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»Du bist so ... hast du irgendwelche Muntermacher genommen?« , fragte Vincent, als er in Dags Gesicht sah, nachdem dieser ins Studio kam.

»Wie kommst'n darauf?«

Er betrachtete ihn weiter und schüttelte dann den Kopf. »Ach ja. Termin steht. Winter-Hochzeit. Ina will es schön winterlich und hofft auf Schnee.«

»Echt? Wir leben in Deutschland. Das wird eher Matsch mit Streusalz.«

»Warten wir mal ab. Vielleicht haben wir ja Glück.«

»Und ... Baby?«

»Nichts Baby.«

»Ich mein', ob das Thema nochmal aufkam?!« Dag setzte sich im Schneidersitz auf die Couch.

»Nein. Alles gut.«

»Dann is' ja alles Tutti.«

»Und ... bei dir ... anscheinend auch?! Oder ... täusche ich mich?«

»Ja, alles bestens.«

»Was wollte sie machen?«

»Wer? Juliette?«

»Nein. Die Weihnachtsfrau. Natürlich Juliette. Ihr wart doch ... verabredet.«

»Ja. Ehm ... wir ... wir war'n bei mir.«

»Okay. Und was habt ihr gemacht?«

»Ehm ... einen ... Film geguckt.«

»Okay. Also auf entspannt zu Hause?«

Dag nickte. »Ja. Könnte man so nennen.«

»Und wann ist sie gegangen?«

»Eben.« , gab er fast ohne Ton von sich, nachdem er einige Sekunden still gewesen war.

Vincent setzte sich ebenfalls hin und runzelte die Stirn. »Ich dachte, ihr wolltet euch gestern Abend treffen?«

Dag nickte. »Ja. Haben wir.«

»Und ... sie ... ist erst am nächsten Tag zur ... Mittagsstunde ...« Vincents Miene änderte sich, als er es checkte. »Nein. Du hast direkt wieder ...«

»Das war ihre Idee, also ... ich meine ...«

»Ihre Idee? Sie hat vorgeschlagen, bums mich doch?!«

»So in der Art. Sie ... sie meinte, sie würde gerne zu unserer Freundschaft noch ein Plus hinzufügen.«

»Freundschaft plus?«

Er nickte erneut. »Ja.«

»Das willst du doch gar nicht.«

»Aber das weiß sie ja nicht.«

»Aber damit steuerst du doch eine komplett andere Route.«

»Jein.« , äußerte sich Dag dazu. »Die Strecke läuft irgendwann zusammen.«

»Ich glaube eher, du drehst ein paar Runden zu viel im Kreisverkehr und findest die Ausfahrt nicht.«

»Nein, das wird schon. Sie ist halt ein sehr ...«

»Dag, du ... für mich hört sich das eher nach Ausnutzen an.«

»Nein. Ist es nicht.«

»Ina hat erzählt, dass sie immer nur darauf aus war. Lediglich Sex. Nie auf etwas Festes.«

»Und? Das heißt ja nicht, dass sie das ein Leben lang so weiterführen wird.«

»Was hat sie denn gesagt? Hat sie gesagt, lass uns vögeln und schau'n, wie es sich entwickelt?«

Dag dachte nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein, nur halt ... das sie ein Plus hinzufügen möchte.«

»Und Klein-Dag stand direkt einsatzbereit parat.« , kommentierte er.

»Ist es verwerflich, dass ich extrem auf sie abfahre, aber sie dennoch auch kennenlernen will?«

»Nein, du kannst bumsen, wen du willst. Du kannst meinetwegen Rudelbumsen durchführen. Mir geht es lediglich darum, dass du nicht auf die Schnauze fällst.« Vincent wurde minimal lauter, als er ihn belehrte. »Zieh' meinetwegen dein ... Freundschaft plus das Plus durch, aber ...«

»Es heißt nur Freundschaft plus.« , unterbrach Dag ihn. »Plus und Plus ergibt Minus. Dementsprechend wäre es Freundschaft Minus, und ...«

»Schnickschnack. Pillepalle.« , fiel er ihm nun ebenso ins Wort. »Was ich sagen will, ist, mach', wenn du meinst, aber heul' nich' rum, wenn du danach verloren im offenen Meer ohne Route unterwegs bist, weil du lediglich dafür da warst, um mal abzutauchen, aber nicht um einen Hafen anzusteuern.«

»Wird schon nich'. Juliette ist ... das wird klappen.«

»Was ist mit ... Alexa?«

»Was meinst du?« Dag blickte fragend zu ihm rüber und setzte sich in eine andere Position.

»Na, ... die Möglichkeit wäre da gewesen, dass sie dich wieder mal gestalkt hätte, und werte Dame mit zerzaustem Haar aus deiner Residenz hätte flanieren sehen.«

»Dann is's so. Was soll ich tun? Enthaltsam für sie leben?«

»Nein, aber ... es ist immer noch ... diese Frau ist nicht über dich hinweg und ich denke nicht, dass du Lust hast, das sie wieder heulend und kreischend bei dir kampiert, während du vielleicht im Inneren eine andere orgelst.«

»Nein, aber ...«

»Dann versuch', es wenigstens noch ein wenig klammheimlich zu tun, bis sie es verarbeitet hat. Ich hab' für uns alle kein'n Bock auf mehr Theater. Denn Alexa wird unter der Voraussetzung dich nerven ... und meine Frau. Was wiederum mich doppelt belastet.«

»Hast du es Ina erzählt?«

»Mit euren Treffen? Nein.« , antwortete Vincent. »Nachher hätte sie mich noch gelöchert.«

»Okay.« Dags Handy gab einen Ton von sich und er sah drauf, ehe seine Mundwinkel nach oben gingen. »Siehst du.« Er präsentierte seinem besten Freund sein Display, worauf eine Nachricht von Juliette zu sehen war. »Das wird klappen. Sie will mich direkt heut Abend wiedersehen.«

»Ja. Um höchstwahrscheinlich zu vögeln.«

»Ist halt der Benefit. Auf Meeru hatten wir auch extrem viel, aber ... hier entkommt sie mir nicht.«

Vincent verzog nur leicht den Mund. Aufhalten konnte er Dag eh nicht, dennoch hatte er das Gefühl, das sein bester Freund eher einem Unwetter entgegensegelte, statt eine gemütliche Schifffahrt mit erwartendem Ziel zu erreichen.

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