74. Alles viel zu viel

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Ich hatte keine Erinnerungen an die letzen Stunden. Was war geschehen? Ich ging die letzten Ereignisse durch. Madara Uchiha. Sakuras Liebeserklärung. Ich schoss hoch. Sofort bereute ich dies, denn die finstere Welt begann sich zu drehen. Ich legte mich wieder auf den kahlen Boden. Ich war umgekippt, ich erinnerte mich dunkel daran. 

Wo war ich eigentlich? In irgendeinem fremden Zimmer; wohl in einer weiteren Gaststätte. Ich lauschte in die Stille hinein. Da waren Stimmen in der Ferne. Wer da wohl redete? Ächzend stand ich auf, diesmal etwas langsamer.  Meine Jacke lag direkt neben mir, und ich zog sie mir fröstelt über. Mir war noch immer arschkalt. 

Die Tür war am anderen Ende des Raumes. Ich rieb mir über die Augen und griff gleichzeitig nach der Türklinge. Doch in dem Moment, als ich die Klinge hinunterdrückte, öffnete sich von außen. Dort stand jemand, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Gaara. 

Ich hatte das Gefühl ein zweites mal umzukippen. Ich öffnete den Mund immer wieder, wie ein Fisch, doch es kam kein Laut heraus. Schließlich brachte ich doch einige Worte heraus. „Gaara ... Was machst du denn hier?"

Als Antwort öffnete er nur seine Arme. Ich zögerte nicht. Er war so warm. Er war zuhause. Ich schloss die Augen und legte meine Kopf in seiner Halsbeuge ab. „Die Konferenz der fünf Kage war ein einziger Reinfall. Der Hokage zeigte sich nicht Kooperativ und verschwand, Kakashi wird diesen Danzou höchst wahrscheinlich ersetzen." Kakashi als Hokage? Irgendwie passte das. „Die restlichen Kage beschlossen, eine Allianz, eine gemeinsame Armee, aufzustellen, um gegen Madara Uchiha vorzugehen, und den achtschwänzigen- sowie den neunschwänzigen Geist zu beschützen."

„Madara Uchiha will einen Krieg, eine Allianz zu gründen war klug. Wer wird sie anführen?" Eigentlich wollte ich nicht über Politik reden. Ich wollte nur bei Gaara bleiben und den kurzen Moment der Stille genießen.

„Nach dem der Hokage die Konferenz Verließ, übernahm er Raikage das Amt des Anführers der Allianz. Er ist ein aufbrausender Mann, doch ich vertraue ihm."

„Hm" Mir brannte eine weitere Frage auf der Zunge. „Habt ihr über Sasuke gesprochen?"

Gaara zögerte. Es war kein gutes Zeichen. „Sasuke tauchte während der Konferenz auf und startete einen Angriff. Ich würde mein Leben für euch, für dich, opfern. Sollte Sasuke ein weiters mal als Mitglied von Akatsuki den alliierten Truppen entgegentreten, kenne ich keine Gnade."

„Weiß Naruto davon?" 

„Wir haben es ihm eben gerade erzählt. Er hat es nicht gut aufgenommen. Sasukes Verrat, Sasukes Dunkelheit."

„War klar. Wir haben uns ziemlich gestritten wegen ihm. Er ist nicht bereit loszulassen."

Wir verfielen in Schweigen. Ich fragte nicht wie es ihm ging. Ich fragte nicht, wie er sich fühlte. Wir lebten in Zeiten eines Krieges, die Antwort darauf war offensichtlich. 

Eine bekannte Stimme rief nach Gaara. Es war Zeit lebe Wohl zu sagen. Ich war nicht bereit dafür.  Ich wollte nicht, dass er ging, er war doch gerade erst angekommen. Ich wollte für immer hier bleiben. Er brach mir das Herz, als er die Umarmung löste. 

„Weine nicht, meine Yuna." Dabei weinte ich doch gar nicht. Ich hatte nur Staub in den Augen.  Behutsam wischte er eine Träne fort, die aus aus meinem Augenwinkel kullerte. „Mit deinem Lächeln bist du viel schöner. Also bitte tu mir den gefallen und lächle mich ein letztes Mal an."

„Sag das nicht so, als würden wir uns nie wieder sehen." Ich tat ihm den gefallen. 

Er hob meine Hände und Küste sie zaghaft. „Wenn wir uns das nächste mal wieder sehen, werde ich dir einen neuen Ring schenken. Ein Ring, den du an deinem Ringfinger tragen kannst. Natürlich nur wenn du möchtest."

Uzumaki Zwillinge || Gaara ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt