Chapter Sixteen

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Caleb

Ich konnte nicht mal ansatzweise beschreiben, wie sehr ich mich freute, dass sie meiner Einladung zugesagt hatte. Zumal diese spontan und so eigentlich nicht geplant war. Allerdings wollte ich niemand sein, den man einfach durchschauen konnte. Deshalb musste ich improvisieren. Und das mit Erfolg. Wahrscheinlich hätte ich sonst noch ewig gebraucht, bis ich mich hätte dazu aufraffen können sie endlich zu fragen. Und so hatte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. »Ich hab noch eine Frage?«, begann ich. »Welche?«, schien sie nervös, was jetzt noch für eine Einladung folgte. Ich sah die Hoffnung und die Vorfreude in ihren Augen, welche mit meinen nächsten Worten jedoch sofort wieder zerstört wurde. »Komm mit ins Wasser?«

»Also lag ich doch richtig«, musterte Autumn mich skeptisch. »Nur so halb«, konnte ich meine Finger nicht bei mir behalten und legte sie stattdessen auf Autumns rechten Oberschenkel. Mir entging nicht, wie sie zusammenzuckte, als ich die Stelle ihrer Narbe berührte. »Bitte«, leistete ich ganze Überzeugungsarbeit. »Ich kann nicht«, wandte sie ihren Blick ab und vermied es tunlichst mich anzusehen. Weil ich das nicht zulassen konnte, umfasste ich behutsam ihr Kinn und drehte ihren Kopf wieder in meine Richtung. »Warum nicht?«, fragte ich leise. Der stumme Blick von Autumn auf ihren Oberschenkel reichte aus, damit ich verstand, worum es hier ging. Die anderen hatten keine Ahnung. Und das sollte scheinbar auch so bleiben.

»Gibt es irgendwas, was dich umstimmen würde?«, sah ich ihr forschend ins Gesicht. »Nein. Tut mir leid«, schüttelte sie betrübt den Kopf. »Hast du nur die Hose mit?«, wollte ich mich nicht so schnell geschlagen geben. Anhand ihres Zögerns, wusste ich, dass sie log, als sie: »Ja« antwortete. »Wie wärs, wenn du dich erstmal umziehst und dann nochmal darüber nachdenkst. Ich glaube du verpasst was«, schien Autumn tatsächlich zu überlegen. Allen voran ihr Blick, der an meiner Brust hängen blieb. Genauer gesagt an dem Löwentattoo. »Überredet. Ich komm gleich wieder«, schnappte sie sich ihren Rucksack und verschwand mit etwas Abstand im Dickicht. Mit einem zufriedenen Lächeln erhob ich mich von der Decke und ging zurück zu den anderen.

»Ich nehme an, die Tatsache, dass Autumn im Wald verschwunden ist, bedeutet, dass sie mit reinkommt?«, wollte Tyler wissen. »Mal sehen wie weit«, lachte Reece. Damit spielte er auf Katy an. Sie hatte sich vorhin ein wenig angestellt, weil das Wasser etwas kühler war als angenommen. Während wir warteten, hatte Riley aus ihrer Tasche einen Ball geholt, den wir etwas hin und her warfen. »Wollen wir heute Abend zum Abschluss den Grill anwerfen?«, fragte Katy in die Runde. »Klingt gut. Allerdings müssen wir dafür noch was einkaufen«, wusste ich aus Erfahrung, dass Reece im Kopf eine Liste erstellte. »Dann müssen sich nur noch zwei finden, die nach unserem Ausflug zu den Autos zurücklaufen und dann noch Einkaufen fahren«, warf Tyler ein.

»Aber lohnt es sich dann überhaupt noch? Wir haben es schon fast zwei. Eh wir zurück sind, dann noch am Auto und in der Stadt. Da haben die Supermärkte doch schon längst zu«, gab Jenna zu bedenken. »Vielleicht sollten wir es dann doch lieber verschieben und grillen, wenn wir zurück in Stowe sind. Als Abschluss, bevor ihr wieder nach Burlington aufbrecht«, sah Riley zwischen Katy und Jenna hin und her. »Na gut. Auch wenn es hier definitiv romantischer gewesen wäre«, spürte ich Katys durchdringenden Blick auf mir. Anstatt jedoch darauf einzugehen, konzentrierte ich mich auf die Decken und Rucksäcke am Ufer. Bis mein Blick an Autumn hängen blieb, die aus dem Dickicht trat. Sie trug ein schlichtes schwarzes Bikinioberteil. Allerdings war es, im Gegensatz zu vielen anderen, vorne zugebunden, was mich schwer schlucken ließ.

Ein kurzer Zug an den Bändeln und schon könnte ich herausfinden, wie ihre Brüste aussahen. Welche Farbe ihre Nippel hatten. »Okay Kumpel. Ganz falsche Richtung«, meldete sich meine innere Stimme mal wieder zu Wort. Oder wohl eher schon wieder. Aber auch erst so vermehrt seitdem ich Autumn kannte. Meine Augen konnten es aber nicht sein lassen und fuhren weiter über ihren Körper. Statt dem winzigen Bikiniunterteil, welches ursprünglich dazugehörte, trug sie eine schwarze kurze Radlerhose. Die ihre Narbe wahrscheinlich gerade so bedeckte. Immerhin reichte sie nur bis knapp zur Hälfte ihres Oberschenkels. Tyler folgte meinem gebannten Blick und rief laut: »Na sieh mal an, wer da kommt«. Während er mich mit der Schulter anstieß und nur für mich hörbar: »Du stehst auf die Kleine«, flüsterte. »Was?«, drehte ich mich halb zu ihm.

Glowing DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt