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Dag ging es nach ein paar Wochen endlich wieder einigermaßen gut. Die letzten Tage waren irgendwie erfrischend gut gewesen.

Beruflich.

Privat.

Sport.

Vielleicht war es wirklich nur ein minimaler Schub gewesen. War ja nicht das erste Mal in seinem Leben.

Heute war Ina und Vincents Verlobungsfeier.

Selbstverständlich war auch Alexa im Saal anwesend, doch er versuchte, so gut, wie es nur möglich war, seiner Ex aus dem Weg zu gehen.

Ina konnte verstehen, weshalb er es mit ihr beendet hatte und hatte demzufolge auch ein ernstes Wörtchen mit ihr geredet. Was sie dazu veranlasst hatte, ihm einige Tage aufzulauern und sich nochmal für alles zu entschuldigen.

Jedoch ohne Erfolg.

Die Entschuldigung nahm er an ... aber mehr auch nicht.

Dag hatte darauf keinen Bock. Da war er lieber alleine, als auf solche Eifersuchtsattacken reagieren zu müssen.

»Jetzt zieht eure Verlobung aber nicht endlos in die Länge.« , sprach Dag, als Vincent und Ina bei ihm an der Theke standen.

»Nein. Nein. Keine Sorge. Wir müssen halt gucken, wie wir das genau über die Bühne bringen, aber ... wird schon.« Sein bester Freund lallte bereits ein wenig.

Dag trank an seinem Bier. »Hört. Hört. Da bin ich ja mal gespannt.« Ina blickte sich andauernd um. »Wen suchst du?«

»Tizzy. Sie ... sie ist eine Freundin von mir. Also wir waren zusammen in der Grundschule bis zum Abi. Sie hat Kunst studiert und wir haben uns danach immer seltener gesehen. Vor Kurzem ist sie aber in die Nähe gezogen und durch Zufall hab' ich sie beim Bäcker angetroffen. Gott. Wir haben so viele Dinge erlebt. Euer das-erste-Mal-blau und und und, das trifft genau auf uns beide zu.«

»Ach und du hast sie direkt eingeladen?«

»Ja ja. Hat sie.« , sprach Vincent. »Aber ob das so eine gute Idee war, weiß ich noch nicht.«

»Weil?«

»Na ja, ich hab' da Geschichten gehört, die mir nicht so ...« Vincent wurde von seiner Verlobten leicht geschubst, als sie lachte.

»Du spinnst. Das war damals. Und sie war schlimm ... nicht ich.«

»Zeig' mir, wer deine Freunde sind, und ...«

»Ach papperlapapp.« , unterbrach sie ihn.

»Hi Dag.« , kam leicht zögerlich von seiner linken Seite, als Alexa sich Schritt für Schritt näherte.

»Ehm. Hi.« Er lächelte ihr zu. Schließlich wollte er keinen Krach oder so.

»Wie ... wie geht's dir?«

»Gut. Danke. Selbst?« Er sah kurz zu Vincent rüber.

»Es geht. Also ... ehm ... hast du ... hast du vielleicht Lust, wenn wir ...?«

»Nein.« Ihm war egal, was sie sagen wollte. Dag hatte in der Tat auf nichts Lust mit ihr. War er deswegen gemein? Inas Blick zeigte ihm, er solle netter sein. Dabei war er es doch.

»Aber ... wir könnten doch kurz ...«

Dag schüttelte den Kopf. »Ich geh' eine rauchen.« , sagte er und blickte Alexa an. »Alleine.« Er betonte es mit Absicht und hoffte, sie würde ihm nicht nachrennen.

Er war nicht böse, aber man sollte auch verstehen, dass er echt keine Lust auf Diskussionen et cetera hatte. Sie hat ihm kein Vertrauen geschenkt. Zudem kam, dass er sich endlich mal wieder gut fühlte. Da wollte er erst Recht keinen Gedankenfick mehr.

»Sie ist heulend weggerannt.« , gab Vincent von sich, der den Außenbereich nun auch betrat und näher zu Dag ging.

»Das ist nicht meine Schuld.« Er zündete sich seine Kippe an.

»Ich weiß. Ina ... sie ist auch nicht sauer auf dich. Ich wollt' halt nur, dass du es weißt.«

»Es wurde alles gesagt. Ich kann ja jetzt nicht ein Leben lang darauf achten, das für sie alles so läuft, wie sie es will.« , sagte er. »Wir waren kurz zusammen. Jetzt getrennt. So ist das halt.«

»Ja. Du hast auch Recht. Ist halt nur blöd, wenn ... wenn man sich nicht richtig aus dem Weg geh'n kann.«

»Ja. Ich weiß. Aber ... dann stellt mir auch bitte keine Freundin von Ina mehr vor. So sind wir alle auf der sicheren Seite.«

»Wäre ein Anfang.«

»Immer sieht man sich ja nicht. Davor war sie ja auch nicht ständig da. Sonst hätte ich sie ja vorher bereits kennengelernt, oder so.« , sagte Dag, obwohl ihm längst aufgefallen war, dass sie wahrlich nun regelmäßig irgendwie dabei sein musste, sobald Ina involviert war.

Dass sie hier anwesend sein würde, war ihm natürlich sofort klar. Ina war und blieb ihre Freundin und dies war schließlich ein großer Tag für sie.

»Mensch Schatz. Hier bist du.« , erklang die Stimme der Blondine, als sie nach draußen sah. »Tizzy ist endlich da. Komm. Ich will sie dir unbedingt vorstellen.«

»Oh ja. Da bin ich mal gespannt.« Vincent schaute zu Dag. »Kommst du direkt mit, oder ...?«

»Gib mir noch 'ne Minute.« Dag zog erneut an seiner Zigarettenkippe.

Vorsichtshalber sah er nochmal zur Türe, um sicherzugehen, dass jetzt nicht Alexa ans Licht trat.

Was zum Glück nicht geschah.

Er rauchte seine Zigarette genüsslich und ohne Störung zu Ende, ehe er sich dann wieder in den Saal begab.

Vincents Kopf ragte aus der Menge empor, weshalb er auch ihn ansteuerte. Alexa schien nicht in der Nähe zu sein, aber Ina, die mit einer Frau sprach, deren Haare rotbraun zu einem Dutt frisiert waren, und die anscheinend diese Tizzy sein musste, denn Vincent wurde ebenso in das Gespräch involviert.

»... ach und das ist der allerallerallerbeste Freund von meinem Schatz.« , sprach Ina, als Dag nun bei ihnen stand. »Dag, das ist Tizzy.«

Die junge Frau drehte sich um.

»Tizzy?« Er blickte in Juliettes Gesicht, während sich eine Gänsehaut an seinem kompletten Körper bemerkbar machte.

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