Chapter Nineteen

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Autumn

»Das ist ein Fehler«, gingen bei mir im Kopf sofort alle Alarmglocken an. Während mein Herz einfach nur genoss, so geküsst zu werden. Egal wie naiv diese Denkweise vielleicht auch war. In dem Moment fühlte es sich einfach richtig an. Und ich glaubte Caleb, wenn er sagte, dass es dafür einen driftigen Grund gab. Mum behielt Recht. Vermutlich war es eine Art Schutzmechanismus für ihn gewesen. Indirekt hatte er dies ja schon zugegeben. Mir fehlte eben nur noch die passende Erklärung dazu. Aber darauf konnte ich vorerst noch verzichten. Er selbst hatte mich jedenfalls nie bedrängt ihm etwas über die Geschehnisse meiner Vergangenheit zu erzählen. Ich musste ihm das gleiche Vertrauen entgegenbringen. Das gehörte sich so, wenn man einander noch nicht so gut kannte. Irgendwann würde schon noch der richtige Moment kommen. Nur jetzt noch nicht. Später.

Caleb verstärkte den Druck seiner Lippen auf meinen, weshalb ich meine Hände fester um seinen Nacken legte und meine vorangegangenen Gedanken zurückschob. Stattdessen konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Mann vor mir. Wie sich seine leicht rauen, warmen Lippen auf meinen anfühlten. Wie sie sich im Einklang mit meinen bewegten. So perfekt zusammenpassten. Das hier durfte einfach nicht falsch sein. Dafür fühlte es sich viel zu gut an. Richtig. Atemberaubend. Einfach perfekt. Beinah zu schön, um wahr zu sein. Bei keinem Mann hatte ich mich je so wohl gefühlt. Weder bei Jeremy noch bei Paul der einige Jahre später kam. »Denk nicht an die Vergangenheit Autumn. Konzentrier dich auf das hier und jetzt«, meldete sich meine innere Stimme. Mit einer solchen Bestimmtheit, dass ich ihren Worten sofort nachkam.

Komplett verschwanden diese jedoch erst als Calebs Zunge zart über meine Unterlippe strich. Seufzend gab ich nach, öffnete meine Lippen und ließ ihn gewähren. Jeglicher verbleibender Widerstand löste sich in Luft aus. Bei der Berührung unserer Zungen entwich mir ein sehnsuchtsvolles Stöhnen. Hinzu kam der Schauer, der meinen Körper durchlief, als Calebs Hand von meiner Taille an meinen Seiten herunterrutschte. Ich spürte ein kurzes zögern seinerseits, weshalb ich meine Hand in seine Haare schob. Er verstand meine Erlaubnis, schob seine Hände weiter meinen Rücken hinunter über meinen Po und hob mich mit einer Leichtigkeit hoch, dass ich überrascht gegen seine Lippen keuchte. Was Caleb mir gleichtat, als ich meine Beine um seine Hüfte legte. Die Wand in meinem Rücken verschwand, als er mich durchs Zimmer trug.

Stattdessen spürte ich kurze Zeit später die weiche Matratze unter mir, als Caleb sich zusammen mit mir aufs Bett schob. Sein Unterleib gegen meines gepresst, spürte ich genau, wie sehr ihn diese Aktion erregte. Mir ging es nicht anders, stellte ich fest, als ich in mich hineinhorchte. Mein Unterleib pochte und verlangte regelrecht nach mehr. So wie mein ganzer Körper. Er sehnte sich nach Aufmerksamkeit. Nach Berührung. Nach Intimität. Nach Geborgenheit. Und das alles schien er sich mit Caleb auszumalen. Das sagte mir jedenfalls die Reaktion meines Körpers auf jede noch seine leichte Berührung seinerseits. Meine Hände um seinen Nacken geschlungen, entwickelten Calebs ein Eigenleben. Sie strichen meine Seiten nach unten über die Außenseite meiner Oberschenkel nach innen, bis kurz vor meine Mitte. Willig streckte ich ihm mein Becken entgegen. Doch Caleb ging nicht darauf ein, wanderte mit seiner Hand zurück nach oben über meine Leiste.

Vor Erregung und gleichzeitiger Frustration stöhnte ich auf. Caleb grinste an meinen Lippen, entfernte seinen Mund von meinem und zeichnete eine Spur von meinem Mundwinkel zu meinem Hals. Wo er begann an der empfindlichen Haut zu saugen. Ich wimmerte sehnsüchtig und wollte unbedingt mehr. Doch war das wirklich gut? Auf einen Schlag kamen die Zweifel zurück. Wenn ich das ganze an dieser Stelle nicht abbrach, würden wir genau darauf zusteuern, wovor ich mich am meisten fürchtete. Nämlich das Caleb mich einfach fallen ließ, wenn er bekommen hatte, was er wollte. Den Sex. Dazu kam noch der Gedanke an Katy und wie enttäuscht sie von mir wäre. Deshalb musste ich, auch wenn es mir unglaublich schwer fiel, hier Schluss machen. »Caleb warte. Bitte«, nutzte ich den Moment, in dem besagter meinen Hals liebkoste.

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