Chapter Twenty Two

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Caleb

Das Klingeln meines Handys riss mich um kurz nach zwölf aus dem Schlaf. Ich hatte es vorhin extra angelassen, falls ich Autumn doch noch abholen sollte. Denn ihre Eltern waren noch nicht zurückgekehrt. Damit fiel ihr Dad als Chauffeur weg. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen wach zu bleiben, doch scheinbar ohne Erfolg. Der Fernseher lief noch. Irgendein Film, den ich vorhin sicher nicht gesehen hatte. Einzig die Uhrzeit verwunderte mich. Autumns Schicht ging normalerweise bis zwei. Entweder war irgendwas vorgefallen oder es war wieder nur meine Mutter. So oder so griff ich verschlafen nach meinem Handy und nahm den Anruf an. »Hallo?«, meldete ich mich. »Mist! Du klingst, als hätte ich dich geweckt. Tut mir leid«, setzte ich mich schlagartig auf, als ich Autumns Stimme ausmachte.

»Schon okay. Was ist los? Ist was mit deinen Eltern?«, klang sie etwas durch den Wind, weshalb ich gleich vom schlimmsten ausging. »Nein. Mein Dad hat mir geschrieben, dass sie spontan zu meiner Grandma sind. Bei ihnen ist alles in Ordnung«, lag die Betonung auf ihnen. Was mich darauf schließen ließ, dass es hier um sie ging. »Geht's dir gut?«, formulierte ich meine Frage deshalb um. »Jain. Ich fühl mich nicht so gut. Bob will das ich nachhause gehe und ich wusste nicht, wen ich sonst anrufen sollte«, klang ihre Stimme am anderen Ende ziemlich leise. »Ich bin in zehn Minuten da«, schlug ich die Decke zurück. »Danke Caleb«, kam noch, bevor Autumn auflegte. Ich schwang die Beine aus dem Bett und fuhr mir durch die Haare. Verschlafen wie ich war, zog ich lediglich eine Jogginghose und Schuhe drüber. Mit Handy und Autoschlüssel verließ ich das Zimmer.

Ich startete den Motor, parkte aus und fuhr Richtung Stadtmitte. Es dauerte 5 Minuten, bis ich vor dem blinkenden Schild des Stowe Squads parkte. Mit schnellen Schritten lief ich geradewegs auf den Eingang zu. Vereinzelt saßen noch Leute an den Tischen. Doch Autumn konnte ich unter keinen von ihnen ausmachen. Kurzerhand steuerte ich den Besitzer der Bar an. Er stand hinter dem Tresen und mixte Getränke. Wenn mir jemand sagen konnte, wo Autumn war, dann sicherlich er. »Guten Abend junger Herr. Was kann ich für Sie tun?«, kam er mir zuvor. »Autumn hat mich angerufen, ob ich sie abholen kann. Wo ist sie denn?«, fiel ich direkt mit der Tür ins Haus. Für Small Talk war jetzt nun wirklich keine Zeit. »In meinem Büro. Folgen Sie mir«, umrundete er die Theke und lief einen Flur entlang zur hintersten Tür.

»Hier ist es«, lächelte er mich freundlich an. »Danke. Auch das sie darauf bestanden haben, dass sie nachhause geht«, verließen die Worte ungefiltert meinen Mund. »Wir Männer müssen doch zusammenhalten«, stieß er mich mit der Schulter an. Ich schmunzelte bloß und wünschte ihm noch einen schönen Abend, bevor er sich umwandte und zurück ging. Ich klopfte an der Tür und trat ein. Auf eine Antwort zu warten, würde nur zu lange dauern. Autumn sollte sich zuhause hinlegen und ausruhen. Ihr Kopf lag auf ihrem Arm auf dem Tisch. Im ersten Moment dachte ich, dass sie bewusstlos war, doch im nähergehen verstand ich, dass sie nur schlief. Leise trat ich an sie heran und ging neben der schlafenden Frau in die Hocke. »Autumn aufwachen«, streichelte ich über ihre gerötete Wange.

Blinzelnd schlug sie die Augen auf und sah sich etwas desorientiert um. Bis ihre graugrünen Augen an meinen hängen blieben. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihren Mund. Mit der verrutschten Brille sah es ein wenig ulkig aus. Ohne darüber nachzudenken, streckte ich meine Hand aus und richtete sie. Verweilte dabei länger als nötig an ihrem Gesicht. »Wie fühlst du dich?«, drückte ich meine Hand vorsichtig an ihre Stirn. Sie fühlte sich heiß an. Wahrscheinlich hatte sie Fieber. »Müde und kaputt«, gähnte sie. »Dann lass uns dich mal nachhause bringen«, hielt ich ihr meine Hand hin. Autumn ergriff sie direkt und stand mit meiner Hilfe auf. »Wo sind deine Sachen?«, sah ich an ihr nach unten und schluckte schwer. Vorhin hatte sie, als sie aus dem Haus ging, noch eine weiße Strickjacke und ihre Winterjacke angehabt. Jetzt trug sie nur noch ein schwarzes Spitzentop, was ihre Brüste betonte.

Glowing DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt