Kapitel 28: Flucht und Verfolgung

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,,Woher weiß ich dass ich dir vertrauen kann, Levi?" sage ich und wische mir die Tränen mit meinem Handrücken aus meinem Gesicht.

,,Woher wusstest du überhaupt das ich hier bin?" frage ich ihn und schaue ihn an.

Sein Blick ist unverändert. In seinen Augen spiegelt sich die Wut die ihn erfüllt.

,,Wir haben Kontakt aufgenommen zu deiner Schwester Hina. Heimlich natürlich. Sie hat uns von allem berichtet, daher wussten wir genau wo du dich befindest und wann du hier ankommst. Wir sind zu acht hier hin geritten, um dich zurück zu holen." erklärt er und schaut mich mit seinen dunklen Augen an.

,,Es tut mir so Leid. Ich wollte dich nicht belügen. Von Anfang an. Ich habe keine Wahl gehabt. Aber ich habe nicht nur mit dir geschlafen, weil ich es musste. Ich habe wirklich was empfunden." sagt er und sein Blick verändert sich schlagartig. Er wirkt traurig und niedergeschlagen.

,,Du gingst mir seit unserem ersten Augenblick nicht mehr aus meinem Kopf, Yuria. Und das war dass schlimmste. Denn ich wusste die ganze Zeit, dass ich dich verletzen werde, obwohl ich es nicht wollte." sagt er und beißt sich auf die Lippen.

Unterdrückt er gerade Tränen?

,,Ich konnte den Befehl von Erwin nicht ablehnen, nicht ich, als Soldat und Kommandant der Spezialeinheit. Erwin hatte auch keine Wahl, er musste mir den Befehl geben, denn es steckt so viel dahinter." sagt er und die Wut zeichnet sich wieder in seinem Gesicht ab.

Plötzlich hören wir laute Schläge auf die Türe. Ängstlich schaue ich zur Tür. Ich bin mir sicher, dass sie die Türe aufbrechen werden.

Ich hätte niemals gedacht, dass meine Schwester ihnen hilft. Aber vor allem, Levi. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass er so empfindet für mich und mich hier retten möchte.

,,Warte" sage ich und springe auf. Ich hole schnell aus meiner Handtasche das Armband, welches er mir geschenkt hat.

Dann strecke ihm ihm meine Hand hin. Er zögert nicht lange und hebt mich hoch. Ich kralle mich an ihm feste und er steigt aus dem Fenster.

Im nächsten Moment spüre ich den Windzug, denn wir fliegen gemeinsam in die nächsten Baumkronen, um von hier zu verschwinden.

An ihm festgeklammert spüre ich wie eine Wärme in mir aufsteigt und ich froh bin bei ihm zu sein. Ich habe ihn schrecklich vermisst. Erst jetzt wird es mir klar.

Nachdem wir über das Gelände der Schmidt Familie geflogen sind, ertönen von hinten laute Geräusche und Lichter.

,,Sie mobilisieren Soldaten, scheiße. Sie haben bemerkt das eingebrochen wurde." analysiert Levi die Situation. ,,Die sind wohl doch nicht so dumm wie Scheiße wie ich dachte." sagt er in einem verachteten Tonfall.

,,Yuria, da unten sind die anderen." sagt er zu mir und ich schaue nach unten.

Tatsächlich, je näher wir uns nähern kann ich die anderen erkennen. Es ist Hanji, Armin, Mikasa, Eren, Sasha, Connie und Jean. Unglaublich dass sie alle dabei sind.

Als wir auf dem Boden landen, setzt mich Levi sanft ab.

,,Yuria! Gottseidank bist du wohlauf" sagt Armin. Mikasa nimmt mich sofort in den Arm.

,,Yuria, du gehst mit Mikasa aufs Pferd. Ihr reitet schonmal vor. Wir werden sie hier aufhalten." gibt Hanji mir den Befehl.

Ich nicke und halte Mikasa weiter im Arm. Ich bin so froh sie zu sehen. Sasha umarmt mich auch.

,,Hey, keine Zeit hier für sowas, beeilt euch!" ruft sie nochmal nach.

Und schon setzen Mikasa und ich uns auf's Pferd und reiten davon.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Levi und die anderen es schaffen, sie aufzuhalten.


Erzähler-Sicht

,,Und Shorty, konntest sie wohl überzeugen? Hab ich dir doch gesagt. Hättest dir gar nicht den Kopf so zerbrechen müssen." sagt Hanji, während sie auf Levi zugeht.

Er jedoch schaut fokussiert in die Ferne und beobachtet die aufkommenden Soldaten der Familie Schmidt.

,,Wir halten uns an unseren Plan. Eren, nur im Notfall verwandeln." Levi dreht sich zu ihm herüber und Eren nickt ihm zu.

,,Los Leute, in die Baumkronen. Auf mein Zeichen starten wir den Überraschungsangriff." sagt Levi und alle folgen seinem Befehl.

Alle sind nun in den Baumkronen verteilt und warten auf Levi's Befehl. Sie werden sie von oben mit ihren Klingen angreifen und so versuchen, Zeit für zum Abhauen zu schinden.


Yuria's Sicht

,,Yuria, geht es dir gut?" fragt mich Mikasa besorgt, während wir vorreiten.

,,Ja, danke." sage ich ihr von hinten ins Ohr.

,,Ich habe dich schrecklich vermisst und mir große Sorgen gemacht. Ich habe erst im Nachhinein die Wahrheit erfahren." sagt sie mitfühlend. ,,Erst war ich und die anderen so wütend auf den Hauptgefreiten und Kommandant Smith, auch wenn beide unsere Vorgesetzten sind. Aber als Hanji uns die Macht deiner Familie erklärt hat und um wieviel Geld es ging, verstanden wir was los ist. Die beiden waren selber Opfer eines skrupellosen Plans." erklärt sie mir.

,,Deine Mutter, sie ist Schuld." sagt Mikasa leise.

,,Ja, ich weiß. Und sie hat es sogar geschafft, dass ich mich selbst anfangs schuldig gefühlt habe." antworte ich Mikasa. 

,,Aber sie ist nicht meine echte Mutter, das habe ich jetzt erfahren" führe ich weiter fort.

,,Wer ist denn deine echte Mutter?" fragt mich Mikasa.

Wie aus dem Nichts ertönt ein Schuss und innerhalb von wenigen Sekunden spüre ich wie ich unsanft auf der Erde lande. Der Schmerz überkommt mich und Blut fließt mir das Gesicht herunter. Scheiße, was ist hier passiert verdammt?

Ich schaue neben mich und Mikasa hält sich ihr Bein. Aus dem Bein fließt Blut heraus und sie schreit auf. ,,Scheiße, ich wurde angeschossen" sagt sie und schreit weiter vor Schmerz.

Panisch versuche ich aufzustehen. Ich muss ihr helfen sie wird sonst verbluten. Und wo befindet sich der Feind? Was ist wenn er nochmal schießt und uns beide umbringt?

,,Ich helfe dir" bringe ich hervor und stehe wackelnd auf. Ich schaue an meinem Körper herunter. Es ist Wohl nichts gebrochen, eventuell verstaut.

Ich reiße von meiner Hose am Knöchel Stoff an und binde es um Mikasa's offene Schusswunde, um die Blutung zu stillen. ,,Mikasa, bitte bleib ruhig. Ich rette dich." sage ich mit verzweifelter Stimme und merke wie meine Hände zittern, während ich den Knoten festziehe.

Wo ist bloß der Feind? Wer hat uns angeschossen? Scheiße, wir müssen hier weg aber Mikasa kann so nicht aufstehen. Was mache ich bloß? Tausend Gedanken rasen durch meinen Kopf und die Panik steigt hoch. Ruhig bleiben, wir finden ein Weg sage ich zu mir selbst und versuche weiterhin Druck währenddessen auf Mikasa's Wunde zu bringen.

Wie kommen wir hier bloß lebend raus?


Levi Ackerman  X Sie gehört ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt