und sie sich nicht gesehen hatten? Möglicherweise war sie ja in der Tat beziehungsfähig und Vincents Zukünftige hatte halt noch das alte Bild von ihr.

Menschen änderten sich stetig.

~ wir sind für immer jung, doch bleiben immer die Alten ~

... oder nicht?

Wollte er einfach mehr in Juliette sehen, weil er sie so hart begehrte, wie noch keine zuvor?

Dabei war er doch lediglich eine kostenlose Unterhaltung für sie, wann immer ihr langweilig war.

Sie wollte keine Solo-Nummer, wie sie es betont hatte. Wenn nicht er, hätte sie wahrscheinlich einen anderen mit nach Hause genommen. Er war schlichtweg verfügbar gewesen.

Mehr nicht.

Er musste sich darauf nichts einbilden.

Sein Handy klingelte. Es war Vincent.

»Ich bin nicht sauer.« , ging er schließlich dran.

»Doch das bist du. Und mit Recht.« , antwortete dieser. »Keiner kann dir vorschreiben, wen du bumst und ...« Dag hörte ihn tief einatmen. »... wenn du meinst, du musst nochmal Juliette bespringen, dann ... mach es einfach.«

»Ist Ina weg?«

»Ja.«

»Deswegen jetzt dein Wandel?«

»Nein. Ich hab' mit ihr auch nochmal darüber geredet und sie musste die ganze Zeit Alexa trösten, weil sie sich ausgemalt hat, wie ... wie Juliette auf dir reitet, okay?! Für sie ist die ganze Situation auch nicht leicht, weil sie sich wirklich schon gedacht hat, dass genau das in dem Moment auch so geschehen ist, und sie ihre Freundin belügen musste, nur um dich nicht ...«

»Nein, war es aber nicht. Wir waren feiern. Wir waren in irgendeinem Schuppen, und ... wir sind erst heut morgen zu ihr gegangen.«

»Wie gesagt, mir ist egal, wen du vögelst.«

»Ist es nicht.«

»Nein.« , gab er zu. »Ist es auch nicht. Aber ... es geht mir nicht nur darum, dass kein Heckmeck auf der Hochzeit geschehen wird, sondern ...«

»... weil du mich schützen willst. Ich weiß. Du bist mein Bruder. Du willst nicht, dass ich mich quäle, und ... ich quäle mich. Sie ... sie ... für den Moment gibt sie mir den Kick und dann folgt der Gehirnfick.«

»Genau.« , antwortete er. »Hör zu Dag, ich wünsche dir einfach keinen Gehirnfick. Ich will, das du eine wundervolle Frau an deiner Seite hast. Eine, die dich will. Die dich nicht ausnutzt, und ... du weißt, wie ich das meine. Irgendwann wirst du so eine Frau schon treffen. Da bin ich mir sicher.«

»Jaja.«

»Doch. Da bin ich mir sicher. Du musst nur die Augen offen halten. Und ... nicht auf eine fleischfressende Pflanze anspringen. Dann klappt's schon.«

»Ja ... klappt schon.« , wiederholte er und verabschiedete sich.

Er wusste, dass Vincent Recht hatte. Wenn er weiter die Venusfalle in Betracht zog, würde er nie ...

Dag blieb stehen und runzelte die Stirn, ehe er schnaufend kurz auflachte.

Juliette Morgenstern.

Der Morgenstern. Keine ... Pflanze. Der Planet. Die Venus.

Was für ein Zufall, dass sie ausgerechnet diesen Nachnamen besaß, da sie wahrlich die Anziehung, Attraktivität und Versuchung der Liebesgöttin Venus ausstrahlte ...

... und Vincent sie als Venusfalle betitelt hatte.

Genau so sollte er sie auch ansehen. Nicht als leuchtenden Planetoiden oder ... Göttin. Eine fleischfressende Pflanze war die richtige Bezeichnung sich ihr nicht mehr auf diese Art zu nähern. Schließlich nuckelte man ja im gleichen Sinne nicht aus einer Flasche, auf der in großen Lettern GIFT vermerkt war.

Wenn er es schaffte Juliette als ... Gefahr für ihn anzusehen, müsste es klappen.

Er war optimistisch.

Wieso sollte er es nicht hinbekommen?

Ihm wurde schließlich jetzt mehrmals gezeigt, dass er nur für Orgasmen gut war und nicht für mehr.

Er öffnete seine Haustüre, nachdem er endlich mal zu Hause angekommen war, nach seiner langen Reise, und ging die Stufen hinauf ... als er stutzig stehenblieb. Alexa saß auf der obersten ... direkt neben seiner Wohnungstür ... mit dem Kopf an die Wand gelehnt und schlief.

Er überlegte für einen minimalen Moment sie da liegen zu lassen und still und heimlich in sein Heim zu treten. Doch bekam er das nicht übers Herz.

Dag hockte sich hin und streichelte mit zwei Fingern kurz über ihre Wange. »Hey. Wach auf.«

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