Chapter Fourty Five

384 18 3
                                    

Triggerwarnung

Das Kapitel beinhaltet sensible Themen (Gewalt und Selbstverletzung) ab diesem Zeichen. ^***^

Wer so etwas nicht verträgt, sollte es lieber überspringen.


Autumn

»Ich kann nichts dafür, wenn du dich so leicht ablenken lässt. Vielleicht sollten wir das üben«, hatte ich den Abstand zwischen uns auf ein Minimum verringert. Unsere Münder waren sich so nah, dass sie sich beinah schon berührten. »Apropos. Das Beste habe ich doch fast vergessen«, löste Caleb sich grinsend von mir und stand auf. Verdattert sah ich ihm nach. »Augen zu«, forderte er mich auf, als hätte er gemerkt, dass ich versuchte über seiner Schulter zu spähen. »Autumn«, kam ich gar nicht dazu zu widersprechen. Murrend gab ich nach, schloss meine Augen und legte meine Hände darüber. Nicht, dass Caleb dachte, ich schummelte. Ich hörte, wie er näher kam und ahnte, dass er vor mir in die Hocke ging, da ich mir einbildete seine Körperwärme zu spüren. Als plötzlich etwas meine Beine berührte, zuckte ich zusammen und verspannte mich.

»Lass locker. Es ist nichts schlimmes«, wurde dieses etwas in meinen Schoß gelegt. »Und jetzt?«, fragte ich heiser, weil nichts weiter geschah. »Vertraust du mir?«, kam es daraufhin von Caleb. »Ja«, erwiderte ich ohne Zögern. »Mund auf«, raunte er. Seine kratzige Stimmlage bescherte mir augenblicklich eine Gänsehaut und einen pulsierenden Schoß. »Was hast du vor?«, schluckte ich schwer. Ich musste mich sehr zusammenreißen meine Hände nicht einfach runterzunehmen und ihn anzusehen. »Nichts Schlimmes und auch nichts Perverses. Versprochen«, vertraute ich Caleb. Ich hatte auch nicht wirklich geglaubt, dass er mir jetzt seinen Schwanz in den Mund schieben würde, weil er einen Orgasmus im Rückstand war. Trotzdem konnte man nie vorsichtig genug sein. Vor allem bei meiner Vergangenheit. Wohin hatte mich bedingungsloses Vertrauen bis dahin gebracht? Nicht wirklich weit, wenn man mich heute ansah.

Calebs Hand legte sich auf meinen rechten Oberschenkel, auf meine Narbe, als hätte er gespürt, was in meinem Kopf vorging. Als er mit seinen Fingern anfing, zärtlich darüber zu streichen, gab ich nach und öffnete zögerlich die Lippen. Irgendwas wurde in meinen Mund geschoben. Als ich ihn wieder schloss und der Geschmack von Schokolade und Keksteig meine Zunge benetzte, stöhnte ich genüsslich. Was auch immer das war, es war wirklich hervorragend. »Gut?«, erkundigte Caleb sich, während er mit seinem Finger an meiner Lippe spielte. »Sehr gut«, konnte ich dieses irgendwas nur loben. »Dann mach die Augen auf«, gab er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er sich zurückzog. Blinzelnd öffnete ich die Augen und nahm die Schachtel, die in meinem Schoß lag unter die Lupe. Voller Unglauben stand mein Mund offen, als ich das Logo der Bäckerei erkannte. »Das ist nicht dein Ernst, oder?«, sah ich erstaunt zu Caleb. Dieser zuckte bloß die Schultern.

»Du meintest letztens, dass das deine liebsten in Vermont sind.« »Du bist deswegen extra nach Burlington gefahren?«, konnte ich nicht fassen, dass er sich so eine Mühe gemacht hatte. »Deshalb war ich zu spät. Ich habe nach dem Termin spontan entschieden nach Burlington zu fahren. Sonst hätte ich dir noch Bescheid gegeben«, rieb er sich den Nacken. »Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht. Danke«, konnte ich nicht anders, schlang stürmisch meine Arme um seinen Hals und zog ihn dicht an mich heran. »Gerne«, legte er seine warmen Lippen seitlich an meinen Hals. »Und jetzt hast du noch einen Wunsch frei, schon vergessen«, strich er eine Strähne aus meinem Gesicht und sah mir tief in die Augen. »Es ist eigentlich kein richtiger Wunsch. Ich... ich würde dir gern erzählen, was damals passiert ist«, wusste ich, dass ich endlich dazu bereit war. Caleb hatte mir schon so viel von seinem Leben und seiner Vergangenheit anvertraut. Langsam war ich an der Reihe. Und ich war bereit dafür.

Glowing DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt