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Lena's P.o.V.

Mein Handy vibriert auf dem Nachttisch.
Verschlafen taste ich danach und stelle den Alarm aus.
Es ist halb neun.

Ich habe noch 1 1/2 Stunden, dann bin ich im Tourbus, wo ich hoffentlich weiter schlafen kann.

Harry macht mich zu einem Wrack.
Oder vielleicht bin ich es selbst?

Denn ich liebe Harry und habe gehofft, dass es diesmal klappt, dass alles gut läuft.
Dass wir eine Zukunft haben.
Dass diese Liebe eine Zukunft hat.

Aber das zeigt mal wieder, wie sehr man sich in Menschen täuschen kann.

Oder in sich selbst.

Aber ab jetzt werde ich wieder mein Leben genießen, es leben wie früher und einfach sehen, was mit Harry und mir passiert.

Ich stehe auf und sehe mich um.

Jason schläft noch.

Morgens ist es ziemlich kalt und da alle meine Pullover in meinem Koffer sind, werfe ich mir schnell Jason's Pulli über mein Top.
Der Pullover ist so groß, dass es aussieht, als hätte ich da drunter nur Unterwäsche an.

Jedoch sollte es egal sein, ich will nur kurz das Frühstück für die Jungs vorbereiten.

Ich öffne meine Zimmertür und laufe über den Flur in die Küche.

Dort räume ich zuerst die Spülmaschine aus und decke schonmal den Tisch.
Ich koche Kaffee und hole Eier aus dem Kühlschrank, die ich in der Pfanne zu Rührei brutzle.

Ich drehe mich voller Elan um und will das Radio einschalten, als ich leise vor Schreck aufschreie.

Harry steht im Raum und beobachtet mich. In seinem Gesicht liegt kein Ausdruck, aber wenn ich sagen müsste, wie er gerade aussieht, würde ich eher sagen, er ist traurig und sauer.

"Guten Morgen", nuschle ich und hebe meinen Arm um das Radio an zu machen.

"Du trägst Jason's Pulli", sagt Harry leise.

Ich halte in der Bewegung inne und sehe ihn mit gerunzelter Stirn an.

"Ja. Und jetzt?", hake ich nach.

Es kann ihm egal sein und außerdem ist es nichts besonderes.
Ich senke meinen Arm.

"Und du bist gut gelaunt. Du hast mit ihm geschlafen", schlussfolgert er. Seine's Stimme ist rau.

"Nein, habe ich nicht. Und selbst wenn, würde es dich nh' Scheiß angehen", sage ich laut und genervt.

Meine Laune sinkt.

"Mich geht es sehr wohl was an", sagt er fest.

Ich lache auf.

"Warum denkst du das?", frage ich immernoch unter Lachen und rühre wütend im Rührei,"Dir kann egal sein, was ich tue und was nicht. Wen ich küsse und wen nicht, mit wem ich schlafe und mit wem nicht. Warum kannst du mich nicht einfach mein Leben leben lassen? Du bist schließlich auch glücklich." Ich schmeiße den Kochlöffel auf die Seite.

"Weil ich dich liebe." Harry's Stimme ist nun leiser als vorher.

"Du bist so ein Idiot. Verschone mich damit. Du verletzt mich und ich kann nicht mehr!", Sauer sehe ich Harry an,"Ich. kann. nicht. mehr.", Ich betone jedes Wort,"Du kannst wieder kommen, wenn das Frühstück fertig ist. Aber verschwinde jetzt, bitte", murmle ich und widme mich erneut der Pfanne.

Ich höre, wie Harry's Schritte sich entfernen und sehe langsam hoch, an die Stelle, wo eben Harry in Boxershorts und TShirt stand.

In dem Moment wünsche ich mir, er hätte nicht auf mich gehört, wäre zu mir gekommen und hätte in mein Ohr geflüstert, dass er mich wirklich liebt und Kendall sein Spiel ist. Dass ich die Einzige für ihn bin.
Und dass wir dann wieder gemeinsam Frühstück machen.

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