Chapter Fifty Five

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Autumn

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich eine gewisse Leere in mir. Es war aber keine schlechte. Eher im positiven Sinne. Und sie rührte daher, weil Caleb nicht mehr in mir steckte. Überhaupt fehlte, nach einem prüfenden Blick, das Kondom. Stattdessen trug er eine schwarze Boxershorts, während ich immer noch nackt war. Mit halb geschlossenen Augen sah ich mich im Zimmer um. Alles wirkte, wie gestern Abend als ich nach diesem intensiven Erlebnis eingeschlafen war. Caleb lag noch unter mir und ich auf seiner seidigen Brust. Trotz dessen spürte ich keine Kälte. Bei genauerem hinhorchen glühte ich sogar vor lauter Hitze. Zum einen, weil der starke Körper unter mir, mich wohlig wärmte. Zum anderen hatte Caleb eine Decke über uns ausgebreitet, nachdem er zurück ins Bett gestiegen war.

Ich kuschelte mich wieder an Calebs Brust, als die Bilder und Erinnerung der letzten Nacht vor meinem inneren Augen auftauchten. Mir fehlte es definitiv an sexueller Erfahrung. Die drei vorherigen Male machten mich nicht gerade zu einer Expertin. Und trotzdem konnte ich für mich sagen, dass mit Caleb zu schlafen anders war. Es fühlte sich an, als hätte ich eine Art innere Ruhe gefunden. Gelernt mich selbst zu lieben und so zu akzeptieren, wie ich war. Es spielte keine Rolle was andere dachten. Wichtig war, dass ich mit mir im reinen war. Und in Calebs Gegenwart fiel es mir unglaublich leicht diesen Fakt zu akzeptieren. Außerdem hatte es sich gut angefühlt. Caleb tief in mir zu spüren, miteinander auf die intimste Weise verbunden zu sein, die man mit einem anderen Menschen erreichen konnte, war großartig. Dieses Gefühl von ihm in mir, würde ich so schnell nicht wieder vergessen. Dafür war es zu besonders. Und ich wollte mehr. Wenn auch nicht jetzt.

Caleb schlief noch tief und fest und bei der Erschöpfung von gestern wollte ich ihn nicht wecken. Ich drückte einen federleichten Kuss auf seine Brust, wodurch er kurz die Luft anhielt, und kletterte aus dem Bett. Ich angelte mein Handy vom Nachttisch und zog mich ins Wohnzimmer zurück. Ich zog einen frischen Slip aus meiner Tasche, setzte mich auf das Sofa und hüllte mich in eine Decke ein. Ich schaltete mein Handy an und fürchtete eine neue Mitteilung von Stacy zu sehen. Doch nichts dergleichen geschah. Deshalb öffnete ich Whats App und ging auf unseren Chat. Sie war vor zehn Minuten zuletzt online, was hieß, dass sie bereits wach war. Entschlossen tippte ich eine Nachricht, bei der ich nicht wusste, welche Antwort mir darauf besser gefallen würde. »Hey du. Ich hoffe, dass es dir gut geht und deine Nacht nicht ganz so schlimm war. Dafür wünsche ich euch beiden einen schönen Urlaub. Meld dich einfach, wenn du reden willst. Autumn.«

Ich legte das Handy auf meinen Beinen ab und strich mit den Fingern unruhig über meine Oberschenkel. Da ich nicht still sitzen und auf eine Antwort von Stacy warten konnte, stand ich auf und drehte Runden durch die Wohnung. Es befanden sich noch einige persönliche Dinge hier, die ich kurzerhand einsammelte. Ich war mir sicher, dass Stacy sich über die Bilder freute. Ich nahm noch einige Sachen, bei denen ich dachte, sie würde sich darüber ebenfalls freuen und lagerte diese vorerst auf dem Sofa. Caleb wusste sicher, wo wir einen Karton fanden, ohne, dass ich die ganze Wohnung auseinandernehmen musste. Deshalb würde ich warten, bis er wach war. Apropos wach. Ich kochte einen Kaffee und zog zwei verschiedene Müslipackungen aus den Küchenschränken. Dazu noch Milch aus dem Kühlschrank, Löffel und Schüsseln. Die einzelnen Sachen stapelte ich auf ein Tablett und wartete auf den Kaffee. Derweil warf ich einen Blick auf mein Telefon. Eine neue Nachricht wurde mir angezeigt. Ich öffnete den Chat und überflog hastig die Worte.

»Das ist lieb, dass du dich erkundigst. Ehrlich gesagt geht es mir ziemlich gut. Levant hat mich nicht dazu gedrängt mit ihm zu schlafen. Stattdessen haben wir die halbe Nacht miteinander geredet und sind heute in der früh aufgebrochen. Mal sehen was die nächsten beiden Wochen so bringen. Hab euch lieb und vermisse euch jetzt schon. Sag meinem Bruder liebe Grüße und dass ich mich bei ihm melde. Wir hören voneinander. Obwohl warte. Hat Caleb mein Geschenk gefunden?« Stacy schaffte es tatsächlich mich in dieser ernsten Lage, hauptsächlich für sie, zum Kichern zu bringen. »Dein Geschenk hat uns heute früh den Arsch gerettet. Ansonsten wären wir wahrscheinlich leer ausgegangen. Ich hoffe ihr seid ebenso verantwortlich und denkt an Verhütung, wenn es so weit ist. Ich freue mich von dir zu hören. Und ich möchte ein paar Fotos. Auf Hawaii war ich schließlich noch nicht«, schickte ich diese Nachricht ab und legte mein Handy beiseite.

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