Kapitel 57: Selbstmord

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Yurias Sicht

Der Wind weht durch meine Haare, während ich im Galopp neben Armin reite.

Seitdem wir das Tor durch die Mauer verlassen haben, pocht mein Herz durchgehend. Es ist das erste Mal, dass ich vor den Mauern bin.

Ich habe wirklich Angst. Ja ich habe Petra gesehen als normalen Titan; aber hier draußen ist es nochmal anders.

Ängstlich schaue ich mich immer wieder um. Bis jetzt sind die Leuchtraketen nicht gezündet wurden, das heißt es wurden noch keine Titanen gesichtet.

,,Armin!" Rufe ich panisch.

,,Yuria. Wir schaffen das." sagt er beruhigend und lächelt mir sanft zu.

Plötzlich ein Schuss von links. Gelb.

Das heißt es sind welche gesichtet wurden aber sie greifen nicht an.

Mein Herzschlag beschleunigt sich. Wir werden durchreiten, damit es nur 1 bis 1/2 Tage dauert, bis wir am Hafen sind.

Zur Not können wir schlafen, bevor das Schiff losfährt oder auf dem Schiff.

Weitere Stunden vergehen. Es werden immer wieder gelbe Leuchtraketen gezündet, jedoch keine roten.  Armin und ich sehen Gottseidank niemanden. Wir sind im sichersten Kreis, in der Mitte. Dennoch macht mich jede verdammte Leuchtrakete einfach nur nervös.

Ich opfere mein Leben, um einen Mann zu retten, der mich zutiefst verletzt hat. Yuria, du bist einfach nur dumm. Dieser Gedanke geht mir so oft durch meinen Kopf. Doch was bisher geschah, habe ich auch nicht mehr viel zu verlieren. Meine Familie ist nicht mehr so wie vorher. Meine Schwester ist bei unserer fürchterlichen Mutter geblieben. Was habe ich noch, ausser den verdammten Aufklärungstrupp? Ich bin keine gute Soldatin wie Mikasa oder Sasha. Ich denke mein Leben wird nicht von langer Dauer sein, wenn ich hier bleibe. Damit hat Levi Recht. Scheiße, wie sehr ich ihn hasse.


Als die Dunkeleinheit eintritt, gibt Kommandant Erwin ein Zeichen, dass wir uns kurz alle sammeln sollen bei ihm. Die Einheiten reiten von außen nach innen vor, so dass wir uns alle sehen können. Jeder hat nun eine Laterne, die uns etwas Licht gibt.

,,Keine Sorge. Im Dunkeln sind die Titanen nicht so aktiv. Jedoch solltet ihr dennoch Vorsichtig sein. Wir werden Kreis nun verringern, um eine größere Lichtquelle zu haben. Verstanden?"

,,Ja, Sir." ertönt es von allen Seiten.

Bis jetzt haben wir alle wirklich Glück gehabt. Kein einziger Titan mit dem wir in den Kampf gehen mussten. Ich bin einfach nur froh.

Unsere Einheit ist nun näher zusammen gerückt, so dass wir weiter voran reiten können. Ich spüre wie meine Beine mir langsam anfangen weh zutun, sowie mein Hintern. Der harte Rücken des Pferdes ist auf Dauer unbequem, jedoch müssen wir weiter, um so schnell wie möglich voran zu kommen.

Als endlich die Morgendämmerung anfängt, bin ich auf der einen Seite erleichtert, dass die Nacht endlich hinter uns ist, jedoch beginnt nun auch wieder mein Herz zu rasen, da die Titanen wieder aktiv werden.

,,Soldaten, es ist nicht mehr weit." schreit Erwin. ,,Volle Kraft voraus!"

Er will uns nochmal motivieren, denn ich denke es können tatsächlich nur noch ca. 1-2 Stunden sein, bis wir endlich den Hafen erreichen.

Armin wirkt auch müde auf mich. Sein Gesichtsausdruck ist voller Sorge. Wir haben alle Angst, nicht rechtzeitig da zu sein.

Die letzte Stunde zieht sich wirklich wie ein Kaugummi. Die Landschaft ist flach und es ist alles durch die Sonne verbrannt. Es wirkt kahl und es sieht alles gleich aus, weshalb es den Eindruck vermittelt, das man irgendwie nicht voran kommt. Levi und Petra mussten auch diesen Weg reiten. Wie es ihm wohl dabei erging?

Levi Ackerman  X Sie gehört ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt