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Dag wurde wach. Juliette war noch da.

Selbstverständlich war sie noch da. Es war ihr Bett. Ihr Schlafzimmer. Ihre Wohnung.

Dag fühlte sich richtig gut. Nicht nur weil die geschlechtliche Vereinigung mit ihr einfach wieder atemberaubend geil gewesen war, sondern ... sie dicht bei ihm lag. Sich völlig nackt an ihn schmiegte. Ihr Geruch. Ihre Haut auf seiner. Durchaus alles war perfekt.

Er wusste nicht mal, wie spät es war. Da sie ja am frühen Morgen angekommen waren, ging er von der Mittagsstunde aus.

Mit der Absicht, sie nicht zu wecken, streckte er sich vorsichtig, um an sein Handy zu gelangen, wodurch sie dann doch im Halbschlaf kurz aufstöhnte, sich die Decke nahm, diese zwischen ihre Schenkel legte, und sich in dem Fall umdrehte.

Statt auf sein Handy sah er unter diesen Umständen erst auf ihren Rücken ... ihre Taille ... Hüfte ... ihr nackter Po mit dem Tattoo darauf versehen.

Er biss sich kurz auf die Unterlippe und blickte dann allerdings auf sein Display. Es war nach sechzehn Uhr, doch das ließ ihn nicht die Augenbrauen zusammenziehend draufsehen. Eher die zig Anrufe und Mails, die er zwischenzeitlich bekommen hatte.

Absender: Alexa.

Sie hatte ihn mehrmals hintereinander angerufen, als hätte sie aufgelegt und direkt wieder gewählt.

Dag ging zuerst in Vincents Chat, der ihm ebenso zusätzlich geschrieben hatte und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigt hatte. Flink textete er ihm zurück.

- Mir geht's super. Erzähl' dir später alles. Ich hoffe, ihr habt noch gut feiern können. Und hör auf dich zu entschuldigen. Es war alles gut so. Das war euer Tag und es tut mir leid, was vorgefallen ist.

Na ja alles wollte er nicht bis ins kleinste Detail erzählen, aber dennoch ... musste er ihm mitteilen, was für eine tolle Nacht und tollen Morgen er mit genau jener Frau hatte, die angeblich kein Interesse hatte.

Dag öffnete nun Alexas Chat.

- Auch wenn du mich nicht sehen willst, ich muss, sonst zerbreche ich daran. Nur fünf Minuten. Bitte. Ich brauche dich.

- Ich liebe dich aus vollster Tiefe meines Herzens.

- Wo bist du? Wieso machst du deine Türe nicht auf? Ich bleibe, ich gehe nicht weg, bis du mich reinlässt.

- Wieso machst du alles so kompliziert? Meine Eifersucht muss dir doch zeigen, wie ernst es mir mit dir ist.

- Ich möchte das mit dir wieder hinbekommen.

- Dag, ich liebe dich so sehr.

Er legte das Handy weg. Es gab noch zig mehr Mails, aber er hatte keine Lust, sich die alle durchzulesen. Isoliert betrachtet wurde alles gesagt. Sollte er ein schlechtes Gewissen haben, die Nacht mit Juliette verbracht zu haben? Er fand nicht. Juliette war nicht der Grund der Trennung gewesen. Es war schlichtweg ihr Verhalten ... ihre Eifersucht ... aber im Übrigen das nicht die Gefühle aufgetreten waren, die für eine Beziehung wenigstens normal erscheinen würden. Somit war es auch seine Schuld, ihr irgendwie Hoffnung gegeben zu haben.

Dag nahm sich vor, sich deswegen bei ihr zu entschuldigen.

Doch nicht jetzt.

Er drehte sich zur Seite und streichelte sanft die seitlichen Rundungen von Juliette nach. Er ließ den Blick nochmal über ihren Körper gleiten, ehe er ihre rotbraunen Haare beiseiteschob und leichte Küsse auf ihrer Schulter vornahm.

Augenblicklich rutschte sie näher an seinen nackten Körper.

Sie war also definitiv wach und genoss seine Berührungen und Küsse momentan. Seine Zunge glitt somit ihren Hals hinauf zu ihrem Ohr. Sie seufzte leicht und rieb ihren Po an seiner Männlichkeit.

Dag fasste ihre Hüfte und bewegte sie zu seinem Takt, ehe er vor lauter Begehren in ihr Ohr stöhnte. Er vernahm sofort ihr leichtes Lachen, bevor sie sich umdrehte und ihn küsste.

Dag ließ sich von ihr auf den Rücken drehen und sah anschließend hin, als sie den Kuss unterbrach und mit ihrer Zunge seinen Oberkörper hinunter leckte. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet und er war sich mehr als sicher ein freches Grinsen zu erkennen, als sie seine Männlichkeit in die Hand ... und im Anschluss daran in den Mund nahm.

Er stöhnte auf und genoss dieses Gefühl.

Ihre Zunge berührte wahrlich jede Stelle und ihre Hand tätigte einfach das perfekte Tempo ... bis sie wieder nach oben zu ihm kam. »Fick mich.« , flüsterte sie in sein Ohr.

Das musste sie ihm nicht zweimal sagen.

Dag packte sie und legte sie auf den Rücken, ehe er sich zwischen ihre Beine kniete und das Präservativ entgegennahm, welches sie ihm bereits hinhielt.

Die Verpackung biss er mit den Zähnen auf und streifte sich das Kondom über seine knüppelharte Erektion.

Juliette bewegte sich bereits vor lauter Lust.

Dag legte sich auf sie ... die Unterarme aufgestützt und betrachtete ihr Gesicht. Sie winkelte längst die Beine an und zog sie mehr hinauf, ehe sie seinen Körper damit umklammerte. Ihre Hände umfassten seinen Nacken ... Dag küsste sie und drang zeitgleich in sie ein.

Ihr Stöhnen ... ihre heiße Feuchtigkeit ... oder wie sie ihn in Hitze dabei ansah, Dag wusste nicht genau, was es war, aber ... so eine Intensität wie mit Juliette, hatte er noch nie beim Akt verspürt.

Es musste nicht mal schnell gehen. Sie hatten längst alle Varianten ausprobiert. Dag merkte ihren ankommenden Höhepunkt, denn sie zuckte dabei schon im Voraus leicht ... ihre Muskeln pumpten um seinem Phallus herum ... ihre Nägel krallten sich in seinen Rücken ... und da kam bereits das erwartete ... 'tschi von ihr.

Leise ... süß ... knuffig ...

Wie man sich das Niesen eines hübschen Cartoon-Charakters vorstellte.

Das geschah ihr anscheinend immer, wenn der Orgasmus sie überrollte. Dag seiner ließ ebenso nicht lange auf sich warten und er sackte demzufolge auf ihr kurz zusammen, ehe sie ihn herunterschob. »Komm steh'auf. Ich muss auf Toilette.«

Er nahm seine vorherige Schlafseite ein und zog den befüllten Pariser aus.

»Gott, es ist ja schon voll spät.« , sprach sie, als sie wie gehabt nackt ins Zimmer tippelte und in ihrem Schrank nach Unterwäsche suchte, die sie danach in ihren Händen hielt.

»War ja auch eine lange Nacht.« , kommentierte er.

»Ja. Du musst aber jetzt geh'n.«

»Ehm ... okay. Wann ... wann sehen wir uns wieder? Hast du heut Abend Zeit? Ich mein', wir ...«

Sie sah ihn verständnislos an, weshalb er auch aufhörte zu reden. »Nein. Nicht schon wieder.«

»Was?«

»Schau' mich nicht auf die Art an.«

»Welche Art?« Er setzte sich auf und griff nach seiner Boxershorts, in die er hineinschlüpfte.

»Na diese.« Ihr Zeigefinger wedelte umher. »Du schaust mich an wie ein Hund im Tierheim, der unbedingt adoptiert werden will.«

»Was?« Irritiert sah er sie an und stand schließlich auf.

»Damit wir uns jetzt richtig verstehen. Ich adoptiere dich nicht. Das hier war lediglich ein ... ein schöner Spaziergang. Wir sind Gassi gegangen. Ein paar Runden mehr als es ursprünglich sein sollten, aber ... mehr nicht.«

»Juliette, ich wollt' dich nur nach Möglichkeit ...«

Sie erhob ihre Hand. »Du gehst jetzt besser. Ich hab' noch viel zu tun.«

Er atmete tief ein und zog sich den Rest seiner Klamotten an, während sie bereits wieder in das Badezimmer gegangen war. Er hörte die Dusche anspringen und verließ somit die Wohnung.

Positiv, wie anfänglich gedacht, war das wohl doch nicht verlaufen.

Mit dir sieht Berlin aus wie ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt