Juliette wurde wach. Ihr Kopf dröhnte immens. Ihre Haut brannte an einigen Stellen und auch sonst tat ihr recht viel weh. Eine eklige Übelkeit stieg an, woraufhin sie sich übergeben musste.
Wo war sie?
Sie erinnerte sich vage. Sie wollte Frühstück ho- ... Alexa ...
Rasch sprang sie auf die Beine und verlor direkt ihr Gleichgewicht und knallte infolgedessen auf den Hintern.
Es war dunkel, aber nicht zu sehr. Sie konnte immerhin noch etwas erkennen, denn eine Lampe spendete minimal Licht. Nicht mal gedämpft hätte man es nennen können.
War sie in einem ... Keller?
Der Boden. Das Mauerwerk um sie herum. All das erinnerte stark an einen Kellerraum ... und es stank ...
Angewidert stellte Juliette sich abermals auf die Beine. Das konnte nur ein schlechter Traum sein. Wie unrealistisch war es bitte von der Stalker-Ex des Freundes entführt worden zu sein?!
Da war eine Tür nicht weit von ihr in diesem kleinen Raum. Sofort ging sie hin und erschrak, als sie plötzlich gestoppt wurde und wieder hinfiel. Ihr Blick fiel auf ihr rechtes Bein, welches am Fußgelenk mit einem dicken Seil an einer roten Drehvorrichtung an der Wand festgemacht wurde.
Sie checkte nun erst einmal ihren Unterarm, der unter diesen Umständen eine dicke Schramme aufwies.
Diese blöde ...
Juliette atmete tief ein und fummelte nun an der Schlaufe herum. Doch ohne Erfolg. Sie bekam das Seil nicht ab. Sie stand wieder auf und testete es nun an der Vorrichtung, jedoch auch da, erlangte sie kein positives Ergebnis, weshalb sie einen wütenden verzweifelten Schrei von sich gab.
Alexa war verrückt geworden.
Anders gab es dafür keine Bezeichnung.
~ Ihr Leben. ~
Das war nicht Alexas Leben.
Und was hatte sie jetzt vor? Sie für immer hier drin lassen? Wenn Alexa sie hätte töten wollen, hätte sie das auf der Straße getan ... oder nicht?
Juliette wusste nur eines, sie wollte hier raus und ihr gegenübertreten ... ohne Waffe.
Ihr Blick schweifte weiter umher. Kein Fenster oder Sonstiges war zu sehen. Erneut steuerte sie die Türe an, der mittig eine minimale rechteckige Form fehlte.
Durch das Seil kam sie nicht bis gänzlich an den Ausgang, weshalb sie versuchte, sich zu strecken. Doch auch so gelang es ihr nicht. »Hallo?« , rief sie und lauschte.
Nichts.
»Hallo. Kann mich jemand hören?«
Nichts.
Oder?
Juliette lauschte erneut. Waren das Schritte?
»Hallo? Ist da jemand?«
Klatschte da irgendwer?
»Sieh mal einer an. Dornröschen ist erwacht.« Alexas Antlitz wurde durch das Rechteck sichtbar. »Und das ohne einen Kuss ihres heißgeliebten Prinzen.«
»Oh sieh mal an, die verrückte Bitch, die meinte, mich hier einzusperren.« , gab Juliette von sich mit der Hoffnung, sie würde jetzt keine Knarre ziehen.
Alexa lächelte breit. »Diese Bitch wird bald alles bekommen, was sie will und was sie verdient hat.«
»Du bist verrückt.«
»Ja.« , gab sie zu. »Verrückt nach Dag. Schon als ich ihn das erste Mal habe singen hören, war ich hin und weg. Und dann seine äußere Erscheinung. Ich habe noch nie im Leben einen schöneren Mann gesehen.« , schwärmte sie regelrecht.
»Du wirst ihn nicht bekommen.«
Ihre Mimik änderte sich. »Ich werde alles bekommen, denn du bist jetzt weg.«
»Nicht ewig. Du kannst mich hier nicht für immer ...«
»Da hast du vielleicht Recht. Aber wie lange wirst du wohl überleben ... ohne Wasser ... und etwas zum Essen?«
»Das ist dein Plan? Mich hier verrotten lassen?«
Alexa zuckte desinteressiert mit den Schultern. »Als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, das du versuchen wirst, einen Keil zwischen Dag und mir zu treiben. Du hast diese typische Schlampen-Aura.«
»Einen Keil?« Sie lachte kurz auf. »Zwischen dir und Dag war rein gar nichts, als wir uns hier in Berlin wiedergesehen haben.«
»Zwischen uns war immer etwas. Hat er dir nicht gesagt, dass bevor er dich wiedergetroffen hat, er mit mir ...«
»Doch. Das weiß ich.«
»Dann müsstest du ja jetzt wissen, dass es ein Leichtes für mich sein wird, ihn wiederzubekommen, wenn du gar nicht mehr in sein Leben flanierst.«
»Du solltest dringend eine Therapie machen.«
»Und du solltest schauen, nicht so viel Luft zu verschwenden. Ich bin nicht der Meinung, dass hier viel hineinströmen wird, wenn ich die Türe oben für immer schließe.«
»Karma wird dich irgendwann ficken.«
»Oh nein. Das wird Dag machen meine Liebe. Er wird mich in sämtlichen Stellungen ficken. Ich hoffe, du denkst an uns, wenn du hier elendig krepierst.« Sie winkte und ging.
»Alexa.« , schrie Juliette. »Alexa, mach die scheiß verfickte Türe auf.«
Nichts.
Die Schritte entfernten sich. Sie wurden leiser. Eine schwere Tür ging auf und erleuchtete für einen Moment das, was sich hinter Juliettes Ausgang befand.
Dann wurde es wie gehabt dunkel ... und mucksmäuschenstill.
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Mit dir sieht Berlin aus wie Paris
FanfictionSalzige Meeresluft und ein strahlend blauer Himmel. Was benötigt man mehr? Dag unternimmt mit Freunden einen kleinen Urlaubstrip auf die Malediven. Juliette, die junge Frau, die er dort kennenlernt, war nicht eingeplant, dennoch verbringt er jeden...