Chapter Twenty Six

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Caleb

Mich plagte das schlechte Gewissen, weil ich Autumn mit ihren Eltern allein gelassen und mich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Normalerweise wäre ich auch noch geblieben. Allerdings hatte Pete mich angesehen, als würde er mich gleich köpfen. Deshalb hatte ich Feigling die Flucht ergriffen. Obwohl seine Reaktion absolut verständlich war. Wenn ich meine Tochter irgendwann mit einem wildfremden Kerl knutschend auf dem Sofa vorfinden würde, würden bei mir auch alle Sicherungen durchknallen. Und für ihn und seine Frau Lillian war ich fremd. Nur, weil wir uns letztens kurz unterhalten und Autumns Mom mich zum Abendessen eingeladen hatte, bedeutete es noch lange nicht, dass sie mir vertrauten. Würde ich auf Anhieb auch nicht. Allerdings fürchtete ich, dass ich durch diese undurchdachte Aktion bei Pete in seiner Achtung deutlich gefallen war. Sehr tief sogar.

Erst morgen würde ich herausfinden, wie übel er es mir wirklich nahm. Schließlich musste ich meine Schwester mit anmelden. Nicht das es am Ende hieß, ich würde ihnen Geld unterschlagen. Darüber konnte ich mir morgen aber immer noch den Kopf zerbrechen. Jetzt musste ich ihn erstmal frei bekommen. Deshalb schmiss ich kurzerhand mein Handy aufs Bett, zog mich aus und trat unter die Dusche, um die Anstrengungen und Erlebnisse des Tages von mir abzuwaschen. Zudem glaubte ich nicht daran, dass ich morgen früh dafür Zeit und Lust hätte. Schließlich war der morgige Tag komplett verplant. Von meinen 5 Terminen im Studio und der Hin- und Rückfahrt nach Burlington, um meine Schwester vom Flughafen abzuholen.

Ich fuhr mir durch die Haare und sofort kamen die Bilder wieder hoch. Der Kuss zwischen Autumn und mir. Das würde ich gerne wiederholen. Zu gern sogar. Ich wusste nicht, wie lange ich mich noch von ihr fernhalten konnte. Aber nicht mehr allzu lang. So viel stand fest. Trotzdem musste ich vernünftig sein und es nicht überstürzen. Es schwebte etwas über ihr, was sie zurückhielt sich mir ganz hinzugeben. Ich wusste nicht, warum mich dieses Gefühl beschlich. Doch so eine ähnliche Andeutung hatte Riley vor einiger Zeit gemacht. Irgendwas gab es, was sie allen verschwieg. Nicht, dass ich ein Recht hätte sie das zu fragen. Offiziell wusste ich davon ja nichts. Nur so viel, dass es mit einem Jungen in der Vergangenheit zu tun hatte. Bevor ich jedoch noch tiefer in die Materie abtauchen konnte, beendete ich meine Dusche, trocknete mich ab, zog eine frische Boxershorts an und schmiss mich aufs Bett.

Dort nahm ich mein Handy wieder zur Hand und sah, dass ich eine neue Nachricht hatte. Ich rechnete fest damit, dass sie von Stacy war, die mir mitteilte, dass es bei den Zeiten morgen bleiben würde. Die Überraschung stand mir sicherlich ins Gesicht geschrieben, als ich Autumns Namen las. »Hey. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Die Reaktion meines Dads vorhin war übertrieben und hatte nichts mit dir zu tun. Es ging dabei allein um mich. Ich hoffe, du kannst die Nacht trotzdem schlafen und machst dir keine Gedanken darüber. PS. Danke nochmal für das Essen und deinen Besuch. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Autumn:)« »Das habe ich gern gemacht. Da gibt es nichts zu danken. Ich wollte dir einfach eine Freude machen. Und wegen deinem Dad brauchst du dir keine Sorgen um mich zu machen. Ich hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert. Hattest du deswegen Ärger mit ihm?«, schrieb ich zurück.

Hinter ihrem Namen erschien sofort das Wort online und dann schreibt. Es dauerte Ewigkeiten, bis ihre Antwort kam. In der Zwischenzeit hatte ich eine Nachricht an meine Schwester verfasst, ob es morgen dabei blieb. Sie schickte mir sofort ein »Ja« und einen Daumen hoch. »Dann bin ich um 11 in Burlington. Dir eine gute Nacht. Hab dich lieb.« Es kam ein »Ich dich auch♡« zurück. Erst nach dieser Konversation drudelte Autumns neue Nachricht ein. »Nicht schlimm. Er hat mir einen Vortrag darüber gehalten, dass er so ein Verhalten von mir nicht duldet, weil du ein Gast bist und, dass dies ein schlechtes Licht auf uns werfen würde, wenn das rauskäme. Die übliche, solange du deine Füße unter meinem Tisch hast, gelten meine Regeln Leier. Also nichts wirklich neues«, war es ihr augenscheinlich schwer gefallen mir das zu schreiben. Dafür hatte sie für die paar Worte viel zu lange gebraucht. Noch dazu steckte mehr Enttäuschung dahinter, als sie zugab.

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