Kapitel 35: Erpressung

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,,Verdammte Scheiße!" schreie ich heraus.

,,Ich kläre das" sage ich wütend, doch Levi hält mich am Arm fest.

,,Nein! Warte." sagt er mit durchdringenden Blick. ,,Es ist zu gefährlich." sagt er mit ruhiger Stimme.

Doch ich reiße mich von ihm los - der Alkohol und das Adrenalin sorgen für eine unausweichlichen Mut in mir. Und Levi lässt mich sogar gehen.

Auf dem Platz steht Anton mit zahlreichen Soldaten.

Vor ihm liegt meine Mutter. Ihre Hände sind gefesselt. Sie gibt keinen Ton von sich.

Die Einheit des Aufklärungstrupps steht ihnen gegenüber. Es herrscht Totenstille.

,,Also ich wiederhole mich ja nur ungern aber was habt ihr für ein verdammtes Geschäft am laufen gehabt?" fragt Anton zähneknirschend.

,,Es gab kein Geschäft." antwortet Erwin mit klarer Stimme.

Ich renne. Das kann nicht sein. Dieses Arschloch. Ich wusste, dass er meiner Familie etwas antun will. 

,,Yuria. Bleib da stehen!" schreit Erwin. Vor Schreck gehorche ich und rühre mich keinen Millimeter mehr.

,,Ach da ist sie ja. Super, dann können wir ja ein Tauschgeschäft vereinbaren." sagt Anton grinsend, während er sich zu mir dreht.

,,Ihr habt sie ja sogar für mich richtig hübsch gemacht, vielen Dank." sagt er und grinst teuflisch in Richtung von Erwin.

Dieser lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Ich sehe die anderen. Mikasa, Eren, Armin, Connie, Sasha und Jean. Sie alle haben so viel Wut in ihren Augen.

,,Vielleicht sollten wir lieber über deine nicht mehr geheimen Titanenkräfte sprechen, Herr Schmidt." lenkt Erwin das Thema um.

,,Tja, es ist halt so. Was hat euch das anzugehen? Scheiß Militär Idioten. Ihr denkt ihr rettet die Welt, in dem ihr hinter den Mauern so fröhlich rumreitet." er stockt. ,,Ihr seid alle Idioten." sagt er abwertend. ,,Zurück zum Thema. Ich möchte einen Tausch vorschlagen."

,,Fick dich Anton Schmidt." sage ich laut. Alle schauen geschockt zu mir. Auch meine Mutter. Ihre Augen sind kalt aber tränenerfüllt. Sie hat überall blaue Flecken im Gesicht. Sie haben sie übel zugerichtet und es tut mir weh, auch wenn sie keine gute Mutter ist, sie so zu sehen.

,,Mutig." sagt er und schaut mich böse an.

,,Yuria, darf ich dich bitten,  zu mir zu kommen?" fragt er mich in einem höflich umspielten Ton.

,,Nein. Aber ich komme, dann können wir sprechen." sage ich und beiße die Zähne zusammen.

Ich gehe um ihn und meine Mutter herum und stelle mich mutig vor Erwin. Er ist schockiert, sagt aber nichts dazu.

,,Mutter, es tut mir Leid. Ich werde dich retten." sage ich zu ihr und schaue wieder Anton an.

,,Ahja, dass ich nicht lache. Du hast mich verraten." schnaubt sie. ,,Schau was du uns angetan hast!" schreit sie.

,,Du bist eine Schande für diese Familie. Und deine Taten beweisen es." sagt sie laut und versucht mich auf den Knie'n liegend anzuschauen. Selbst in dieser Situation, beleidigt sie mich.

,,Halt den Ball flach. Sie haben sie schließlich missbraucht für ihr Ego-Pläne, die völlig bescheuert waren und keinen Sinn hatten." kommt es aufeinmal von hinten. Es ist Levi.

,,Dass sie in dieser Situation sind haben sie sich selbst zuzuschreiben."" Levi schaut verächtlich nach unten, auf meine Mutter.

Ich bin erstaunt, er hat jedoch Recht. Hätte sie niemals das Abkommen mit Erwin Smith eingehandelt, wäre es nie soweit gekommen.

,,Und zu dir, Blondie." das letzte Wort betont er voller Spott. ,,Fass sie nicht an, sonst hacke ich dir nicht nur die Hände ab, sondern reiße dir jeden einzelnen Nagel heraus." sagt Levi zu ihm mit einer Eiseskälte.

,,Seid doch" mehr schafft sie nicht zu sagen, da Anton nach meiner Mutter tritt.

,,Halt deine verdammte Schnauze." schreit er. ,,Du hast uns, meine Familie, für dumm verkauft und das ganze Geld eingesteckt." schreit Anton wütend.

Er schaut verachtend zu ihr herunter und dann zu mir. Sein Blick wird weicher.

,,Ich möchte dir einen Tausch vorschlagen, Yuria. Ich lasse deine Mutter, deinen Vater und deine Schwester leben, dafür kommst du mit mir." sagt er und funkelt mich mit seinen bösen Augen an.

,,Das wird sie nicht tun." sagt Levi kalt.

Anton grinst. ,,Sicher?"

,,Thomas, hol die zwei anderen Idioten."

Ein Soldat der Einheit geht zur Kutsche und zieht tatsächlich meinen Vater und meine Schwester heraus. Mein Vater blutet stark im Gesicht und meine Schwester sieht fürchterlich aus. Ihre Kleidung ist gerissen und auch sie blutet an den Händen.

,,Vater! Hina!" schreie ich und renne auf sie zu. Jedoch hält mich von hinten Mikasa und Armin fest.

Sie beide schauen mich traurig an, besonders meine Schwester. Ihre Lippen formen ein ,,Es tut mir so Leid."

Ich spüre wie mir die Träne die Wange herunter läuft und ich am liebsten schreien will.

Der Soldat zerrt beide zu Anton und schmeißt sie auf den Boden, neben meine Mutter.

,,Wen liebst du am meisten von den drei?" fragt mich Anton spielerisch und hält die Pistole auf sie. Dabei geht er an jedem vorbei und schaut mich an.

,,Lass den Scheiß." knurre ich und merke wie ich vor Wut innerlich koche.

,,Sie wird nicht mitkommen." sagt Levi wieder. 

,,Bist du dir da sicher? Ich habe drei Geiseln. Ich meine, es ist auch ihre Entscheidung. Ihr Idioten vom Aufklärungstrupp solltet euch da heraushalten." sagt er und schaut finster zum Kommandanten Erwin.

,,Nein, wenn sie der Bevölkerung drohen und diese sogar töten wollen, geht dies uns sicherlich etwas an." sagt Erwin.

,,Yuria. Hast du dich schon entschieden?" fragt mich Anton nun ungeduldig und übergeht Erwins Worte.

Was ein respektloser Arsch. Bitte, was soll ich tun? Ich muss mit ihm mitgehen, ansonsten wird er alle umbringen. Ich kann das nicht zulassen!

,,Zu lange" antwortet er und das nächste Geräusch, welches ich höre, ist ein Schuss.

Levi Ackerman  X Sie gehört ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt