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Juliette malte an einem neuen Bild.

Abstrakt ... einfach nach ihrem Gefühl. Es war bunt. Sehr sogar.

Musik lief leise im Hintergrund. Vorhin hatte sie noch eine Diskussion mit Ina gehabt, die ihr erzählt hatte, dass dank ihr Vincent den Verdacht hegte, sie könne doch einen Babywunsch haben.

Juliette wollte nicht, dass ihre Freundin Krach mit ihrem Herzallerliebsten hatte, dennoch riet sie ihr abermals, die Wahrheit endlich anzusprechen, statt die Schuld auf sie zu schieben, auch wenn sie den Stein ins Rollen bringen musste.

Sie griff nach einem feinen Detail-Pinsel und setzte diesen an, als es an ihrer Haustür klingelte. »Fuck.« , sagte sie und legte alles beiseite.

Ein wenig wütend, weil sie gestört wurde, riss sie den Eingang auf ... und sah verwirrt auf den Lockenkopf vor ihr, der sie anlächelte. »Hi.« , grüßte Dag sie.

»Was ... was willst du denn hier?«

Er betrachtete kurz ihre von Farben besprenkelte Kleidung. »Bist du ... Ausgeh-fertig?«

»Ausgeh-fertig?«

»Ja.«

Mehr als irritiert sah sie ihn an. »Wir gehen nicht aus. Wie oft denn noch?«

»Nein nein.« Er fasste sich genierlich an den Hinterkopf. Wieso sah das auch noch so richtig süß aus? Juliette blickte extra kurz in eine andere Richtung, um nicht auf sein schelmisches Lächeln zu achten. »Kein Date. Freunde.« , sprach er weiter.

»Freunde?« , wiederholte sie erneut sein Gesagtes.

»Ja. Ich mein' du hast mir ja gezeigt, dass wir das normal angehen sollen. Erwachsen sein. Unsere Freunde heiraten. Wir werden uns also immer über den Weg laufen. Ich will einfach das wir beide den Erwartungen entsprechend miteinander umgehen können.«

Sie blickte ihn skeptisch an. »Aaaa-ha.«

»Komm schon. Gib dir 'n Ruck. Zieh' dir was an, oder ... komm so. Aber nimm dir Sportkleidung mit.«

»Seh' ich ... sportlich aus?«

»Das ist egal. Komm schon. Bitte.« Er setzte einen Welpenblick ein und sie musste direkt an ihre Worte denken, dass sie ihn nicht adoptieren würde.

Aber vielleicht hatte er ja Recht. Ihre Wege würden sich wahrscheinlich von nun immer wieder kreuzen. Nochmal mit ihm in die Kiste zu steigen hatte sie nicht vor. Möglicherweise bekämen sie es ja hin, dies normal weiterführen zu können, als wäre nie etwas geschehen. »Komm rein.« , sagte sie und trat beiseite. »Ich zieh' mir was anderes an, und ... schaue nach meiner nicht vorhandenen Sportkleidung.«

»Irgendwas Bequemes halt. Worin du dich gut bewegen kannst.« Er folgte ihr zu einer kleinen Essecke, wo er sich hinsetzen sollte.

»Ich kann mich in allem gut bewegen.« Juliette ging sofort weiter und hoffte, er würde das nicht als zweideutig ansehen. Sie schnappte sich wahllos eine Jeans und ein T-Shirt, was sie sich auch fix in ihrem Schlafzimmer überzog, nachdem sie ihre Bepinselte-Kleidung ausgezogen hatte. In neuem Outfit präsentierte sie anschließend eine Jogginghose und ein Top in ihren Händen. »Wäre das okay?«

»Jaja.« , meinte er daraufhin und hielt kurz seinen Daumen nach oben.

Juliette stopfte die Sachen in einen kleinen Rucksack. »Sagst du mir auch, wohin es geht?«

»Nein. Aber ... wird schon lustig. Glaub' mir.«

»Das bezweifle ich, aber ... ich gebe dir die Chance.«

Genau das war es, was Dag auch vorhatte. Eine Chance. Er sagte ihr zwar, es wäre auf rein freundschaftlicher Basis, was selbstverständlich keine Lüge war. Dennoch wollte er damit eher bezwecken, dass er endlich das bekam, was er wollte. Ein näheres Kennenlernen. Weitere Treffen mit ihr. Eine Chance zu haben, Juliette zu zeigen, dass er es vielleicht sogar wert war. Mit dem Ziel, dass sie mehr in ihm sehen konnte, als ein Objekt, das ihr Befriedigung geschenkt hatte.

Unmittelbar einleuchtend war er nicht direkt zu Juliette gefahren, sondern hatte tatsächlich erst eine kleine Rundreise vorgenommen, bis er sichergehen konnte, das Alexa ihm nicht gefolgt war.

Ihr wahrlich wehgetan zu haben, tat ihm logischerweise leid, aber er hatte auch nicht vor seine eigenen Wünsche dafür in eine Tonne zu werfen. Er hatte sein persönliches Leben, und er wollte diese Frau einfach kennenlernen.

Ex hin oder her.

Er wollte Juliette schon vor Alexa. Rücksicht nehmen, war da in aller Selbstverständlichkeit nicht angebracht. Dag hatte endlich eine Chance bekommen und wollte diese auch nutzen. Sie daran erinnern, wie viel Spaß sie außerhalb des geschlechtlichen Aktes hatten ... obwohl er gemeinhin genannt bemerkte, wie gern er nochmal mit ihr schlafen wollte. Allein als sie vorhin sagte, sie könne sich bewegen, hätte er bereitwillig zugestimmt, weil ihn in der Tat einige Stellungen in den Sinn kamen, wo sie ... ihren Körper mehr als nur in Szene gesetzt hatte.

»Benötige ich ... Wasser, oder so für deine sportliche Aktivität zu der du mich schleppen willst?«

Er nickte. »Ja. Wäre besser.«

Juliette schnappte sich noch eine Wasserflasche. Bock hatte sie keinen, aber ... vielleicht half es ja wirklich, wenn sie dies so handhabten. Ihr musste es ja nicht gefallen. Möglicherweise würde ihr ja der Sport auch guttun. Eine andere Art und Weise Dag und sich selbst zum Schwitzen zu bringen, ohne ... das sie dabei intim sein mussten.

Freunde halt.

Wie er es gesagt hatte.

Eine rein freundschaftliche Basis.

Dag stand auf und lächelte sie an. »Bist du so weit?«

Sie nickte und folgte ihm nach draußen. Juliette schloss ihre Türe zu und ging mit ihm hinab. Als sie unter freiem Himmel waren, schwang er sich direkt auf seinen Drahtesel, den er hier abgestellt hatte. »Ich hab' kein Fahrrad.« , sagte sie.

»Ist nicht weit. Schwing' dich hinten drauf.«

Juliettes Augenbrauen zogen sich zusammen. »Du willst echt mit dem Rad dahin?«

»Komm schon.«

Wieder dieses bubihafte Lächeln von ihm. Sie atmete tief ein und nahm dann hinter ihm platz ... ehe er losfuhr.

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