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Vincent beobachtete nun schon einige Minuten Alexa, die bei sich zu Hause war. Durch ein großes Fenster hatte er einen guten Einblick.

Ob ihr das bewusst war?

Von Ina hatte er vor nicht allzulanger Zeit eine kurze Rückmeldung erhalten, dass er darauf aufpassen solle, dass Alexa nicht verschwand.

Mehr Infos hatte er seitdem nicht erlangt, außer das Dag und seine Frau auf dem Weg zu ihm waren.

Die letzte Mail hatte Ina erst gar nicht mehr angesehen.

Vielleicht fuhr sie auch?!

Auf jeden Fall mussten sie bestimmt Informationen erhalten haben, sonst hätten sie ihn schließlich abkommandiert von seinem Posten, statt ihn hier warten zu lassen.

Das war zumindest ein gutes Zeichen, als das sie wieder bei null waren.

Womöglich hatten sie bereits einen Anhaltspunkt, wo Juliette steckte.

Vincent hoffte, dass ihr nichts geschehen war.

Er checkte gerade sein Handy, als er irritiert auf die drei Polizeiwagen sah, die in die Straße einfuhren und fast neben ihm hielten. Derangierter wurde sein Blick, als er Dag und Ina auf einem der Rückbänke registrierte.

Sofort stieg er aus.

Was war hier los?

»Ist sie zu Hause?« , fragte seine Frau, als sie ausgestiegen und zu ihm gerannt kam.

Er nickte. »Ja. Sie ist oben. Was habt ihr herausbekommen?«

Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie zwei Polizisten Dag davon abhalten wollten, ebenso in das Gebäude einzutreten, welches ein paar uniformierte Männer bereits betreten hatten. »Was ist los? Was habt ihr herausbekommen?«

»Alexa saß drei Jahre wegen Stalkings eines Schauspielers. Sie hat versucht, eine damalige Kollegin des Mannes anscheinend tätlich anzugreifen.«

»W-w-w-was?«

»Ja, als wir ihnen von unserer Vermutung berichtet hatten, und sie sich ihre Akte angesehen haben, sind sie nun der Meinung, das unsere Befürchtung möglicherweise wahr sein könnte.«

»Juliette ist bestimmt nicht oben. Also ich hab nicht zu allen Zimmern Einblick gehabt, aber ... Alexa backt, glaube ich gerade.« Er sah nochmal zu Dag, der immer wieder wohl versuchte, in das Gebäude zu gelangen. »Lass uns zu ihm.«

Mit Ina ging Vincent schnellen Schrittes dahin. »Das ist meine Schuld. Ich hab' diese Geistesgestörte in mein Leben gelassen und gleichzeitig Juliette in Gefahr gebracht.« , sagte er.

»Nein, Dag. Du trägst keine Schuld. Keiner von uns wusste, wer oder was sie ist. Wir haben sie dir vorgestellt. Wir müssten ...«

»Ihr habt keine Schuld. Ich hätte früher alles beenden sollen. Ich hätte meinem Instinkt trauen müssen, statt Reue zu empfinden, weil ich nicht das für sie empfunden habe, was sie gerne gehabt hätte.« Dag zuckte, als sie Geschrei von oben vernahmen. Sein Blick fiel zum Eingang, doch da standen zwei Polizisten, die ihm kopfschüttelnd signalisierten, dass er damit alles gefährden könnte. »Was ist, wenn es schon zu spät ist? Ich ... ich werde mir das niemals verzeihen, wenn ...«

»Dag, sie wird gefunden. Mach' dir kein'n Kopf. Es wird alles gut werden.« Wieder machte Vincent ihm Mut und abermals hoffte er, dass er Recht behalten würde.

Das Geschrei und Alexa wurde lauter und lauter, bis sie schließlich in Handschellen abgeführt wurde. Ihr Krakeel endete jedoch abrupt, als sie Dag erblickte. Sofort lächelte sie. »Schatz, ich hab' gebacken. Nur für dich. Damit du siehst, was für eine gute Frau ich für dich sein werde.«

»Wo ist Juliette?« Der Lockenkopf sah, wie auch der letzte Polizeibeamte das Gebäude verließ, doch seine Freundin war nicht zu sehen.

»Vergiss sie. Ich bin besser für dich.« , zischte sie, als sie zum Wagen gebracht wurde und kurz danach auch sofort zu Schreien begann, nachdem man sie ins Innere des Autos steckte.

Ein Polizist, mit dem sie des Weiteren das Gespräch gehabt hatten, kam zu Dag und seinen Freunden. »Wir gehen schwer davon aus, das Frau Richter in die Sache verwickelt sein könnte.« Er hielt Dag ein Foto in einer Plastiktüte hin. »Ist dies ihre Freundin?«

Auf dem Bild war eindeutig Juliette zu sehen. Jedoch war dieser Schnappschuss anscheinend heimlich aufgenommen. Ihr Gesicht war mit einem roten Edding mit einem X versehen und RIP stand anliegend geschrieben. Dag nickte. »Ja. Ja das ist sie.«

»Frau Richter hat einen ... sagen wir mal Altar errichtet. Lauter Bilder von Ihnen. Zusammenschnitte, wo sie ihren Kopf daneben geklebt hat und und und. Diese Frau ist definitiv besessen von Ihnen.« Er übergab das Beweismittel einen Kollegen. »Wir werden beim Verhör nun versuchen den Aufenthaltsort von Frau ... Morgenstern herauszufinden. Des Weiteren werden wir die Wohnung hier noch weiterhin auf den Kopf stellen, um eventuell einen Hinweis zu ergattern. Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn wir näheres wissen, werden wir es Ihnen mitteilen.«

»Ich ... ich soll jetzt doof rumsitzen und abwarten?« Verständnislos sah er ihn an.

»Sie müssen sich ein wenig in Geduld fassen Herr Kopplin, und uns, uns're Arbeit machen lassen.«

»Abwarten und Tee trinken. Wie toll.« Der Sarkasmus war nicht zu überhören. Er blickte in den Wagen, wo Alexa ihn anlächelte, als wäre rein gar nichts geschehen. »Lassen Sie mich mit ihr reden. Ich werde ...«

Der Polizist schüttelte den Kopf. »So geht das nicht. Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir neue Informationen haben.« Er entfernte sich mit diesen Worten von den dreien.

»Das war's. Ich soll jetzt echt abwarten?« Dag sah Vincent an.

Der legte seine Hand auf dessen Oberarm. »Juliette wird gefunden. Bleib' positiv.«

Leichter gesagt als getan.

Dag sah dem Wagen hinterher, in welchem sich Alexa befand, und der nun wegfuhr.

Wie psychotisch war sie wirklich?

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