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Dag setzte zum Sprung an. Er konzentrierte sich, ging mehr in die Hocke und nahm anhand seiner Armbewegung Schwung.

Zack.

Er kam spielend auf dem Mauerwerk an und grinste in Martins Richtung, der ihn dabei gefilmt hatte.

»Du hast eine Nachricht zwischenzeitlich bekommen. Sorry. Hatte nicht vor, die zu lesen.« , sagte er und übergab ihm sein Handy.

»Schon okay.« Dag nahm es und las ebenso die Mail von Juliette.

- nein, kann ich nicht. Ich melde mich später.

Ein bisschen geknickt steckte er sein iPhone weg. Nachdem Juliette eine weitere Nacht bei ihm geblieben war, hatte er die Hoffnung, sie würde auch noch die Dritte in Betracht ziehen ... aber da hatte er sich anscheinend geirrt.

Vielleicht war es auch ein Fehler, sie direkt ein weiteres Mal zu fragen.

Oder ...

... er war generell zu schnell mit allem gewesen. Möglicherweise hatte es sie verschreckt, als er die Sache mit Paris erwähnt hatte. Sie sollte sich schließlich in Sicherheit wägen und nicht seinen Plan spitzbekommen.

Sicherheit war vielleicht ein wenig übertrieben, aber er wusste ja, wie allergisch sie auf das Wort „mehr" reagierte.

Womöglich hatte er es aber jetzt versaut, weil er direkt zu ... heimisch geworden war. Obwohl ...

... Juliette hatte sich eher so verhalten.

Er runzelte die Stirn und setzte seine Wasserflasche an. Sie war locker gewesen ... fast so als wären sie ... ein Paar.

Sie kuschelte sogar mit ihm. Tat man das in einer Freundschaft plus? Er hatte ja schon lockere Dinge geführt, aber die waren nie so, wie mit Juliette. Hier war alles so intim ... und das auch außerhalb der geschlechtlichen Beiwohnung.

Er fühlte sich wohl mit ihr und Dag war sich mehr als sicher, dass es ihr nicht anders ginge.

Aber vielleicht war es doch ein Fehler mit ihr über solche Dinge zu sprechen. Möglicherweise war sie noch nicht so weit ... egal, wie sie agierte.

Er musste dringend versuchen, nicht direkt in die Vollen zu gehen ... falls es dafür nicht bereits zu spät war. Ihm wurde übel bei den Gedanken, dass er es je nachdem schon versemmelt hatte.

Die beiden Tage und Nächte mit Juliette waren so intensiv gewesen, dass es definitiv seine Gefühle für sie verstärkt hatten. Und das nicht libidinös gesehen.

Die sexuelle Spannung zwischen ihnen bestand von Anbeginn, aber dennoch spürte er, dass sie anders war als jede Frau vor ihr. In jedem Fall, dass er bei ihr anders empfand, als je zuvor in seinem Leben.

Er durfte nicht aufgeben. Selbst wenn sie jetzt vielleicht die Bremse betätigt hatte, durfte er nicht das Handtuch werfen.

Sie fühlte sich wohl, sogar wenn sie schätzungsweise dagegen ankämpfte, warum auch immer, aber ... sie waren sich beide schuldig, das, was da war, mehr zu ... ergründen.

Genau.

Falls sie jetzt den Kontakt abbrechen wollte, wären das die Worte, die er nutzen konnte.

Er musste möglicherweise ja doch mehr in die Offensive gehen, wenn sie wieder einen Schritt zurückmachte.

Vielleicht war es ja kein aufeinanderzugehen. Den Umständen entsprechend musste der andere ein paar Schritte mehr gehen, wenn sein Gegenüber mal wieder stillstand oder den Rückwärtsgang eingeleitet hatte.

Aufgeben war keine Option.

Dag hatte sie hier in Berlin angetroffen. Das war Schicksal. Es musste so sein. Sie mussten sich wiederfinden, um dem was da war eine Chance zu geben, eventuell zu ... gedeihen.

Er sollte sich die Dinge aufschreiben, damit er nicht doch mit leerem Kopf vor ihr stand, falls es zu einer Diskussion in der Art kommen würde.

Dag nahm sein Handy und sah die Mail von Juliette, die während seines Gedankenganges eingetroffen war.

- spätestens 23 Uhr will ich zu Hause sein. Ich hab morgen einen Termin bei einer Kunstausstellung und da darf ich nicht zu spät kommen. Wenn ich bei dir übernachte, komme ich sonst nicht aus dem Bett raus. 😜

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

Das war doch kein ... Stopp ... oder Rückwärtsgang.

Er musste lächeln.

Es war im Grunde ... Normalität. Sie konnte nicht über Nacht bleiben, weil sie früh raus musste. Zu ihm kommen, wollte sie dennoch.

Das war gut. Sogar sehr gut.

Dementsprechend hatte sein Gesagtes ihn nicht ins Aus befördert.

Er lächelte vor sich her. Die Route war resultierend daraus geblieben. Juliette und er waren noch immer auf demselben Weg und niemand war ausgestiegen und betrachtete ein paar Blümlein am Wegesrand.

Aber vielleicht sollte er dennoch einen Gang runterschalten. Die zwei Tage hatten sie zwar viel gelacht, erzählt und so weiter, jedoch kam es auch zu extrem viel Penetration.

Selbstverständlich war es schwer für ihn, ihr zu widerstehen, denn dafür fand er sie einfach zu anziehend. Dennoch ... musste er ein gesundes Mittelmaß finden.

Es sollte ja nicht nur Sex sein.

Sie ... sie sollte mehr in ihn sehen.

Vielleicht war es ja dann doch eine gute Idee, wenn sie bei sich nächtigte. Obwohl er liebend gerne neben ihr schlief, oder mit ihr erwachte.

Irgendwie war das wie ein kleiner Luxus.

Diese Wärme und Verbundenheit ...

Auf irgendeine Weise schlief er besser, wenn sie da war.

Eventuell bildete er sich das auch nur ein, aber ... es war ein schönes beruhigendes Gefühl, sie da zu haben.

Es gab nie eine Lücke zwischen ihnen. 

Wenn sie gemeinsam einschliefen, und das war bereits auf Meeru so gewesen, lagen sie dicht beieinander ... oder sogar aufeinander.

Am liebsten schlief er hinter ihr. Ihre Kehrseite an seinen Körper ... der Rhythmus ihres Atmens. Seine Arme, die sie festhielten ... als könne er sie dadurch irgendwie Aufhalten ... wegzulaufen.

»Wolltest du nicht noch eine Aufnahme?« , fragte Martin unerwartet und holte Dag somit in die Gegenwart.

»Ja. Sorry. Bin abgedriftet.« Er schrieb Juliette schnell zurück, dass alles so laufen könnte, wie es für sie am angenehmsten war. Dann übergab er seinem Freund sein iPhone und machte sich für eine nächste Darstellung bereit.

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