Kapitel 2: Weg in das neue Leben

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Ich stand nun vor allen Soldaten. Es waren ungefähr 10 mit dem Hauptgefreiten. Ich würde am liebsten mich verkriechen. Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Auch wenn sie recht freundlich wirken, ist es unangenehm.

,Schaut nicht so blöd, ihr Blagen. Kümmert euch um euren Kram." gab der Hauptgefreite von sich und schaute alle böse an. Alle sahen sofort weg.

,,Wir machen uns auf den Rückweg. Bereitet die Pferde vor." sagte er streng. Die Soldaten nickten und führten die Anweisung aus.

Ich fühlte mich hier überhaupt nicht wohl. ,,Bist du schonmal geritten?" fragte er mich, während er die Zügel des Pferdes in der Hand hielt.

,,Ehm, nein." gab ich kleinlaut zurück. ,,Tch, sowas." gab er von sich. Ich zuckte zusammen. Was habe ich bloß verbrochen. Ich überlegte ihn zu fragen wo er mich hinbringen möchte, entschied mich aber dagegen. Ich wartete sicherheitshalber erstmal ab. Ich kann immer noch versuchen zu fliehen.

,,Ich helfe dir aufs Pferd" sagte er. ,,Nein, bitte ich probiere es selbst. Ich bin viel zu schwer" Er seufzte. ,,Tch, so ein Quatsch." Er fasste mich an meiner Hüfte, hob mich hoch und setzte mich auf das Pferd. ,,Jetzt musst du nur noch das Bein auf die andere Seite legen", sagte er trocken. Ich wurde ganz rot. Jetzt muss er es doch gespürt haben wie schwer ich bin. Beschämt blickte ich auf den Boden. Nachdem ich richtig auf dem Pferd saß, kam er auch auf das Pferd und setzte sich vor mich. Der Körperkontakt war mir nicht angenehm. Aber was blieb mir übrig? ,,Halt dich an mir fest." gab er von sich und drehte sich kurz zu mir. Er schaute in meine Augen. Für einen kurzen Moment bemerkte ich so etwas wie Mitgefühl in seinem Blick. Vielleicht täuschte ich mich auch.

Er gab den Soldaten den Befehl zum losreiten. Die Zeit verging. Ich hielt mich an seinem Rücken fest. Er ist sehr muskulös. Seine Rückenmuskeln zeichnen sich durch das Shirt ab. Yuria, wie kannst du nur in der Situation jetzt den Mann so anschauen und auf sowas achten? Meine Güte. Vielleicht auch weil es das erste Mal ist einem Mann so nah zu sein.

Auf dem Weg betrachtete ich die Landschaft. Ich war mir sicher das wir auf den Weg in die Stadt sind. Nach gefühlt einer Ewigkeit hielten wir an und schlugen Zelte auf. Ich glaube hier werden wir noch die Nacht verbringen. Ich bekam wieder vom Hauptgefreiten den Schlafsack. Ich legte mich hinein. Er setzte sich neben mich. Ein paar Meter weiter stand eine schwarzhaarige Frau mit einem blonden Jungen. Die beiden bereiteten einen Eintopf vor. Sie schauten immer wieder rüber zu mir.

,,Wo bringst du mich hin?" fragte ich ganz leise den Hauptgefreiten. ,,Auf keinen fall in ein Bordell, falls du das glaubst." gab er zurück. Bei den Gedanken musste ich wieder zusammen zucken. ,,Warum nicht?" Er gab daraufhin ein ,,Tch, so etwas mache ich nicht. Das ist eine Hölle für eine Frau." antwortete er und schaute dabei auf den Boden.

Ich starrte ihn an. So wie er dort saß mit nach vorne gebeugten Oberkörper konnte ich seine Muskeln gut erkennen. Sein Blick war unverändert. Aber seine dominante Art gab mir irgendwie Sicherheit, dass ich mich begann wohlzufühlen.

Auf einmal schaute er rüber, grinste leicht und fragte: ,,Gefällt dir was du siehst?" Sofort war es mir unglaublich peinlich und ich errötete. ,,Es-es tut-tut mir leid" stotterte ich und war erstaunt über seine Frage.

Plötzlich standen zwei Jungs vor mir. ,,Hi ich bin Eren und das ist Armin" sagte der braunhaarige mit den hellen Augen. ,,Schön dich kennenzulernen" sagte der andere mit blonden Haaren.

,,Hey, was hab ich euch Plagen vorhin gesagt?" sagte er in einem bösen Ton und die beiden gingen sofort einen Schritt zurück und entschuldigten sich bei ihm. Er hatte wohl diese einschüchternde Art bei allen drauf.

Langsam ließen sich alle auf ihren Plätzen nieder und die schwarzhaarige Frau verteilte den Eintopf. Sie gab mir auch was und lächelte freundlich. ,,Hier iss bitte!" sagte sie und lachte.

Ich nahm den Eintopf entgegen und bedankte mich höflich. Er roch wirklich lecker. Er bestand aus Kartoffeln, Sellerie und Karotten. Dies war ein sehr bekannter und sättigender Eintopf. Jedoch dachte ich an die Worte meiner Mutter und stellte ihn zur Seite. Nach ein paar Minuten schaute der Hauptgefreite Levi zu mir und fragte warum ich nichts esse. Ich zuckte mit den Schultern und bat ihm meine Schüssel an. ,,Nein du solltest was essen, du bist zu dünn. Ich habe deine Rippen beim Hochheben gespürt." Was sagte er da? Ich wäre zu dünn? Fassungslos sah ich ihn an. Er trinkte nun aus der Schale den Eintopf und nahm sich seinen Tee vor. Ich konnte diese Worte einfach nicht glauben. Wollte er mich etwa veräppeln? ,,Nun, das was deine Mutter da von sich gegeben hat, war einfach nur Scheiße" sagte er kalt. Wie, meint er das Ernst? Unfähig saß ich immer noch vor der Schüssel.

,,Iss Yuria. Meine Güte, Mach" gab er nun genervt von sich. Er stand auf. Ich war wieder wie gelähmt. Ich schaffte ein paar Löffel zu essen, danach merkte ich schon wie satt ich war und schlief im Schlafsack ein. Der Schlafsack roch nach einem After-Shave und Tee. Es beruhigte mich.

Levi Ackerman  X Sie gehört ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt