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»Und du warst nicht danach ... doch noch bei ihr?« Vincent hakte bei Dag nach, als dieser neben ihm im Auto, auf dem Weg zu einem anstehenden Interview war.

»Nein. Sie ist doch vor mir gegangen.« , sprach er.

»Ja. Aber ... keine Ahnung. Vielleicht habt ihr euch ja Morsezeichen gesendet, um euch draußen zu treffen, und ...«

»Nein.« Dag sah ihn trotzdem ein wenig verwirrt an. »Juliette war weg, als ich nach draußen ging ... und ich bin dann auch direkt nach Haus'.«

»Gut. Also ... gut. Es ... es ist nur zu deinem Besten, wenn du die Finger von ihr lässt. Sie ist eh ... hast du gesehen, wie sie versucht hat, mir einzureden, Ina würde sich nur anpassen?«

»Also ... nach Inas Reaktion würde ich ja eher behaupten, dass Juliette Recht hat.«

»Was? Nein.«

»Du glaubst also echt, sie wollte ihr die Terrasse zeigen Vince?«

»Nein, das glaube ich nicht. Also für wie blöd hältst du mich?« Er sah kurz rüber und konzentrierte sich wieder auf die Fahrbahn. »Ich hab' Ina, als wir alleine waren darauf angesprochen. Wie es aussieht mit ihrem Wunsch, und ... sie hat mir gesagt, dass sie keine Kinder will. Dass es damals war, und ... mittlerweile wäre sie erwachsen.«

»Und ... das haben die draußen bequatscht?«

»Denke. Keine Ahnung.«

»Hast du nicht gefragt?«

»Also die Babyfrage war mir da wichtiger Dag.«

»Und was machst du, wenn dem doch so ist?«

»Dann ... dann ... dann finden wir eine Lösung.«

»Die wäre?«

»Keine Ahnung.« Vincent wurde reflexartig lauter. »Ich mein'...« Er räusperte sich. »Ich will mir jetzt keine Gedanken darüber machen. Sie kennt meinen Standpunkt und ... sie hat gesagt, sie sieht das genauso. Also ... muss ich mir auch keine Gedanken darüber machen.«

»Okay.« Dag merkte, dass er damit einen Nerv freigelegt hatte. Vincent machte sich nämlich sehr Wohl Gedanken, sonst würde er nicht direkt so angespannt reagieren. Weshalb er nun auch ihm zuliebe das Thema wieder auf sich selbst lenkte ... und weil er doch ein wenig neugierig war. »Weißt du denn, ob Juliette irgendwas gesagt hat? Also ... mich betreffend.«

»Nein.«

»Du weißt nichts, oder ...?«

»Ich weiß nichts.«

»Denkst du denn, sie hat ... über mich ... mit ihr ... also so richtig ...?«

»Ich hab kein'n Plan wovon die reden.«

»... ich wär' so gern' ma' eine Frau.« Dag sah ihn dementsprechend an, als er dies gesanglich von sich gab.

»Du weißt, wie ich das gemeint hab'. Ich hab echt kein'n Plan.«

»Weißt du ... nur um nochmal auf das Thema generell zu kommen. Ich ... ich hab' sie kennengelernt, also ... das bisschen, was sie mir so offenbart hat. Sie ... sie gab mir irgendwie das Gefühl, das ich nicht alles falsch mache. Ich dachte, sie nimmt mich so, wie ich bin. Aber anscheinend ... hab' ich mir nur ... Dinge eingebildet.«

»Dag, sie ... vielleicht ist sie ja auf irgendeine Weise nett. Ich mein, Ina ... schwärmt von ihr. Ich werd' nicht so warm mit ihr, weil ihre Art ... sie ... sie kommt mir extrem selbstverliebt vor, und ... weißt du, allein der Spruch du wärst nichts Besonderes für sie gewesen. Da hätte ich am liebsten ...«

»Ja ich weiß, das war auch nicht toll zu hören, aber ich hab' die Nacht nur nachgedacht. Vinne ... so war sie nicht im Urlaub. Sie war viel lockerer und ... entspannter, und ... klar, das da kam auch mal zum Vorschein, wenn ich zum Beispiel über ein Kennenlernen für danach sprach oder ... keine Ahnung, aber ... ich glaube, das hier ist nicht die wahre Juliette.«

»Oder ...« Er machte eine theatralische Pause. »... sie hat dir die falsche Juliette vorgespielt, um auf deiner Blockflöte die Melodie zu spielen, die dir den perfekten Takt ...«

»Nein.« , unterbrach er ihn und schüttelte den Kopf. »Ich bin mir mehr als sicher.«

»Dag sie ... bumst nur. Das würde eher dafür sprechen, dass hier die wahre Juliette herumstreift.«

Er schüttelte weiterhin seinen Kopf. »Jeder kann sich ändern. Oder ... einer Person zuliebe ...«

»Warte Stopp. Du willst es doch jetzt nicht echt weiter bei ihr probieren?«

»Vielleicht?! Ich ... ich weiß nicht. Sie ... ich fühl' mich angezogen und ... irgendwie ...«

»Nein nein nein nein. Venusfalle. Laternenfisch. Keine Ahnung, aber sie lockt dich nur. Und dann frisst sie dich mit Haut und Haaren.«

»Und wenn's nur 'ne Schale ist?« , fragte er. »Ein ... Schutzmechanismus?«

»Für?« Irritiert blickte Vincent während der Fahrt wieder kurzzeitig zu ihm.

»Ich weiß nicht. Aber vielleicht ... Vinne, da ist irgendwas zwischen ihr und mir. Ich spüre das. Ich bin nicht blöd, oder ... naiv.« , sagte er. »Ich ... ich hatte schon Frauen, nur fürs Geschlechtliche und ... Juliette ist anders. Ja, möglicherweise lebt sie sonst so, aber ... nein, der Sex mit ihr war nicht nur reiner Sex, verstehst du?«

»Dag, wenn du nur vom Sex sprichst, dann war es auch nur ...«

»Nein. Lass mich ausreden. Wir haben nicht nur gefickt. Da war ... mehr. Wenn wir herumgealbert haben oder einfach ... weißt du, eine Nacht lagen wir am Strand, und ... wir haben die Sterne angeschaut, ich weiß wie kitschig sich das anhört, aber ... ihre Hand hat die ganze Zeit über meine gehalten. Sie hat mich gekrault. Mit meinen Fingern ... gespielt. Das ... wir lagen stumm da, haben geraucht, und ... nein. Glaub' mir, das war Juliette.«

»Du willst jetzt echt versuchen, diese, wie du denkst, Schale zu knacken?«

Dag nickte. »Ja. Halt' mich meinetwegen für doof oder naiv, aber ... ich will's versuchen.«

»Und wenn da keine Schale ist? Falls das ihr wahres Ich ist?«

»Dann hab' ich mit Zitronen gehandelt.«

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