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Lena's P.o.V.

Mein Wecker klingelt und reißt mich unsanft aus dem Schlaf, woraufhin ich mich stöhnend in meinem Bett drehe, meine Hand zu meinem Nachttisch ausstrecke und auf die Schlummertaste klicke. Seufzend nehme ich mir ein Kissen und presse es mir aufs Gesicht. Es ist Montagmorgen und viel zu früh um aufzustehen. Gestern Abend könnte ich außerdem schlecht einschlafen.
Ich wünschte, ich müsste gleich nicht aufstehen und in die Schule gehen.
Kaum, dass ich meinen Gedanken zu Ende gedacht habe, döse ich auch schon wieder ein.

Wenig später klingelt mein Wecker nochmal und reißt mich wieder aus dem Schlaf. Sofort schrecke ich hoch, schalte ihn aus und sehe auf das Ziffernblatt. Es ist fünf vor acht. Ich habe total verschlafen und in fünfzehn Minuten beginnt schon der Unterricht. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, springe ich aus meinem Bett und stolpere zu meinem Kleiderschrank. Ich reiße ihn auf und ziehe mir eine Unterwäsche, eine High Waisted Jeansshorts und ein Crop TShirt von Adidas raus, was ich alles schnell anziehe. Danach schnappe ich mir mein Handy und meinen Rucksack, ehe ich aus meinem Zimmer renne und den nächsten Stopp beim Badezimmer einlege. Hastig putze ich meine Zähne, danach überdecke ich meine Augenringe und pudere mich etwas ab. Für mehr habe ich keine Zeit mehr. Genervt gehe ich mir durch meine zerzausten Haare und versuche sie, etwas in Position zu bringen. Ich hasse es, wenn ich verschlafe und wenn ich im Stress bin.
Leise seufzend verlasse ich wieder das Bad, nehme meinen Rucksack vom Boden und springe die Treppenstufen runter, wobei ich immer eine Stufe überspringe.
Im Flur schlüpfe ich schnell in meine roten Vans, ehe ich meinen Rucksack schultere und einen Blick auf meine Armbanduhr werfe. Fünf nach acht. In fünf Minuten beginnt der Unterricht und ich brauche zu Fuß zehn Minuten zur Schule. Mit dem Auto werde ich Probleme haben, einen Parkplatz zu bekommen, weswegen ich kurzerhand entscheide, dass ich mein altes Fahrrad nehmen werde. Ich öffne die Haustür, strecke meinen Arm aus und öffne mit dem Garagenöffner die Garage. Danach laufe ich aus dem Haus, schwinge mich aufs Fahrrad und trete wie eine Irre in die Pedale zur Schule.

Auf halber Strecke fällt mir auf, dass mein Magen knurrt. Ich hatte keine Zeit zu frühstücken und werde diese erst höchstens in einer Stunde habe. Leise stöhne ich, bevor ich noch kräftiger als zuvor ins Pedal trete.
Ich hasse Montage.

Nach ein paar Minuten komme ich an der Schule an, stelle mein Fahrrad ab, ohne es wirklich zu verschließen und renne ins Gebäude. Zehn nach Acht ist bereits durch, also bin ich trotz meiner Olympiareifen Leistung zu spät. Schnell renne ich durch die Gänge und stürme dann völlig verschwitzt in den Raum, in dem mein Deutschkurs sitzt.
Meine Deutschlehrerin sitzt vorne am Pult und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Innerlich stöhnend schließe ich die Tür hinter mir und drehe mich dann mit einem aufgesetzten entschuldigendem Lächeln zu ihr.

"Tut mir Le-...", möchte ich mich gerade entschuldigen, doch meine Lehrerin unterbricht mich mit einem hochnäsigen Gesichtsausdruck.

"Guten Morgen, Lena. Schön, dass Sie auch mal eingetroffen sind. Pünktlichkeit wird bei Ihnen ja nicht allzu groß geschrieben", lächelt Frau Hartmann arroganter. Ich runzle meine Stirn und möchte sofort was erwidern, weil ich bisher noch nie in ihrem Unterricht zu spät kam und sie kein Recht hat, zu sagen, dass ich nie pünktlich bin, da fordert mich meine Lehrerin auf, mich hinzusetzen. Bevor ich mir noch Ärger einhandle, schlucke ich meine Wut runter und gehe zu meinem Platz, auf den ich mich fallen lasse.

"Hey", flüstert mir Emma, die neben mir sitzt zu und lächelt mich breit an.

"Hey", flüstere ich lächelnd zurück und beuge mich dann zu meinem Rucksack runter, aus dem ich meine Deutschsachen auspacke.
Dabei lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Auch, wenn ich es gar nicht will, fällt mir als erstes auf, dass Jason nicht da ist.
Sofort könnte ich mit dafür in den Arsch beißen. Wieso denke ich bloß immer an ihn? Wieso ist es so schwer, ihn zu vergessen, obwohl ich das doch möchte? Seufzend richte ich mich auf und sehe nach vorne an die Tafel.

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