Kapitel 40: Beerdigung ⚰️

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Ich stehe vor dem Spiegel. Meine Augen sehen so müde aus. Kein Wunder, es waren einfach nur harte Wochen, die ich hinter mir habe.
Gottseidank kann ich mit Mikasa's Schminke meine Müdigkeit vertuschen.

Meine Haare stecke ich zusammen. Als Outfit habe ich eine schwarze Bluse und schwarzen Rock gewählt.

Wenn ich an die anstehende Beerdigung meines Vaters denke, wird mir schlecht.
Warum musste er sterben? Ja, er hat einen Fehler gemacht. Und ich bin das Ergebnis dieses Fehlers. Aber dennoch, mit den Dingen die meine Mutter getan hat, hatte er nichts zutun.Wenn ich bei Anton geblieben wäre, ja dann wäre das alles wohl nicht mehr passiert. Und genau deshalb, würdigt meine Mutter mich seitdem wir hier sind keines Blickes. Ich frage mich, wann sie endlich abreißt. Ich kann es nicht ertragen.

Es klopft an der Tür.

Ich öffne sie und Mikasa sowie Eren und Armin stehen vor der Tür. Sie tragen alle schwarz und schauen mich traurig an.

,,Können wir los?" fragt Mikasa vorsichtig.

Ich nicke und lasse die Tür zu fallen.
,,Bringen wir es hinter uns." antworte ich und keiner reagiert auf meine Aussage.

Auf dem Weg zur Kirche herrscht Stille. Keiner möchte etwas sagen. Und irgendwie ist es auch gut so.


Die Kirche hier ist sehr klein. Es ist ein altes hellbraunes Gebäude, mit einem Turm, an dessen Ende ein Kreuz verziert ist. Es gibt ein großes Fenster. Die gebogene Eingangstür ist aus alten Dunkelbraunen Holz. Insgesamt wirkt das Gebäude eher deprimierend.

Vor der Kirche stehen zahlreichen Menschen, die sich auf den Weg nach drinnen machen. Viele Bekannte meiner Eltern sind da. Aber ich blicke niemanden an. Es soll mich bitte keiner ansprechen. 

Natürlich hat meine Mutter die Wahrheit verschwiegen. Offiziell heißt es dass er eingeschlafen ist und einfach nicht mehr aufwachte. Bei seinem Alkoholkonsum stellt das auch wirklich niemand in Frage. Meine Mutter würde einen Teufel tun, dass die Wahrheit ans Licht kommt, denn sie möchte unseren guten Ruf ja nicht schädigen. 

Von der Familie Schmidt haben sie nichts mehr gehört. Anton ist Tod. Irgendwie tut es mir für seine Mutter leid, denn sie ist wirklich eine liebe Frau. Aber dass die Familie Schmidt den Kriegshammertitanen bei sich hielten, spricht auch nicht gerade für ihre Unschuld.

Als ich durch die große gebogene Tür eintrete, kann ich meine Mutter und meine Schwester in der 1. Reihe vor dem Altar erblicken. Eigentlich will ich nicht zu ihnen aber mir bleibt nichts übrig.

Die Flauheit in meinem Magen steigt weiter an und am liebsten würde ich hier wieder heraus laufen.

Als meine Schwester mich sieht, nimmt sie sofort meine Hand und drückt sie. Ihr läuft eine Träne über die Wange. Ich schaue einfach weg. Ich kann das alles im Moment nicht ertragen.

Meine Mutter, dreht sich zu mir und setzt einen verachteten Blick auf. Ja, lass mich ruhig spüren, wie sehr du mich hasst.

,,Es ist alles deine Schuld, Yuria." zischt sie mich an.

,,Lass sie in Ruhe Mutter." sagt meine Schwester vorwurfsvoll. Ihre Stimme zittert.

Meine Mutter nimmt mit der flachen Hand aus und schlägt ihr auf die Wange.

,,Du bist ruhig Hina! Du hast dich da nicht einzumischen! Wehe du wirst so eine Schlampe wie deine Schwester." sagt sie leise und schaut sich panisch um, ob jemand ihren ,,Ausrutscher" gesehen hat.

Aber alle Menschen sind zu sehr beschäftigt mit sich selbst und der beschissenen Kirche. Gottseidank.

Hina fasst sich ins Gesicht und weint.

Levi Ackerman  X Sie gehört ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt