»Das ist ...« Dag verzog ein wenig das Gesicht, als er nachdachte, nachdem Vincent ihm alles erzählt hatte. »Was hast du jetzt vor?«
»Ich weiß es nicht. Ich weiß es echt nicht. Ich liebe sie. Ich liebe sie abgöttisch. Aber ...«
»Vincent, du liebst sie und sie liebt dich. Das ist erst einmal das Wichtigste. Alles andere ist ... verhandel- ...«
»Nein ist es nicht. Ich will kein ... Ich kann damit nichts anfangen. Was soll ich denn damit? Ich mein', ... das kann ich nicht. Ich bin nicht dazu ... gebor'n. Ich weiß nicht.«
»Wenn ihr nochmal darüber redet, wird sie vielleicht ... oder in ein paar Jahren denkst du möglicherweise ...«
»Dag, ich ... ich will sie heiraten. Sie soll meine Frau werden. Wie soll das geschehen, wenn ... ich kann doch nicht abwarten, ob einer von uns eine andere Ansicht bekommt.«
»Also ... was hast du jetzt vor?« , wiederholte er.
»Ich weiß es nicht.« , gab auch er ein weiteres Mal an, ehe er laut wurde. »Fuck. Das ist so scheiße. Warum hat auch deine dämliche Bettgespielin mit dem Thema begonnen?!«
»Juliette trägt nicht Schuld daran. Den Wunsch hatte Ina ja wohl die ganze Zeit.«
Vincent rieb sich die Stirn. »Ich weiß, aber ... ich musste gerade irgendjemandem die Schuld geben.«
»Sie hat vielleicht ... damit begonnen, aber ... früher oder später wäre es eh Thema geworden, Vinne.«
»Ich weiß.« Er atmete wieder hörbar laut ein und aus. »Es gibt keine einvernehmliche Lösung.«
»Vielleicht ja doch. Wenn ihr euch zusammensetzt, in Ruhe alles ...«
Vincent schüttelte den Kopf. »Sollen wir eine Pro und Kontra Liste aufstellen?«
»Wieso nicht?«
»Weil es nicht so einfach ist.«
»Manchmal will man halt nicht dasselbe, aber ich bin überzeugt davon, das ihr beide euch stark genug liebt, um einen Kompromiss zu finden.«
»Und der wäre? Soll ich ihr als Babyersatz einen Welpen kaufen?« Er wurde leiser, nachdem er dies ausgesprochen hatte. »Ich sollte mich trennen.«
»Was?«
»Sie will ... Kinder. Ich sollte ihr die Chance geben, dass sie dies mit jemand anderen in die Tat umsetzen kann. Es wäre egoistisch von mir. Sie ... sie soll glücklich sein.«
»Ist es denn das, was du willst?«
»Sie glücklich sehen?«
»Nein, ein Leben ohne sie.«
Vincent schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Dann ... es ... es muss eine andere Lösung geben.«
»Inwiefern? Es gibt nur Entweder-oder.« , sagte er. »Sie hätte mir das nicht verschweigen dürfen.«
»Ich weiß, aber ... man entscheidet sich manchmal für irrationale Dinge, nur um die Person, die man gerne in seinem Leben haben möchte, nicht zu ... verlieren. Sie liebt dich Diggah. Das ist klar. Und ...«
»Du hast Recht.« , fiel er ihm ins Wort.
»Ja. Ich weiß. Also ...«
»Ich liebe sie. Ina meinte, sie hätte mir nie ein Kind angedreht. Und das glaube ich ihr auch. Sie hätte also mir zuliebe darauf verzichtet. Auf ihren größten Wunsch verstehst du?!« Dag nickte und Vincent sprach weiter. »Sie hält sich für egoistisch. Und das ist sie nicht. Wirklich nicht. Dass sie Juliette verboten hat, mit dir in die Kiste zu gehen, mal beiseitegestellt, aber ...«
»Sie hat es dir erzählt?« , fragte der Lockenkopf.
»Ja. Sie hat deswegen richtige Schuldgefühle. Aber sie hat wegen deines Dreierklimbims Panik, es könnte an Schärfe gewinnen.«
»Alexa ist von gar nichts Teil. Sie ist nur Zuschauer, wenn man dem einen Namen geben müsste. Ich konzentriere mich einzig und allein auf Juliette.«
»Das weiß ich. Aber das wollte ich ihr nicht genau erklären.«
»Sie hat übrigens die Nacht nicht hier geschlafen. Sie war aber bis spät nachts hier. Wir haben Mario Kart gezockt.«
»Ist das ein Synonym für irgendeine Stellung?«
»Nein, wir hatten keinen Sex.«
»Oh. Wie kommt's?«
»Keine Ahnung. Wir ... wir wollen ja auch eine Freundschaft und ... dich pimper' ich ja auch nicht.«
»Toller Vergleich. Danke.« , sagte Vincent. »Sogar doppelt danke, weil du es auch nicht in Betracht ziehst deinen Riemen in mich zu versenken.«
»Gern geschehen.« Dag grinste ihn an.
»Also ... klappt's mit deiner Reise ins ... geweihte Land?!«
»Ich denke. Sie verhält sich ... sie fühlt sich wohl, würde ich mal behaupten.«
»Das ist ... gut. Hoffe ich.«
»Ja, aber ... zurück zu dir.« , meinte der Lockenkopf. »Was hast du jetzt vor?«
»Nach Hause fahr'n. Mit ihr reden, und ...« Er stand auf. »... ihr sagen, dass ich sie liebe. Das ich kein Leben ohne sie will. Und ... Kompromisse eingeh'n setzt nicht voraus, sie müsse zurückstecken.«
»Soll heißen?« Dag stand nun ebenso auf.
»Wir heiraten. Und ... anschließend ... also ... ein Kind. Nicht mehr. Auf eins lass' ich mich ein. So viel Kompromiss ist drin. Sie wollte viele. Ich keins. Eins ist dementsprechend ein Entgegenkommen beider Seiten. Oder?«
»Wenn du damit ... klar kommst. Ein Kind ist eine Lebensaufgabe. Also solltest du dir sicher sein.«
Vincent nickte grüblerisch. »Ja. Doch. Also. Ich hab Panik. Totale Panik, aber ... ich liebe sie Dag. Und sie liebt mich. Mir zuliebe hätte sie drauf verzichtet. Also kann ich auch ihr zuliebe ... umdenken.«
»Gut. Dann ... also gratulieren kann man ja noch nicht, aber ...« Er umarmte ihn. »... wird schon schiefgeh'n.«
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Mit dir sieht Berlin aus wie Paris
FanfictionSalzige Meeresluft und ein strahlend blauer Himmel. Was benötigt man mehr? Dag unternimmt mit Freunden einen kleinen Urlaubstrip auf die Malediven. Juliette, die junge Frau, die er dort kennenlernt, war nicht eingeplant, dennoch verbringt er jeden...