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Dag hatte den Sachverhalt nicht richtig bedacht. Dem Polizisten fiel sehr wohl auf, dass er verfolgt wurde.

Dennoch ließ er es zu und ging am Zielort erst einmal zu den drei Verfolgern. »Herr Kopplin, Sie stören uns're Ermittlungen.«

Dag hörte ihm gar nicht zu, sondern sah sich auf dem großen Grundstück um, wo einzig und allein ein Haus stand. Was ihn jedoch mehr außer Fassung brachte, waren die anderen Polizeiwagen, sowie ... ein Krankenwagen. »Ist sie hier?« , fragte er mit zittriger Stimme.

»Das wissen wir noch nicht. Aber ... die Zeichen stehen gut, dass wir hier fündig werden.« Er atmete tief ein. »Von einem Nachbarn Frau Richters haben wir erfahren, dass dieses Grundstück an die Verdächtigte vererbt wurde. Genutzt wurde es nicht, aber ... sie hat Dinge in ihrer Wohnung aufgeschrieben und gekauft, die schon dafür sprechen, dass dies hier der Ort sein könnte.«

»Okay. Dann lassen Sie uns suchen.«

»Sie bleiben genau hier. Der Tatort darf nicht verunreinigt ...«

»Dag, lass sie einfach ihren Job machen.« , sprach nun auch Vincent.

»Wie kann man von mir erwarten, hier nur doof herumzustehen?!«

»Er hat Recht. Lass sie jetzt ihre Arbeit machen.« , meinte Ina beruhigend und streichelte über seinen Oberarm. »Umso schneller finden sie Juliette auch.«

Dag nickte, fühlte sich aber keineswegs wohl dabei, nicht selbst tatkräftig mithelfen zu können. Er fühlte sich ... so klein. Unbedeutend. Als wäre er ein Idiot, der wahrlich nur abwartete.

Die Drei lehnten sich an Vincents Wagen und sahen den Polizisten dabei zu, wie sie mit Hunden das ganze Gebiet durchsuchten.

Dag wurde schlecht, weil sie im Zuge dessen auch das Feld und so nicht ausließen. Glaubten sie, vielleicht Juliette nicht mehr lebend vorzufinden?

Sein Blick fiel zu dem Krankenwagen und sein Herz raste wie verrückt.

Was war, wenn er nicht mehr von Nöten sein würde?

Er schloss die Augen und versuchte, sich auf etwas Positives zu konzentrieren. Negative Gedanken zogen im Grunde nur Negativität an, und die konnte Dag jetzt keineswegs gebrauchen.

»Wusstest du von dem Haus?« , fragte Vincent seine Frau.

»Nicht so ganz. Alexa hatte mal erwähnt, dass ihr etwas hinterlassen wurde, aber sie erzählte Mist von wegen Dag würde mit ihr einziehen. Und so weiter.« , antwortete sie. »Deshalb war das für mich eigentlich kein Thema. Bin von einer verwahrlosten Wohnung ausgegangen und hatte mir da nur gedacht, da hätte sie auch das Erbe ablehnen können.«

Dag sah sich um. Das Haus war wahrlich eine Ruine. Alles müsste neu gemacht werden. Von der Fassade angefangen. Die Felder waren hoch bewachsen. Im Grunde war hier schon seit Ewigkeiten nicht mehr dran gearbeitet worden.

Hatte sie dies bereits früher geplant und deshalb dieses Haus in Anspruch genommen?

War er so blöd gewesen und hatte nicht gemerkt, dass sie gefährlich werden könnte?

Dass Alexa nicht ganz gar war, hatte er ja bereits früh bemerkt, aber ... dass sie so etwas tun würde, damit hätte er nie gerechnet.

Noch mehr bereute er die kurze Beziehung mit ihr ... sowie das letzte Mal, wo er sie ...

Dag verzog sein Gesicht.

Ja, er hatte keine Erinnerung so richtig daran, dennoch ... vielleicht, wenn das nicht geschehen wäre, hätte er die schlimmen Folgen danach vermeiden können.

Womöglich hatte sie tatsächlich dadurch Hoffnung geschöpft, dass beide nochmal zusammenkommen würden. Das er Gefühle für sie hegte.

Hinzu kam die nicht geheimgebliebene Intimität, die er mit Juliette auf Vincent und Inas Hochzeitsfeier auf dem Dach genossen hatte.

Die Schuldgefühle zerfraßen ihn.

All seine Taten hatten quasi hierhergeführt.

»Wenn sie ... falls Alexa sie ...« Er machte eine kurze Pause, weil er es nicht schaffte, die Worte auszusprechen. »Ich werde mir das niemals verzeihen können.«

Vincent legte seinen Arm um dessen Schulter. Er sagte jedoch nichts. Dieses Mal wollte er ihm nicht wieder Mut machen, weil er nun doch Panik hatte, es könnte kein positives Ergebnis dabei herauskommen.

Selbstverständlich hatte er auch die Suche auf dem Feld und Umgebung mitbekommen. Sie suchten dort logischerweise nicht nach einer, im Gras hockenden Frau, die auf ihre Rettung wartete.

Vincent ging auch stark davon aus, das gleich zusätzlich Taucher und so eintrudeln würden. In der Nähe befand sich Gewässer und falls sie hier keine Spur von Juliette finden würden, wäre dies der nächste Bereich um sie ... ausfindig machen zu können.

Sollte zur Diskussion Stehendes jedoch der Fall sein, war er völlig ratlos, wie er Dag ablenken könnte, damit er ebendieses nicht mitbekommen würde.

Vielleicht war es echt ein Fehler herzukommen. Ina und er hätten ihn davon abraten sollen.

Dag sollte nichts hier von zur Kenntnis nehmen.

Es war ein Unterschied, ob man mitbekam, wie die Leiche einer geliebten Person gefunden wurde, oder wenn man in seinen eigenen vier Wänden saß und die Nachricht mitgeteilt bekam.

Ina griff nach seiner Hand und er streichelte mit seinen Daumen beruhigend über ihre Haut.

Auch sie hätte nicht hier sein dürfen. Juliette war ihre beste Freundin. Somit benötigte seine Frau ebenfalls nicht die kompletten Informationen und ein Bild in ihren Kopf, was sie eventuell niemals wieder vergessen könnte.

Ein Polizist kam aus einem Schuppen und winkte andere herbei. Vincent hielt Dag direkt fest, als die Worte von einem der Männer laut aus dem Mund kamen.

~ wir haben sie gefunden. ~

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